Versteht jemand dieses Zitat von Thomas Hobbes?
3 Antworten
Hobbes sieht den Menschen am Beginn der Geschichte als unmoralisches Wesen, das seinem Überlebenstrieb folgt und dabei auch tötet und raubt. "Der Mensch ist des Menschen Wolf", sagt er. In diesem anarchischen Zustand gilt also das Faustrecht des Stärkeren und die Selbstjustiz.
Irgendwann erkannten die Menschen, dass dieser Naturzustand ein gefährlicher, unsicherer Zustand für die meisten ist.
Also übergaben sie ihr Recht auf Selbsthilfe an eine Macht, den Staat. Nur der Staat darf Gewalt ausüben und nur im Rahmen von Gesetzen. Der Staat liefert also Sicherheit und bekommt dafür von den Bürgern Gehorsam.
Hobbes geht von einem amoralischen Urzustand des Menschen aus. Nur durch Staat und Gesellschaft wird der Mensch zu einem moralisch denkenden und handelnden Wesen.
Das Problem mit diesen Annahmen zum Urzustand ist allerdings, sie stimmen nicht. Der Mensch schafft immer Hirachien und regelbasierte Gesellschaften, wenn er auf andere Menschen trifft.
Das Gesetz (das die öffentliche Macht erstellt) definiert, es trennt Recht von Unrecht. Ohne diese Definition holt sich jeder, was er kann, und es herrscht die rohe Gewalt ohne Rechtssicherheit.