Verständnisfrage Stromrichtung im geschlossenen Stromkreis?
Hey,
nach vielen Recherchen auf verschiedenen Foren möchte ich meine ganze Problematik zunächst einmal formulieren. In jedem Forum streiten sich die User, darum, dass der Strom in eine Richtung fließt. Dennoch gleichen sich die unterschiedlichen Potentiale aus.
Man stelle sich einen einfachen Kreis als Stromkreis vor. Irgendwo auf dem Kreis befindet sich die Spannungsquelle. Die Elektronen werden doch von den Protonen zum Ausgleich angezogen und umgedreht. Demzufolge kann der Ausgleich doch auf einr X beliebige Stelle im Kreis erfolgen was bedeutet, das die Teilchen sich garnicht direkt vom Plus zum Minuspol (Technisch) bzw. vom Minus zum Pluspol (wissenschaftlich/physisch) bewegen. Demzufolge wäre ja auch die Durchlassrichtung bei einer LED egal.
Wenn es dennoch so funktioniert, dass die Elektronen sich vom einem zum anderen Potential bewegen, würde es keinen Sinn machen den LED-Vorwiderstand hinter die LED zu setzten. Die Durchlassrichtung würde dann aber wieder Sinn machen.
Ich finde niemanden, der mir diese Problematik detailliert erklären kann. Wie funktioniert das mit dem Potentialausgleich?
2 Antworten
Geht es Dir um die technische oder die physikalische Stromrichtung?
- Technisch wird mit einem Stromfluss von + nach - gerechnet und gearbeitet.
- Physikalisch betrachtet ist es aber so, dass am Minuspol ein Elektronenüberschuss herrscht und die Elektronen im geschlossenen Stromkreis vom Minuspol zum Pluspol wandern.
Wenn es dennoch so funktioniert, dass die Elektronen sich vom einem zum anderen Potential bewegen, würde es keinen Sinn machen den LED-Vorwiderstand hinter die LED zu setzten.
Da es sich ja um einen geschlossenen Stromkreis handelt ist es egal, ob der Vorwiderstand sich vor oder hinter der LED befindet. Da der Strom ohnehin dort hindurch muss und dadurch begrenzt wird kann in beiden Fällen nicht mehr Strom durch die LED fliessen.
Für mich macht das keinen Sinn. Der Vorwiderstand ist doch dazu da, dass die LED nicht durchbrennt. Wenn jetzt aber der Widerstand hinter der LED ist und der Stromkreis ist geschlossen, fließen die Elektronen ja zuerst durch die LED und dann durch den Widerstand. Wird der Stom erst geschwächt, nachdem er die LED durchflossen hat. Oder habe ich einen Denkfehler...
Der Vorwiderstand ist doch dazu da, dass die LED nicht durchbrennt.
Genau.
Wenn jetzt aber der Widerstand hinter der LED ist und der Stromkreis ist geschlossen, fließen die Elektronen ja zuerst durch die LED und dann durch den Widerstand.
Genau.
Wird der Strom erst geschwächt, nachdem er die LED durchflossen hat.
Nein.
Oder habe ich einen Denkfehler...
Ja, hast Du. 😉
Das ist ja nicht so, dass der Strom da vorher "stärker" fliesst und erst am Widerstand plötzlich weniger wird.
Die Elektronen können ja nicht schneller in die LED "hinein fliessen" als sie auch wieder weiter fliessen können (durch den dahinter befindlichen Widerstand, der das begrenzt). Der Strom ist in diesem gesamten Zweig des Stromkreises gleich.
Stelle Dir das vor wie ein Metallrohr, das komplett mit Kugeln gefüllt ist, die gerade klein genug sind um in das Rohr hinein zu passen und nach einander hindurch zu rollen.
Du kannst an einem Ende des Rohrs nicht schneller Kugeln "nachschieben" als Du sie am anderen Ende auch hinaus lässt. Genauso ist es mit den Elektronen in dem elektrischen Stromkreis auch. Und der "Begrenzer" ist der Widerstand. Und dabei ist es egal, wo innerhalb dieses Stromkreises er sich befindet.
Der Stromkreis ist ja keine "leere Leitung" in der Die Elektronen mit höherer Geschwindigkeit ankommen und dann vor einem Hindernis abbremsen und sich aufstauen, so wie Autos auf der Autobahn. die Leitungen und Bauteile sind nicht "leer", die sind ja schon mit Elektronen gefüllt. Somit können vorne (durch die LED) nur so langsam Elektronen durchfliessen wie sie hinten aus der Leitung wieder rauskommen. Und das wird ja durch den Widerstand begrenzt.
Dankeschön 😊