Verminderte/ übermäßige Dreiklänge auflösen?
Hab nächste Woche eine Eignungsprüfung für eine Berufsfachschule für Musik, habe aber immer noch Probleme, verminderte und übermäßige Dreiklänge auseinanderzuhalten... Es funktioniert weder mit dem Bestimmen der äußeren Intervalle als mit der "Stärke der Dissonanz". Bei dem verminderten Akkord kann ich mir allerdings zumindest ne Auflösung vorstellen, aber nicht immer. Kann es nicht wirklich erklären. Mein Gehirn arbeitet halt komisch.
Auf jeden Fall wollte ich die Akkorde jetzt eben mit dem Klavier üben und sie dann auch noch gleich mit einem Akkord auflösen, sodass ich durch das Vorstellen der Akkordfolge den Unterschied hören kann. Versteht man, was ich meine?
Ich wäre aber auch für andere Tipps dankbar.
1 Antwort
Eine verminderte Quinte löst sich am liebsten in eine große Terz auf, indem der untere Ton einen Halbtonschritt nach oben und der obere Ton einen Halbtonschritt nach unten geht. Wenn man den Tritonus als übermäßige Quarte interpretiert, wird der ober Ton nach oben und der untere Ton nach unten aufgelöst. In beiden Fällen werden die äußeren Töne des Tritonus in entgegengesetzte Richungen aufgelöst. Als Akkord einer Dur-Tonleiter steht er auf der siebten Stufe. Man kann ihn auch als Dominantseptakkord sehen, wo der Grundton fehlt.
Ein übermäßiger Dreiklang ist mehrdeutig. Er kommt in keiner diatonischen Tonleiter vor. Am häufigsten kommt er als Dominantakkord mit hochalterierter Quinte vor. Bei einem einzelnen übermäßigen Dreiklang sind die Töne gleichberechtigt, sodass jeder davon der Grundton sein könnte und es viele Möglichkeiten zum Auflösen gibt. Der Grundton steht im Verhältnis zur Tonika, zu der sich der Dreiklang auflösen soll, dann auf der fünften Stufe. Bei einer Kadenz kann man statt der Dominante in Dur den übermäßigen Dreiklang verwenden. Der Quintton löst sich dann um einen Halbton nach oben in den Terzton der Dur-Tonika auf, sodass die Akkordfolge schärfter ist, als wenn der Quintton der Dominante um einen Ganzton nach oben geht.