Verliert ein gutes Fahrrad innerhalb 12 Jahren stark an Qualität?

6 Antworten

Ist es ein guter Stahlrahmen würde ich es behalten. Bei einem Alurahmen besser das Fahrrad abstoßen auch, wenn du vielleicht nur noch 50 bis 100 € bekommst. Besser als wenn du dann den Schrott entsorgen musst und es dir den ganzen Platz weg nimmt.

Bremsgummi, Bremsflüssig, Reifen, Mantel, Sattel, Griffe,... alles aus Gummi/Kunststoff sind die typischen Sachen die mit der Zeit von allein brüchig werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

offeltoffel 
Fragesteller
 02.10.2023, 11:49

Kann ich das mit einem Magneten testen, ob es Stahl oder Alu ist?

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tommgrinn  02.10.2023, 12:25
@offeltoffel

Nein, aber wenn du das nicht weißt ist es sicherlich billiges Alu. Manchmal erkennt man es von außen, Alu = dick und Stahl = schlanker Rahmen.

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tommgrinn  02.10.2023, 13:19
@offeltoffel

Ist billiges Alu aber es sieht nicht schlecht aus! Mit deinem Jobrad musst du vielleicht auch mal in die Werkstatt oder so für Zwischendurch mal das alte Fahrrad immer wieder nutzen, dass es nicht verkeimt. Einmotten damit es dein Kind mal später nutzt ist zu optimistisch gedacht. Kinder wollen doch oft auch ein cooles Fahrrad, um mit ihren Freunden mithalten zu können. Bis dahin ist das wahrscheinlich total veraltete Technik.

Also a) selbst noch ab und zu nutzen oder b) verkaufen um noch etwas Geld zu bekommen womit du ein schönes Kinderfahrrad kaufen könntest.

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offeltoffel 
Fragesteller
 02.10.2023, 13:46
@tommgrinn

Beim Jobbike hab ich Mobilitätsgarantie, also auch Leihräder. Aber ich verstehe dein Argument. Ich hab noch mein vorheriges Rad, das taugt für den Bahnhof und ist mein Ersatzrad. Wenn, dann würde ich verkaufen.

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Die grundsätzliche Qualität leidet nicht. Also ob Schweißnähte schön geschweißt sind oder irgendwie zusammengebrutzelt, ob es eine hhochwertige oder weniger hochwertige Schaltung mit entsprechendem Schaltverhalten ist, ob das Fahrrad aus leichten oder aus schweren Teilen besteht und dementsprechend schwer oder leicht ist...

Natürlich verschleißen auch keine Lager und auch nicht die Kette, wenn das Fahrrad nicht bewegt wird. Die Speichen lockern sich nicht und wenn die Züge von Schaltung und Bremsen entlastet werden, dehnen sich diese auch nicht. Die Schaltung funktioniert dann nach 10 Jahren nicht schlechter als im Neuzustand.

Gegen Rost kann man entsprechende Teile (insbesondere die Kette) schützen, wenn man das Fahrrad abstellt. Adäquat fetten und nicht in einem feuchten Raum abstellen.

Was nach 10-12 Jahren tendenziell Toast ist, sind Reifen, Schläuche und die Beläge von Felgenbremsen. Die Weichmachher, die dem Gummi seine vorteilhaften Eigenschaften (z.B. Grip auf feuchtem Asphalt) verleihen, gasen mit der Zeit aus und dann wird dass Gummi hart und spröde. Wahrscheinlich noch nutzbar, aber halt eher als übergangsmäßige Krücke.

Gleiches kann für die Dichtungen eventueller Federelemente oder hydraulischer Bremsen gelten. Da sind Undichtigkeiten nach so langer Zeit nicht ausgeschlossen.

Was eine recht subjektive Sache ist: Fahrräder entwickeln sich weiter. Jede Modellpflege bringt Verbesserungen hinsichtlich ihres Fahrverhaltens, der Sitzposition, Funktionen (z.B. Flüssigkeit der Schaltvorgänge) und eventueller Gadgets wie eingebauter Beleuchtung o.ä. mit. Wenn man moderne Fahrräder gewöhnt ist und sich diesbezüglich mehr Gedanken macht als "joa, es fährt", merkt man es wenn ein Fahrrad 10 Jahre alt ist. Auch, wenn es neuwertig erhalten ist.


offeltoffel 
Fragesteller
 02.10.2023, 11:46

Das Fahrrad hat Scheibenbremsen, hier wurde erst vor einem Jahr etwas wegen Undichtigkeit repariert. Ansonsten war es etwas teurer, weil ich auf gute Schaltung und Bremsen geachtet hab (Shimano).

Reifen und Schläuche wären kein Problem, Kette kann ich schützen. Gelagert wird es allerdings in einem Dachraum über der Garage, dort ist es sicher nicht arg trocken. Ich würde es aber gut einmotten, falls es da Möglichkeiten gibt.

Klar ist in 12 Jahren die Welt eine andere, aber halt auch eine teurere. Ich habe Sorge, dass ich für das Fahrrad jetzt nur 100 Eur bekomme (wenn überhaupt) und dann in 12 Jahren mich ein neues Rad ein Vermögen kostet, dafür, dass es dann vielleicht nicht mal besser ist als mein jetziges.

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1000€ ist gerade so ein Grenzbereich, wo man nicht genau sagen kann, ob das schon ein gutes Rad ist. War es preiswert, ist es gut, war es überteuert, eher nicht.

Ein Rad, äußerlich an potentiellen Roststellen geölt, und vielleicht sogar den Rahmen noch mal innerlich mit Sprühöl behandelt - Sattelstütze dafür noch mal gezogen usw. kann sehr lange schadfrei, wenn trocken, gelagert werden.

Lediglich die Reifen und eventuell verbaute Bremsgummis müssten nach dieser Zeit erneuert werden. Wenn man die Reifen nicht sinnlos totstehen lassen will, v.a. bei höherwertigen Faltreifen - demontieren und als wenig gebraucht verkaufen.

Für 1000 Euro hast du ein paar Gimmicks bekommen, die die Langlebigkeit beeinträchtigen: einen Alurahmen, Federelemente und womöglich ein hydraulisches Bremssystem. Wenn das Rad allerdings steht, dürfte damit wenig passieren. Typisch wäre ein Standschaden an den Reifen. Die Hydraulikflüssigkeit dürfte auch nachgefüllt werden müssen.

Warum besorgst du dir nicht eine längere Sattelstütze und einen längeren Vorbau, wenn dir dein Rad zu klein ist? Für beides zusammen zahlst du ca. 30 Euro.

Jugendliche wissen Tourenräder nicht zu schätzen. Die sind ihnen eher peinlich. Passe dein Rad an oder werde es los!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung mit Fahrrädern.

offeltoffel 
Fragesteller
 02.10.2023, 11:48

Kannst du mir was zur Rahmenvergrößerung erklären? Also ein Vorbau sorgt dafür, dass der Lenker weiter nach vorne geht und die höhere Sattelstütze, dass mein Po weiter oben sitzt? Momentan liege ich halt sehr weit vorne und beim Radeln rutscht mein Po immer nach ganz hinten am Sattel, aber ich kann ihn nicht weiter nach hinten stellen.

Wurde beim Kauf leider schlecht beraten. Sie hatten mein Wunschrad nicht in meiner Größe und der Verkäufer meinte "nehmen Sie es ruhig eine Nummer kleiner, das macht nichts".

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FelixLingelbach  02.10.2023, 12:41
@offeltoffel

Die richtige Sattelhöhe hat man meistens, wenn man mit den Zehen gerade so noch den Boden berühren kann wie eine Ballettänzerin. An der Ampel hält man dann so, dass man mit dem rechten Fuß auf dem Bürgersteig steht.

Manchmal kann man die Befestigung des Sattel oder die ganze Stütze um 180 Grad nach hinten drehen. Musst du mal gucken. Ich sehe sehr oft Sättel, die falsch herum befestigt sind, so dass sie zu weit vorn sitzen. Ein paar Zentimeter nach hinten schieben geht auch aber hast du wohl schon gemacht. Aber egal, höher heißt auch weiter hinten.

Bei einem Tourenrad sollte der Lenker dann ungefähr so hoch sitzen wie der Sattel. Ist er dann zu dicht an einem, kann man einen längeren nehmen. Wahrscheinlich gar nicht nötig.

Ich hatte auch schon Räder, die mir eigentlich zu klein waren, doch konnte das gut ausgleichen. Kleiner ist sportlicher, sagt man. Das Rad ist insgesamt leichter und der Lenker von vornherein tiefer.

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offeltoffel 
Fragesteller
 02.10.2023, 12:50
@FelixLingelbach

Der Sattel ist nicht zu niedrig, sondern einfach zu weit vorne. Ich rutsche mit dem Po immer hinten hinaus, aber ich kann ihn nicht weiter nach hinten stellen. Dadurch, dass ich also quasi zu weit vorne sitze, hab ich viel Gewicht auf meinen Armen - mir werden nach paar Minuten schon die Finger taub. Ich bräuchte einfach ein Rad, wo Sattel und Lenker weiter auseinander sind.

Mein Rad davor hatte einen etwas höheren Lenker, wo ich aufrechter gesessen bin. Das fand ich vom Sitzen her deutlich bequemer, aber ist dann vermutlich "weniger sportlich", richtig?

Ich nutze das Rad einerseits für Besorgungen im Ort, andererseits um meinen Sohn im Anhänger zu ziehen und manchmal mache ich eine Tagestour von ca. 60 - 80 km.

Danke für deine wertvolle Zeit und Tipps, die helfen mir echt weiter. Viel mehr als in jedem Laden, in dem ich bisher war.

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Wie bei allem ist es eine Frage der Pflege und Wartung.


MindFlower  02.10.2023, 10:50

Und des Raumklimas🙃

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