Verlage ohne Druckkosten?

4 Antworten

ein Verlag druckt bzsw. lässt drucken, sonst kommt nichts auf dem Markt und es ist dann kein "Verlag". . Das ist deren Aufgabe und damit machen die ihren Umsatz/Gewinn, denn ohne gedrucktes können die nichts verkaufen. Ohne Drucken kein Verlag......Hingegen eine Druckerei ohne Verlag auskommen kann, das ist ein Unterschied.

Also hat ein Verlag zwangsläufig Kosten.

Die Frage ist missverständlich gestellt:

Meinst du jetzt Verlage, die betriebswirtschaftlich überhaupt keine Druckkosten haben? Die kann es nicht geben, denn Verlagshäuser leben hauptsächlich (neben dem Anzeigengeschäft) vom Verkauf ihrer Druckerzeugnisse. Mir ist zumindest kein Publikumsverlag bekannt, der ausschließlich digitalisierte Presseerzeugnisse vertreibt. Wäre dieser seltene Fall gegeben. dann hätten wir tatsächlich einen Verlag, der gänzlich auf Druckkosten verzichten könnte. Zahlreiche Verlagshäuser lassen allerdings über eine ausgelagerte Druckerei im Lohndruck ihre Produkte drucken und binden.

Oder meinst du deine Frage vielleicht so, ob es auch Verlagshäuser gibt, die ihre Druckkosten nicht dem Autor aufzuhalsen versuchen? Dies trifft nun allerdings auf absolut jeden seriösen Publikumsverlag zu.

Sofern ein Autor allerdings einem so genannten "Druckkostenzuschussverlag" auf den Leim geht, sieht der Ablauf sieht dann aus wie folgt: Du schreibst ein solches Unternehmen (eher aus Versehen) an und bekommst binnen weniger Tage einen salbungsvollen Brief, dass man von deinem Werk absolut begeistert sei - und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützt - wenn du eben dafür bezahlst. Diese Schreiben sind äußerst manipulativ und geschickt formuliert, und so manch ein hoffnungsfroher Hobbyschriftsteller fühlt sich zum allerersten Mal wirklich ernstgenommen, doch kann ich dazu nur sagen: Vorsicht - Falle! Diese "Verlage" würden jeden Schulaufsatz und jeden Einkaufszettel veröffentlichen, wenn man dafür zahlt. Da geht es gerne um Summe zwischen 1.500,- und 30.000,- Euro, die der Autor blechen soll! So arbeitet aber kein seriöses Verlagshaus, das vielmehr das unternehmerische Risiko zu tragen hat und daher selbst mit allen Kosten in Vorlage geht (diese können durchaus in Höhe des Preises für einen neuen Kleinwagen liegen, deswegen sind seriöse Verlage auch recht wählerisch bei ihrer Auswahl) und nach Ablauf einer festgesetzten Frist das Honorar an den Autor ausbezahlt - nach Abhängigkeit der Anzahl der bis dahin abverkauften Bücher (im Regelfall sind das rund 10 Prozent des Verlagsumsatzes). Ein Pseudo-Verlag muss aber keine Bücher mehr verkaufen, denn das Geld ist über den naiven Schreiberling ja bereits verdient. Diese Verlagshäuser erkennt man im Netz leicht an der Werbung "Verlag sucht Autoren", was in der Realität nicht vorkommt (!). Die angepriesenen Vertriebsleistungen dieser Häuser kann man eher als schleppend bis nachlässig bezeichnen; die Druckerzeugnisse vergammeln irgendwo auf Halde - und in den Redaktionen der Tagespresse kennt man seine Pappenheimer bereits. Bücher aus Druckkostenzuschussverlagen wandern sofort ins Altpapier.

Mehr Informationen hier: https://neinzudruckkostenzuschussverlagen.blogspot.com/

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausgebildeter Verlagskaufmann, Sachbuchautor

Kann es sein, dass du meinst "Verlage, bei denen man als Autor keine Druckkosten bezahlen muss"?

Denn jeder Verlag, der ein Buch drucken lässt, hat Druckkosten. Die übernimmt aber idr er. (Er geht damit in "Vorlage", daher der Name Verlag.)