Vergessen Katzen ihre früheren Besitzer?

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Ich halte keine Katzen, denke aber, dass es eher auf die Beziehung zum Menschen ankommt. Wenn der Mensch nur Futterspender war, wird er sicher eher vergessen als wenn der Mensch sich sehr um seine Katze kümmert, mit ihr trainiert, spielt, kuschelt.

Meine Eltern hatten einen Nachbarn, dessen Frau ihn irgendwann verließ und eine Perserkatze hinterließ, die sie angeschafft hatte. Meinem Nachbarn war die Katze egal, sie bekam Futter, wurde gebürstet, und das wars. Diese Katze verbrachte mehrere Jahre auf unserer kleinen Sackgasse, wo sie größtenteils einfach rumsaß oder ein paar Schritte lief. Mir tat das sehr Leid, also streichelte ich sie immer mal, wenn ich zu Besuch kam. Ich kam allerdings nur alle paar Wochen zu Besuch oder manchmal auch seltener und sah die Katze nicht immer, weil sie hin und wieder mal nicht auf der Straße war. Jedes Mal, wenn sie mich sah, lief sie mir entgegen, und wenn ich nach Hause fuhr, lief sie wie ein Hund mit mir die Straße hoch (ca. 500m). Ich habe sie dann immer ein paar Minuten gestreichelt und bin dann weitergegangen. Da ich wohl die einzige war, die das tat, nehme ich an, dass der Katze sehr an dem Kontakt gelegen war, weil sie mir am Ende regelrecht entgegen rannte. 

Ich hätte sie aber nicht aufnehmen können, da ich eine sehr kleine Wohnung habe und Wellensittiche halte.

Auf der anderen Seite kennen Menschen, die einen geliebten Menschen verloren haben, das Gefühl, sich zu fragen, ob der wirklich tot ist oder man das geträumt oder sich eingebildet hat (nicht immer, aber einigen passiert das irgendwann).

Es könnte sein, dass es Katzen oder anderen Tieren auch so geht. Da sie ja wohl nur ein bildliches oder olfaktorisches (?) Gedächtnis haben, könnte es sein, dass sie nach einiger Zeit nicht mehr sicher sind, ob der Mensch wirklich existiert hat. Wer weiß, wie sie träumen? Vielleicht glauben sie nach längerer Zeit auch, dass das ein Traum gewesen ist, bzw. die Beziehung ist so lange her, dass sie nicht mehr zur Realität des Tieres gehört.

Ich kenne einen Hund, der lange zu einem älteren Nachbarn gelassen wurde für wenige Minuten am Tag. Der Nachbar zog dann zu seinen Kindern und löste nach einem Jahr seine Wohnung auf. Der Hund kam sofort begeistert an und begrüßte ihn wie früher. 

Meine Wellensittiche habe ich einmal ein Jahr ausgeliehen an meine Großmutter, weil sie depressiv war (der lange Zeitraum war nicht geplant). Hin und wieder kam ich zu Besuch, aber die Vögel waren immer im Käfig. Als ich sie nach einem Jahr wieder mitnahm und ihnen Freiflug gewährte, verhielten sie sich wie früher, erinnerten sich also noch an mich und den Ablauf (wo sind die Freisitze etc.)

Das ist bei Katzen nicht unbedingt so. Katzen sind mehr an ihren Wohnort gebunden, als an den Menschen. 

Ich glaube jedes tier was einen guten gespürsin hat sein herchen immer wieder erkennen wird.

Ich habe in meinem Tierheim eher die Erfahrung gemacht, daß Katzen ihre früheren Besitzer nicht mehr kennen, nach etwa 6 Wochen fängt das an. Aber Katzen können Dich ja auch übersehen und arrogant sein, wenn sie beleidigt sind.

Natürlich gibt es immer die berühmten Ausnahmen und ich selbst habe jetzt nach 10 Wochen meine beiden Katzen, die ich aus Krankheitsgründen vorübergehend nicht halten konnte, zu mir in die neue Wohnung geholt. Die beiden waren so glücklich, wieder bei mir zu sein.