Vegetarier sein_Pro contra

8 Antworten

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Ich liste dir mal "Fleischesserargumente" auf und die Erklärungen dazu.

Vegetarisch leben ist für viele eine "Naturbelassene" Ernährung.

"Aber der Mensch hat noch immer Fleisch gegessen"

Der Mensch ist ein Omnivore, das direkte Problem liegt auch nicht im Fleisch essen, sondern den unwürdigen Bedingungen unter denen das Fleisch "produziert" wird, dass nichtmenschliche Tier ist in unseren Gegenden nur noch eine Ware, man kommt das Produkt Fleisch an jeder Ecke zu kaufen, da müssten ja schon die Alarmglocken klingeln, wenn 98% des Fleisches aus der Massentierhaltung kommen.

"Fleisch ist aber ein natürliches Produkt"

, naja die Tiere werden überzüchtet, gemästet, mit Medikamenten Vollgepumpt und wachsen ja nicht mal in ihrer natürlichen Umgebung auf, das ist keines wegs natürlich, wenn man Bedenkt, dass Küken über Fliessbänder laufen und Schweine, Hühner und co. Körperteile abgeschnitten bekommen, damit sie sich nicht gegenseitig auffressen, weil sie durch die miserablen Haltungsebedinungen zum Kannibalismus neigen.

"Aber die Biohaltung…"

auch hier werden Tiere in Massen gehalten und männliche Küken werden getötet, weil sie für die Eierproduktion keinen Zweck ergeben, auch hier werden Kälbchen der Mutter entrissen und auch hier werden die Tiere nicht tot gestreichelt. Fleisch verzehr ist aus ethischer Sicht nur "richtig" wenn man das Tier selbst schlachtet, ohne Profitgier."Ich bitte dich nicht, mich zu verschonen, wenn du in Not bist, sondern nur, wenn du frevelhafte Begierde hast. Töte mich, um zu essen, aber morde mich nicht, um besser zu essen!" Aber wer nicht auf Fleisch verzichten will, hat natürlich besser auf Demeter Fleisch zurück zu greifen und gleichzeitig seinen Fleischkonsum zu reduzieren, angeraten werden 300-500g pro Woche, denn ein übermäßiger Fleischkonsum führt zu den typischen Zivilisationserkrankungen, die man in diesen Maße auch nur aus den industrialisierten Länder kennt.

"Vegetarier sind Mangelernährt"

Das Deutsche Krebsforschungszentrum beobachtete in einer Langzeitstudie 21 Jahre lang das Leben von 1904 Vegetariern. Die Studienteilnehmer wurden dabei in drei Ernährungstypen unterschieden: Veganer (60 Teilnehmer), die keinerlei tierische Produkte verzehrten; Ovo-Lakto-Vegetarier (1165 Teilnehmer), die kein Fleisch, aber Milch- und Eierspeisen auf ihrem Speisezettel hatten; und schließlich „moderate“ Vegetarier, die gelegentlich Fisch oder Fleisch verzehrten. Ihre Gesundheitsdaten verglichen die Wissenschaftler mit den entsprechenden Werten der Durchschnittsbevölkerung. Das Ergebnis dieser Studie: Die Sterbequote der Frauen war bei den Vegetarier um etwa 30, bei den Männern sogar um 50 Prozent reduziert. Diese Sterbequoten zeigten jedoch auch, dass das längere Leben nicht direkt vom Verzicht auf Fleisch verursacht wird. Das heißt, die moderaten Vegetarier schnitten ähnlich gut ab wie die strengen Veganer. Quelle: Welt-Online

Auch, wenn die Gesundheit für viele Menschen ein wichtiger Faktor ist, finde ich nicht, dass die Gesundheit an erster Stelle steht, sondern der Schutz des Tieres. Nie zuvor war der Fleischdurst des Menschen größer, man könnte schon von einem "Recht auf Fleisch" sprechen, wenn man 100 Jahre zurück denkt, gab es vllt. 1x Woche Fleisch. Vor der Industrialisierung war es medizinisch nicht mal möglich die Tiere unter diesen Bedingungen zu halten. Im Mittelalter wurde zwar schon damit experimentiert, Gänse und co. in Städten im Keller zu züchten aber die Tiere verstarben nach kurzer Zeit.

"Vegetarismus und Veganismus ist nur eine Modeerscheinung"

Das stimmt nun wirklich nicht! Als erste Vegetarier lassen sich die Orphiker, eine religöse Gemeinschaft in Griechenland 600 v. Chr. Bezeichnen. In Deutschland sprach der Mainzer Philosoph Wilhelm Dietler 1787 in seinem Buch* „Gerechtigkeit gegen Tiere“*vom „Recht der Tiere“. Die jaina Mönche in Indien praktizieren seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. Eine strenge Form des Vegetarismus. Allein das Wort „Vegetarier“ wurde 1847 von den Gründern der vegetarischen Gesellschaft in Großbritannien eingeführt. 1907 hab es bereits 33 Lokalvereine mit insgesamt 1500 Mitglieder, ende der 20er Jahre wurde die Zahl auf 200.000 Vegetarier geschätzt. 1935 gab der Deutsche Vegetarierbund seine Auflösung bekannt, als es immer schwieriger wurde, sich der drohenden Gleichschaltung durch die Nationalsozialtisten zu entziehen, denn die Idee des Tierschutzes wurde in der NS-Ideologie integriert und zu DDR Zeiten sprach man, dann eben von Ökoterrorismus :).


Glueckshuhn  02.12.2011, 09:41

Von Größen Wie Leonardo Davinci "My body will not be a tomb for other creatures." Oder Albert Einstein "Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung." Brauch ich gar nicht erst zu reden…

Und da wären wir schon bei dem nächsten Grund, nicht nur der Tierschutz sondern auch der Welthunger und der Klimawandel ist ein großes Thema, so heißt es dass die Fleischindustrie Weltweit der Hauptverursacher der Co2 Emissionen ist, 90% der Gesamten Sojaproduktion fließen in die Viehhaltung,

nur 1% wird zum direkten verzehr weit verarbeitet, das fördert nicht nur den Welthunger sondern schadet auch unseren Regenwäldern. So wird für 1kg Rindfleisch ca 50 Quadratmeter Regelwald vernichtet und 15.000 l Trinkwasser verbraucht. „Vegetarische Ernährung schützt das Klima: Der co2- Rechner des bayrischen Umweltministeriums weist für Vegetarier einen deutlich geringeren Kohlendioxid-Ausstoß aus als für typische Fleischesser“ Quelle: Spiegel Online 7/2007 Wir sind mittlerweile 7 Milliarden Menschen auf dieser Welt, nach aktuellen Schätzungen liegt die Zahl der hungernden Menschen bei 925 Millionen. Einer von sieben Menschen weltweit muss jeden Abend hungrig schlafen gehen. Hunger ist das größte Gesundheitsrisiko weltweit. Mehr Menschen sterben jährlich an Hunger, als an AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen. "Das Getreide ist da"Dagegen glaubt Joel E. Cohen, Professor der New Yorker Rockefeller-Universität, dass der Planet seine Kinder eigentlich ernähren kann. "Wir könnten sogar neun, zehn, elf Milliarden Menschen satt machen. Das Getreide ist da, schon heute", sagt der. Aber: "Nur 46 Prozent wird gegessen. 34 Prozent wird an Tiere verfüttert, der Rest ist Biosprit und Schmierstoff." Eine Milliarde Menschen habe ständig Hunger. "Kein Wunder, wenn wir mehr als die Hälfte unserer Nahrungsmittel lieber an Vieh und Maschinen als an Menschen verfüttern."Quelle: http://www.n-tv.de/politik/Welt-ueber-7-Milliarden-Marke-article4652801.html

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Glueckshuhn  02.12.2011, 09:45
@Glueckshuhn
Ist das ein Beispiel, dass man ja auch nicht sein Haustier essen würde oder mal etwas übertrieben seine Eltern oder so aber das ist halt etwas übertrieben...

übertrieben finde ich das keines falls!!! Tiere haben Rechte aber diese werden ihnen nicht zu gesprochen, so gibt es tausende Ausnahmen für die Massentierhaltung, dabei fühlt ein Tier auf gleicher Ebene wie ein Mensch auch wenn sie nicht die kognitive Intelligenz eines Mensch haben, besitzen sie andere Fähigkeiten. Schlussendlich gehören wir alle zu der Spezies Säugetier auch, denn wir alle haben Angst vor Schmerzen und vor dem Tod, auch wenn wir das nicht menschliche Tier zu unserem Sklaven gemacht haben. Siehe antispeziesismus

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Ich, als muslime, muss einmal im Jahr ein Tier schlachten, un ja da denkt man, was wäre jetzt wohl wenn ich das Tier wäre usw. Aber es ist nunmal so "denn auch Tiere haben ihr Pflicht" sag ich mal vorsichtig. Ausserdem ist Fleisch Proteinreich was sich auf dein Köperbau intensiv auswirkt.


Paschulke82  01.12.2011, 22:51

Für den Körperbau positiv auswirkt? Hä? Der deutsche isst im schnitt 50% mehe Eiweiß zu sich als offiziell Emfohlen! Selbst Veganer nehmen noch zuviel zu sich, liegen aber am nächsten an den Empfehlungen. Jedes Lebensmittel hat mehr oder weniger eiweiß (abgesehen von Wasser). Wie erklärst du dir dann, dass es ein Veganer ohne Proteinsupplemente zum Bodybuildingweltmeister schaffen konnte? oder dass der aktuell stärkste Mann deutschlands (Strongman) Vegetarier ist? ;)

Wenn die Tiere in deinen Augen die "Pflicht haben von uns gegessen zu werden, dann sollten die Menschen ihnen aber erstmal ein würdiges leben bvieten, was so gut wie nie der fall ist!

Übrigens steht in der Thora nicht dass du schlachten oder das Fleisch essen musst. Ich habe mich letztens mit einem gläubigen Moslem darüber unterhalten.

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Annemaus85  01.12.2011, 23:10

Und weil die Religion dir etwas vorschreibt, befolgst du es blind? Übrigens ist das Schächten eine der rückständigsten und widerwärtigsten Arten ein Tier zu töten, ich finde es einfach unfassbar, dass es dafür Ausnahmegenehmigungen in Deutschland gibt.

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Glueckshuhn  02.12.2011, 10:28
@Annemaus85

Kann Annemaus85 nur zustimmen, ich weiß, dass 1x im Jahr in Paris, ne ganze Flughalle geräumt wird nur damit dieses Massaker kann statt finden. Dieses Koschere Schlachten finde ich absurd und wie schon gesagt rückständig, das hat meiner Meinung nach wenig mit Glauben zu tun...Religionsfreiheit ist das eine, aber bitte friedlich!

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Toll. Wenn du Soja oder irgendwas mit Palmöl benutzt (eigentlich alles von z.B. Unilever) dann unterstützt du indirekt die Abholzung des Urwalds, da die Ölpalmen irgendwo wachsen müssen und dadurch leiden Tiere die nicht zum Verzehr gedacht waren - die die du direkt isst sind da nur ein Teil bzw. sind ja dafür erst geboren worden -- also werden wenn alle Vegetarier wären weniger Nutztiere gehalten und mehr wilde Tiere vertrieben.


bunteblumen 
Beitragsersteller
 01.12.2011, 22:22

Ohh, dass wusste ich garnicht :O und das wo wir Soja zuhause haben...

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Annemaus85  01.12.2011, 22:38

Als Vegetarier muss man weder automatisch Soja essen, noch wird der Großteil für den menschlichen Konsum verwendet. Soja wird massenweise an Nutztiere verfüttert, ca 90 % der weltweiten Sojaernte!

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Paschulke82  01.12.2011, 22:45

^^ So ein Mumpitz...

Wo geht denn 90% der Sojaproduktion Weltweit hin? In die Futtertröge der Nutztiere in Entwicklungsländern! Allein Deutschland importiert Futtersoja, das einer Anbaufläche der größe des gesamten Bundeslandes Hessens entspricht! Und woher kommt es? Richtig! Aus Entwicklungsländern, wo Menschen Hhungern und massig Regenwälder gerhodet werden. 50% der weltweiten Getreideernte wird verfüttert. . Grade mal 1% der des Sojas wird zu Sojaprodukten verarbeitet, 9% zu Margarine. Um Fleisch zu erzeugen braucht man ein vielfaches an Futtermitteln.

Und welcher bewusst konsumierende Veggie kauft schon bewusst Palmölprodukte? Oo

Tiere die dafür geboren wurden? Oo Wäre es ok ein Kind mit der Absicht zu zeugen es als Sklaven zu halten? Jedes Lebewesen ist im endeffekt gleich viel Wert und verdient gleich viel respekt, egal unter welchem Vorwand es gezeugt wurde!

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Dieses Jahr serviert meine Mutter ein besonders knuspriges Weihnachtsmahl: Unser Hund kommt in die Pfanne. Mit seinen sechs Monaten ist er endlich reif für den Schlachter. Lange genug haben wir ihn in einen Zwinger gesperrt und mit Futter und Medikamenten vollgepumpt. Er war vermutlich deshalb am Ende verstört und nicht mehr in der Lage zu laufen. Darum mussten wir beim Verladen auf den Tiertransporter ordentlich nachhelfen. Aber wenn Gewalt nicht hilft...

http://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_lifestyle/article13738742/Den-Geschmack-von-Fleisch-finde-ich-koestlich.html

Die Argumente von dir sind schon ganz gut, hinzu kommt noch, dass die meisten Tiere eben unter unwürdigsten Bedingungen gehalten werden (ca. 98 % der tierischen Produkte stammen aus Massentierhaltung) und eben nicht nur nicht sterben wollen, sondern auch während ihres Lebens nicht so ein massives Leid erfahren wollen. Die Tiere fühlen nämlich genau wie wir Schmerzen und Angst. Außerdem befinden sich in diesen Produkten dann eben auch Medikamente, der Verzehr kann also z.B. dazu führen, dass Keime resistent gegen Antibiotika werden.

Contra ist, dass man seinen Hintern hochkriegen und seine Gewohnheiten ändern muss, der Mensch ist ja leider ein Gewohnheitstier...