Urknall - Glauben?

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Hallo shq1pta22,

wenn man nach dem Ursprung des Universums fragt, könnte man folgende Überlegung in Betracht ziehen: Das Prinzip der Kausalität zeigt, dass aus dem Nichts nichts entstehen kann!

Das kosmologische Standardmodell zur Frage der Entstehungsursache des Universums ist der Urknall (obwohl inzwischen nicht mehr alle Wissenschaftler damit einiggehen). Daran schließt sich die Frage an, was vor diesem Ereignis war.

Da gibt es z.B. das "Inflationsmodell" des Physikers Alan Guth, eine Theorie, die besagt, die gesamte Materie sei vor dem Urknall unendlich klein gewesen (Singularität). Dann sei sie mit Überlichtgeschwindigkeit kurz nach dem Urknall expandiert. Allerdings erklärt diese Theorie nicht, was diesen Urknall bewirkt hat und woher die stark komprimierte Materie gekommen ist.

Dr. Andrej Linde drückte es in einem Artikel der Zeitschrift Scientific American so aus: „Eine solche anfängliche Singularität zu erklären, wie der Urknall sie darstellt, ist noch immer das widerspenstigste Problem der modernen Kosmologie.“

Bewiesen ist allerdings, dass das Universum einen Anfang hat. Doch gibt es keine klaren Anhaltspunkte, wie es zu diesem "Anfang" kam. Robert Jastrow, Professor der Astronomie und Geologie an der Columbia-Universität, schrieb:

"Der astronomische Beweis für einen Anfang versetzt die Wissenschaftler in eine unangenehme Lage, denn sie glauben, daß jede Wirkung eine natürliche Ursache hat . . . Der britische Astronom E. A. Milne schrieb: ‚In bezug auf den Stand der Dinge [am Anfang] haben wir nichts anzubieten; bei dem göttlichen Schöpfungsakt ist Gott unbeobachtet und unbezeugt‘ “ (The Enchanted Loom—Mind in the Universe).

Wie dieser Wissenschaftler zum Ausdruck bringt, kann aus wissenschaftlicher Sicht nicht ausgeschlossen werden, dass die Entstehung des Universums auf einen gewollten Schöpfungsakt zurückzuführen ist!

In diesem Zusammenhang sind auch die im gesamten Universum herrschenden vier fundamentalen physikalischen Kräfte erwähnenswert: Gravitation, Elektromagnetismus, die starke Kernkraft und die schwache Kernkraft.

Die physikalische Theorie der Feinabstimmung der Naturkonstanten zeigt, dass selbst die minimalste Abweichung bei einer dieser Kräfte dazu geführt hätte, dass das Leben sowie die Natur als ganzes niemals hätte entstehen können. Als Beispiel möchte ich einmal die Gravitation herausgreifen.

Die Stärke der Gravitation ist entscheidend verantwortlich dafür, dass die Sonne überhaupt scheinen kann. Dr. Reinhard Breuer schrieb in dem Buch Das Anthropische Prinzip: Der Mensch im Fadenkreuz der Naturgesetze : „Bei geringeren Schwerkräften würden die Sterne kleiner ausfallen, der Schwerkraftdruck in ihrem Innern würde die Temperaturen nicht genügend hoch treiben, um Kernverschmelzungsreaktionen in Gang zu setzen: Die Sonne könnte nicht scheinen.“

Man könnte sich nun fragen: Warum existiert überhaupt diese Feinabstimmung, die nach Ansicht einiger Wissenschaftler eine unabdingbare Voraussetzung für das Leben ist? Könnte es einen "Jemand" geben, der die allseits bestimmenden Gesetzmäßigkeiten festgelegt hat?

Das sind Fragen, die wissenschaftlich nicht beantwortet werden können. Hier ist aus meiner Sicht ein Schnittpunkt zwischen Wissenschaft auf der einen und Spiritualität auf der anderen Seite. Die Entscheidung, welcher Seite man den Vorzug gibt, kann nur jeder für sich persönlich treffen!

LG Philipp


Philipp59  07.07.2023, 07:16

Vielen Dank für den Stern! :-)

LG Philipp

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Der "Urknall" mag - funktionell betrachtet - als geistbegabtes EIN-schalten dienen, welches dem Geist GottES dazu dient, ein Bewusstseinsfeld (z.B. "Universum") in seines Selbst zu eröffnen ("Anfang") und in Unbegrenzbarkeit erweiternd zu erfüllen.

Unbegrenzbarkeit nicht (!) zu verwechseln mit unveränderlicher Unendlichkeit, welche - logischerweise - die einzig wahre Seins-Ebene - des Phänomens "Gott" - ausmacht.

Man (Mensch) mag vieles denkend drehen und ebenso "seriös" überprüfen können. Was sagen Denk-Resultate wirklich aus ? "Beweise", welche man ständig korrigiert... Nur ein klein weniges Kratzen an der Oberfläche, dessen Spuren wieder verwachsen...

Es führt alles Denken immer wieder hin zum Urgrund des Geistigen. Wer sich dagegen geistig stur und starr zunehmend im engstirnigen Materialismus verliert, der findet aus solchen Denksackgassen - zumindest in diesem Leben - kaum wieder heraus...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du meinst mit dem Satz 'Glaubt ihr an Urknall' sicherlich, ob man von dem Big Bang überzeugt ist. Das Wort 'Glaube' an dieser Stelle, wäre sicher nicht das richtige Wort.

Gott muß irgend etwas gemacht haben, damit das Universum entstehen konnte. Nenne es meinetwegen Urknall. Als Christ ist nichts dagegen einzuwenden. Immerhin ist es eine gute Möglichkeit sich, als Christ, den Ursprung des Universums zu erklären.

Kann man sich nicht einfach damit zufrieden geben:man lebt auf der Erde, egal, wodurch sie erschaffen wurde?! Ob Urknall oder Gott: mir egal, so muss ich mir nicht den Kopf drüber zerbrechen, kann ein Buch lesen, einen Film sehen, was anderes machen als jene, die keinen Fuß aus der Wohnung setzen können oder wollen: aus Krankheitsgründen. Viele leiden an Depressionen oder haben schlichtweg zu nichts mehr Lust. Ich muss nicht über "Gott und die Welt" grübeln, weil es für mich keinen Nutzen hat!

Warum sollte Gott den Urknall nicht auch herbeigeführt haben? Die Schöpfungsgeschichte ist nicht mehr als eine für damals lebende Menschen nachvollziehbare Geschichte zur Erschaffung der Schöpfung. Hätte diese beinhaltet, wie sich das, was wir heute Universum nennen, nach Beginn der Schöpfung entwickelt hat, wäre es zu mindestens 99,9 % für die damaligen Menschen erstens unnötig, zweitens vollkommen unverständlich und drittens nicht durch irgendwelche zugänglichen Beweise oder Beobachtung nachvollziehbar gewesen.

Ein Programmierer einer virtuellen Realität existiert als Person ja auch, bevor dieser die betreffende virtuelle Realität erschafft und programmiert. Nach meiner Ansicht ist Gott das, was ein Programmierer für aus seiner Sicht der virtuellen Realität ist, nur ist die demnach für Gott virtuelle Realität die für uns gegenwärtige Realität, die wir Universum nennen.