Unterschiede im Fahrverhalten Mittelmotor/Frontmotor-Autos?
Was sind beim Fahrverhalten die generellen, typischen Unterschiede zwischen Frontmotor und (Heck-)Mittelmotorautos? Hinterradantrieb einmal vorausgesetzt.
Meiner persönlichen Erfahrung nach: Mein Heckmittelmotorauto bleibt länger neutral, bricht sehr spät erst aus - wenn es allerdings dann hinten ausbricht ist es viel schwieriger wieder einzufangen. Das Zeitfenster zum reagieren ist hier kleiner als beim Frontmotor den ich dahingehend als "gutmütiger" empfinde.
Ansonsten gehe ich beim Mittelmotor tendenziell deutlich früher in der Kurve schon wieder ans Gas, da er mit etwas mehr Gas geben gefühlt neutraler in der Kurve liegt. Beim Frontmotor gebe ich erst später gas - bei Frontantriebsfahrzeugen übrigens nochmals später.
Ich bin allerdings kein ausgebildeter Rennfahrer, sondern nur dilettantischer aber enthusiastischer Leihe :-D
2 Antworten
Das Problem beim Frontmotor ist dessen hohes Gewicht was auf der Lenkung lastet. Erfordert eine stark unterstützende, gefühllosere Lenkung. Bei Mittelmotor-Ferraris ging es früher z.B. im 308 auch ganz ohne Servolenkung, daher super feinfühlig.
Durch die geringe Masse auf der Vorderachse haben manche Mittelmotorsportwagen zunächst eine Untersteuerneigung, bevor sie blitzartig ins Übersteuern wechseln.
Typisch für den Heck-Mittelmotor ist zudem der kurze Radstand, das macht sie grundsätzlich schon mal nervöser. Zusätzlich konzentriert sich die Hauptmasse in der Wagenmitte, sowohl ein fahrdynamischer Vorteil (schnellere Richtungswechsel) als auch ein Nachteil durch einen blitzartigen Übergang in unkontrollierte Fahrzustände).
Kurz gesagt: Mittelmotor-PKW sind für Fahrer die es wirklich können, nicht für Hinz und Kunz.
Ja andererseits wäre es sehr befriedigend es mit einem Mittelmotorauto hin zu kriegen was andere nur mit Frontmotor-Auto schaffen.
Das Hauptproblem sehe ich darin, dass beim Mittelmotorauto typischerweise 63% des Gewichts auf den Hinterrädern lasten, die Traktion ist dadurch einfach sehr hoch. Man bräuchte also deutlich mehr Leistung um überhaupt einen Drift ein zu leiten. Ohne Schlupf an den Hinterrädern geht das ja nicht.
Meiner persönlichen Erfahrung nach: Mein Heckmittelmotorauto bleibt länger neutral, bricht sehr spät erst aus - wenn es allerdings dann hinten ausbricht ist es viel schwieriger wieder einzufangen. Das Zeitfenster zum reagieren ist hier kleiner als beim Frontmotor den ich dahingehend als "gutmütiger" empfinde.
Damit beschreibst du selber den wesentichen Unterschied.
Dann sind das also nicht nur meine subjektiven Erfahrungen - schön die bestätigt zu sehen!
Bisher beschränkt sich meine Erfahrung ja auf nur einen Roadster, den ich seit 6 Jahren fahre. Nächste Woche bekomme ich einen neuen Mittelmotorwagen..
Danke für die ausführliche Info! Das mit dem nervöser kann ich so auch bestätigen.
Also wäre es für meine erste Teilnahme an einem Einsteiger Drift Training leichter und Einsteigerfreundlicher, wenn ich lieber mit meinem Frontmotor-hinterradantriebfahrzeug fahre..