Unterschied zwischen elektromotorischer und elektrostatischer Anziehungskraft (Ruhepotential)?
Beim Ruhepotential können ja irgendwann keine Kaliumionen aus dem Neuron hinausdiffundieren, weil sich die negativ geladenen Ionen im Intrazellularraum und die positiven Ionen im Extrazellularraum anziehen. Ist dafür die elektromotorische oder die elektrostatische Kraft verantwortlich? Ich verstehe den Unterschied leider nicht so recht
Vielen Dank für eure Antworten im Voraus!
2 Antworten
Die Grundannahme, dass gar keine Ionen mehr diffundieren ist grundlegend falsch.
Es gibt immer Ionenbewegungen von Ionen, die an der Bildung von Potentialen beteiligt sind.
Die Na+-K+ Pumpe wäre ja unter der Annahme nicht notwendig. Durch den Konzentrationsgradienten (chemisch und elektrisch) gibt es allerdings Ionenbewegungen. Das Ruhepotential einer Nervenzelle ist nahe des Gleichgewichts von K+. K+ ist aufgrund des chemischen Gradienten bestrebt, nach Außen zu diffundieren. Aufgrund des elektrischen ist es bestrebt nach innen zu diffundieren (Elektromotorisch). Diese Kräfte gleichen sich aus.
Die Elektrostatische Kraft besagt, dass elektrisch geladene Körper aufeinander Kräfte ausüben.
Mir ist die Einteilung "elektrostatisch" und "elektromotorisch" neu.
Ich kenne den elektrischen Gradienten und den Konzentrationsgradienten. Was du beschreibst ist der elektrische Gradienten. Dem gegenüber steht der Konzentrationsgradienten, der Ionen vom Ort hoher Konzentration zum Ort niedere Konzentration bewegen lässt. Im Gleichgewicht gleicht sich das aus, sodass Ionen in beide Richtungen streben. Diesen Zustand stellt das Ruhepotential dar.
LG