Unterschied zwischen Ionenverbindungen und Molekülen?
Ich weiß natürlich, dass Ionen geladene Atome oder geladene Moleküle sind. Und warum ist Natrium bei NaCl ein Kation, aber Wasserstoff bei H2O kein Kation?
3 Antworten
Hallo!! Schöne Frage..
Wie du wahrscheinlich schon weißt hängen die chemischen Bindungen mit den Valenzelektronen (die, die sich in den äußersten Atomorbitalen befinden) zusammen.
Jedes Atom besitzt die Fähigkeit, in einer chemischen Bindung Elektronenpaare an sich zu ziehen. Diese Fähigkeit wird Elektronegativität (EN) genannt und nimmt für jedes Atom einen bestimmten Wert an (sie hängt u.a. von der Ordnungszahl und der Größe des Atoms ab). Je größer die EN, desto stärker zieht das Atom die Elektronen zu sich an.
Bei Ionenverbindungen ist die ENdifferenz zwischen den beteiligten Atomen so groß (größer als 1,7), dass das Atom mit der niedriegeren EN ein Elektron (bzw. 2, 3...) abgibt, das vom elektronegativeren Atom aufgenommen wird. Es bilden sich ein Kation und ein Anion die sich, wegen der unterschiedlichen Ladung, durch eine elektrostatischen Anziehung zusammen verbinden. Das ist der Fall bei NaCl. EN(Na)= 1,01 EN(Cl)= 2,83 2,83-1,01 = 1,82 (>1,7) ==> Ionenbindung
Bei einer kovalenten Bindung (wie z.B. H2O) reicht die EN nicht aus, Ionen zu bilden. EN(H)= 2,10 EN(O)= 3,21 --- 3,21-2,10= 1,11(<1,7) Die Atome werden von einem (oder mehreren) Elektronenpaar zusammengehalten.
Zurück zu deiner Frage... beim Wasser ist die ENdifferenz nicht groß genug, damit das H-Atom ein Elektron dem O-Atom abgibt und somit Ionen gebildet werden. Das ist aber genau bei NaCl der Fall.
Moleküle sind alle Verbindungen, die aus zwei oder mehr Atomen bestehen. Ioneneverbindungen sind also auch ganz normale Moleküle, die aus geladenen Ionen zusammengesetzt sind.
Ich hoffe das konnte hilfreich sein..
Wie ist das denn dann eigentlich bei z.B. Eisen2Chlorid? Eisen EN 1,83 und Chlor EN 3,16, muss Es reagieren da ja 1 Eisenatom und 2 Chloratome. Muss man dann auch die Elektronegativität mal 2 rechnen? Weil sonst passt es ja nicht, da 3,16 - 1,83 nicht über 1,7 ist.
Du musst dir das auf Molekülebene wie beim Tauziehen vorstellen:
In jeder Verbindung streiten sich die benachbarten Atome um die bindenden Elektronenpaare. Die Elektronen-Zieh-Kraft nennt man Elektronegativität.
Wenn sich zwei Atome "streiten", die exakt gleichstark sind (identische Elektronegativität), spricht man von einer kovalenten Bindung.
Wenn sich zwei Atome "streiten", die um mehr als 1,4 auseinander liegen, spricht man von einer ionischen Bindung.
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ABER:
Das ist nur eine Faustformel. Der Übergang ist fließend: Je größer die Differenz, desto ionischer ist die Bindung. Je kleiner die Differenz, desto kovalenter ist die Bindung.
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Zu deinem Beispiel:
NaCl verhält sich ionisch. Z.B., weil es sich in Wasser löst - als Na+ und Cl-.
H2O verhält sich (zu einem kleinen Teil) aber auch ionisch, weil auch Wasser sich in Wasser löst - als H+ und OH-. Aber eben nur zu einem sehr kleinen Anteil. Deswegen hat Wasser auch ionische Eigenschaften.
Vielleicht kannst du an diesem Beispiel erkennen, was ich meine, wenn ich schreibe, dass der Übergang fließend ist.
LG
MCX
Hallo Freund der Chemikalien!
Der Unterschied liegt darin, dass man für eine Ionenverbindung einen Elektronegativitätswert von unter 1,6 braucht.
Moleküle sind einzelne "Stoffe".
Ich wünsche dir frohe Chemiestunden!