Was ist der Unterschied von Drehstrom und Wechselstrom?

6 Antworten

Drehstrom ist Wechselstrom.

Bei Drehstrom hat man aber "3x Wechselstrom in einem". Die einzelnen Phasen sind dabei aber Phasenvesetzt um 120°. In den Generatoren sitzen 3 Spulen die Y-Förmig angeordnet sind. Der umlaufende Rotor fährt diese Spulen nacheinander ab, erzeugt also zeitlich versetzt Strom in den einzelnen Spulen.

Die 120° verschiebung kommen daher, dass es drei Spulen sind die im gleichen ABstand rund um den Rotor angeordnet sind und 360°, also eine Generatorumdrehung sind dann durch 3 Spulen geteilt 120° Versatz.

Das hat mehrere Vorteile:

1. In einem Motor kann man auch 3 Spulen einsetzen die nacheinander den Rotor zu sich hin ziehen. Ein Synchronmotor würde dann seinen Rotor immer in die Position ziehen in der der Kraftwerksgenerator gerade ist. Damit läft der Motor absolut synchron zum Generator. Daher der Name. Gebräuchlich sind aber Asynchronmotoren, das ist so ähnlich, nur eilt der Rotor im Motor dem Drehfeld des Generators hinterher. Das ist technisch einfacher umzusetzen, dafür läuft der Motor dann Lastabhängig langsammer als der Kraftwerksgenerator. Wie weit der hinterher eilt nennt man "Schlupf". Und der steuert die Motorleistung. Je stärker man einem Motor mechanisch belastet, desto höher der Schlupf und desto mehr STrom zieht er so dass er mehr Leistung hat um seine Last zu drehen.

2. Die Strangspannung ist die Spannung zwischen einer der drei Phasen und dem Neutralleiter, die beträgt in der EU 230V. Man kann also 3 seperate 230V Kreise aus einem Drehstromanschluß trennen. Im Haushalt also Licht und Steckdosen. Zwischen den Phasen hat man aber 400V. Denn hat die eine Phase "maximal Plus", hat die Nachbarphase gerade "Etwas Minus", das addiert sich. Schaltet man die SPulen in einem Motor jeweils zwischen zwei Phasen, hat man immer noch ein Drehfeld, aber jetzt 400V statt 230V auf den Spulen. Läuft ein Motor an, hat er ja maximalen Schlupf da der stehende Motor dem Drehfeld ja extrem hinterher eilt. Ein typischer Motor zieht dann etwa das 20-fache seiner Nennleistung. Das ist bei kleinen Motoren OK, nicht aber bei riesigen Industriemotoren. Die legt man dann auf 400V aus und schaltet die Spulen zuerst in Stern, also auf je 230V. Damit kriegt er nur etwa 1/4 seiner Leistung, braucht beim anlaufen nur noch etwa 5-fache Nennleistung. Dreht er sich erst mal, kann man dann auf Dreieck, also Spulen Phase gegen Phase schalten so dass er 400V kriegt und dann bereits drehend auch seine gewohnte Nennleistung haben kann. Meistens gibt es eine Kupplung oder eine andere Form der "Anlaufhilfe" so dass der Motor auch bei Stern leicht anlaufen kann. Erst nach dem umschalten auf Dreieck schaltet man die Last zu. Bei Pumpen und Kompressoren ist das ein Bypassventil, der Motor pumpt also nur Luft oder Wasser im Kreis was leicht geht. Erst auf Dreieck wird der Beipass geschlossen so dass die Pumpe oder der Kompressor druck aufbauen muß und den Motor belastet. Bei großen Kompressoren hört man ein lautes "Pschu" wenn er abschaltet, das ist die Anlaufhilfe die wieder auf geht da sie nur auf Dreieck geschlossen ist, also auf ist wenn der Motor aus ist oder noch im Sternbetrieb.

3. Nicht nur die Spannung ist phasenverschoben sondern auch der Strom. Fließen die drei Ströme zusammen, heben die sich Gegenseitig auf. Strom einer Phase läuft dann auf den anderen beiden zurück. Bei symmetrischer Belastung, also gleichem Stromverbrauch auf allen Phasen hat der Sternpunkt (z.B. an einem Motor) 0V, der daran angeschlossene Neutralleiter ist also Neutral, daher der Name. Es fließt weder Strom noch hat der eine Spannung. Deswegen kann man Hochspannungsleitungen mit nur 3 Drähten pro Transferleitung bauen. Die können dann genau so viel Energie übertragen als wären es 6 Drähte die 3 getrennte Wechselstromkreise bilden. Auch Drehstromverbraucher wie E-Herde usw. profitieren davon. Egal was man macht, der Neutralleiter kann (auch bei extrem unsymetrischer Belastung) maximal nur so viel STrom führen wie eine einzelne Phase liefert. Daher braucht er nur so dick zu sein wie eine Phase alleine. Ohne Phasenverschiebung bräuchte man 3 gleich dicke Rückleiter oder einen 3x so dicken Rückleiter. So kommt man beim Herd also mit 5 relativ dünnen Drähten aus, mit 1-Phasigen Wechselstrom bräuchte man fast 50% mehr Kupfer!

Drehstrom

Mit einer 3-phasigen Stromversorgung kann kontinuierliche Leistung übertragen werden und die Übertragungsleitungen sind bei symmetrischer Last gleich ausgelastet. Das spezielle am Drehstrom ist, dass die Spannung zwischen 2 Phasen als Nennspannung bezeichnet wird, da diese auch bei fehlendem Null- oder Neutralleiter immer gemessen werden kann.

Wechselstrom

Der Wechselstrom steht an den üblichen Steckdosen im Haushalt zur Verfügung. Aus dem Einphasennetz kann aber keine kontinuierliche Leistung bezogen werden. Bei einer Netzfrequenz von 50 Hz pulsiert die Leistung mit 100 Hz. Viele Eisenbahnnetze werden mit Einphasenstrom versorgt, damit nur 1 Fahrleitungsdraht verwendet werden muss (Die Rückleitung erfolgt über die Schienen).

Wenn du zum Beispiel einen Motor laufen lässt, würde Wechselstrom dir nicht viel bringen, weil dieser wie Oben beschrieben keine kontonuierliche Leistung liefert.


Somebodyyy  23.04.2015, 08:51

50 mal fließt der strom im - und 50 mal im + in 1 Sec. bei 50 Hz. Wen du zb. 1 Hz hast dan hat man 1. Änderung der Polung oder wie du es auch nennen willst. Allerdings fließ der strom 1 mal so rum und 1 mal anders rum ...

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Epson1978  23.04.2015, 08:54
@Somebodyyy

Nein das ist nicht richtig. Der Strom fließt einmal hin und zurück in 20ms. Das ergibt eine komplette Sinuswelle. Bei 50Hz wechselt der Strom 50 mal in der Sekunde seine Richtung.

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Epson1978  23.04.2015, 08:47

"Aus dem Einphasennetz kann aber keine kontinuierliche Leistung bezogen werden. Bei einer Netzfrequenz von 50 Hz pulsiert die Leistung mit 100 Hz."

Hä?

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Somebodyyy  23.04.2015, 08:44

Da mach ich dan einfach einen Leistungs Gleichrichter drann und dan mach ich nen Motor drann :D

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beim wechselstrom hast du einen strom der in eienr Sinuswelle fließt. d.h. bei 50 Hertz polt sich der strom 100 mal pro Sekunde um.

beim Drehstrom hast du 3 sogenannte Phasen. jede ist der vorrausgehenden um 120° also ein Drittel einer Periode versetzt. dadruch hast du zwischen 2 Phasen eine Spannung die etwa 1,73 mal so hoch ist, wie die Spannung zwischen einer Phase und dem Netralleiter.

der begriff drehstrom kommt übrigens daher, dass dieser vornehmlich für motorische Antriebe verwendet wird. früher war der begriff "kraftstrom" sher geläufig, daraus wurde dann der Begriff "starkstrom" entnommen. fachlich ist das aber nicht korekt. denn Starkstrom ist eigendlich ein im verhältnis zur üblichen Anwendung und Spannung besonders hoher strom. die Telekomiker sprechen z.B. von allem über 2 Ampere schon von "starkstrom" in der normalen Niederspannungsinstallation (230 / 400 V) sprechen wir üblicherweise von allem jenesits der 63 Ampere von starkstrom.

lg, Anna

So weit ich weiß ist Wechselstrom doch nur eine Fase also 220 - 240 V AC. Drehstrom benutzt glaub ich allerdings 2 bis alle Drei Fasen zusammen ergeben sie den Drehstrom ... die Fasen werden iergendwie kompliziert aufgeteilt ... google es mal ... Lg.


Ist eigentlich das Gleiche.

Drehstorm heißt eigentlich "Drei-Phasen-Wechselstrom"

In der "normalen" 230V Steckdose liegen ja 230V Wechselstrom an. Eine Phase ist dabei Spannungsführend. Dort hast du 3 Adern. L1 (Braun) als Spannungsführende Leitung, N (Blau) als Neutralleiter und den PE (Grün-Geld) als Schutzleiter.

Beim "Drehstrom" hast du 5 Leitungen. Braun, Schwarz und Grau sind hierbei Spannungsführende Leitungen.

Der "Drehstrom" wird für größere Maschinen und Geräte genutzt, im Haushalt z.B. der Backofen / Herd. In der Industrie für z.B. Elektromotoren.