Starkstrom = Drehstrom

11 Antworten

das ganze ist so: beim Drehstrom gibt es 3 Leiter, die jeweils 1/3 Periode versetzt laufen. da man sich das ganze wie einen kreis vorstellen kann, spricht man auch von 120° versatz.

eben wegen dieser verschiebung spricht man auch von den Phasen.

drehstrom ist eben einfcher mit einem generator zu erzeugen. außerdem natürlich einfacher in mechanische energie zurück zu verwandeln.

genauer beschrieben findest du es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Dreiphasenwechselstrom

vom Drehstrom lässt sich auch immer wechselstrom abzweigen. du brauchst nur eine der 3 Phasen gegen den Nulleiter (meistens blau) dann hast du statt 400 Volt 230 Volt.

der grüngelbe leiter ist der schutzleiter er dient NUR dafür im fehlerfalle den strom zur erde abzuleiten..

der begriff starkstrom ist übrigens nicht genormt. starkstrom ist "unüblich staker strom (Ampere)

z.b. beim Haushaltsnetz spricht man bei 230 Volt ab 32 A von Starkstrom bei 400 Volt ist es alles über 63 A

für den kfz elektriker beginnt starkstrom erst bei 100 Ampere und für den elektroniker schon bei 10 A (auch wenn es nur 12 volt sind...

lg, anna


Sorbas48  22.12.2010, 16:23

"starkstrom ist "unüblich staker strom (Ampere) z.b. beim Haushaltsnetz spricht man bei 230 Volt ab 32 A von Starkstrom bei 400 Volt ist es alles über 63"

Da liegst du allerdings nicht richtig!

Etwas stark vereinfacht gesagt: Starkstrom ist alles was nicht Schwachstrom ist.

(der Begriff Schwachstrom ist natürlich durch Kleinspannung oder FELV, PELV zu ersetzen).

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Peppie85  30.12.2010, 07:48
@Sorbas48

was hat denn der strom mit der spannung zu tun, du vergleichst mal wieder energiesparlampen mit birnen!!!

starkSTROM ist ein außergewöhnlich starker strom... da kommt es natürlich immer auf die anwendung an...

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abgesehen davon dass du die begrifflichkeiten ein wenig durcheinander bringst, was du hier beschrieben hast ist warscheinlich kein Starkstrom.

Starkstrom, das ist eigendlich immer, wenn der Strom im verhältniss zur üblichen Spannung und Anwendung besonders stark ausfällt...

z.b. beim Anlasser vom Auto, beim Schweißen, oder am Hausanschluss....

drehstrom (oder auch kraftstrom) ist ein 3phasiger wechselstrom. das hast du schon richtig erkannt. der begriff kraftstrom kommt eben daher, dass diese stormart vorwiegend für leistungsstarke elektromotoren angewendet wird... also für Kraftanwendungen...

viele leiten dann eben stark von kraft ab...

lg, Anna

Alles was wir vom EVU beziehen und bis zur letzten 230 Volt Steckdose im Abstellraum ist Starkstrom im Niederspannungsbereich bis 1000 Volt.

Gemäß DIN VDE 0100 Teil 200 A.1.1 gilt als Definition für Schaltanlagen: Starkstromanlagen sind elektrische Anlagen mit Betriebsmitteln zum Erzeugen , Umwandeln, Speichern, Fortleiten, Verteilen und Verbrauchen elektrischer Energie mit dem Zweck des Verrichtens von Arbeit – z.B. in Form von mechanischer Arbeit, zur Wärme- und Lichterzeugung oder bei Elektrochemischen Vorgängen.

ANMERKUNG: Starkstromanlagen können gegen elektrische Anlagen anderer Art nicht immer eindeutig abgegrenzt werden. Die Werte von Spannung, Strom und Leistung sind dabei allein keine ausreichenden Unterscheidungsmerkmale.

Beim hauhaltsüblichen „Starkstrom“ handelt es sich also um Niederspannung (kleiner 1000 Volt). Das Gegenteil von Starkstrom ist Schwachstrom fachlich richtig als Kleinspannung, umgangssprachlich auch Niedervolt oder Schwachstrom bezeichnet (es sind das Wechselspannungen (AC) bis 50 Volt Effektivwert und Gleichspannungen (DC) bis 120 Volt).

Das was umgangssprachlich oft als „Starkstrom“ oder „Drehstrom“ bezeichnet wird ist gemäß DIN IEC 60038 ein Dreiphasenwechselstrom, 50 Hz, den es mit den bei uns üblichen Nennspannungen 230V / 400V und 400V / 690V für Sternpunktnetze und als 1000V Dreiecksnetz (im Niederspannungsbereich) gibt.

Die beiden durch einen „/“ (Schrägstrich) getrennten Angaben für die Spannung besagen die Spannung zwischen zwei Außenleitern (vor dem /) die Spannungen zwischen einem beliebigen Außenleiter und dem Neutralleiter (nach dem /)

Die in der Frage als Rückleitung bezeichnete Leitung ist der Neutralleiter, der an den Sternpunkt des Versorgungstrafos angeschlossen ist, gleichzeitig geerdet ist und so zum PEN Leiter wird.

Der Schutzleiter (PE) kommt nicht vom Energieversorger, sondern wird innerhalb der Kundenanlage durch Trennung von PEN in N und PE gebildet.

Unser Haushaltsstrom aus der Steckdose ist nichts anderes wie eine der 3 Phasen aus dem Dreiphasenwechselstromnetz mit Bezug auf den Neutralleiter (Sternpunkt).

Also  Drehstrom ist nur eine andere Bezeichnung für 3 Phasen Wechselstrom.  Weil ja die 3 Phasen zueinander 120 Grad verschoben sind, ergibt sich ein Drehfeld, das lässt Motoren drehen.  Deshalb nennt sich das auch Drehstrom. Die Spannungen zwischen den einzelnen Phasen (Polleiter) ist 400V und gegen Erde jeder Phase sind es 230V.  Deshalb Sind auch 5 Leiter nötig, bei dem alle Spannungen abgegriffen werden können.  L1,L2,L3, N, PE.

Eine normale Steckdose [Schuko (D), T12,T13 (CH)] hat Einphasen-Wechselstrom

Beim Begriff Starkstrom ist definiert dass Ströme über 2A nach SEV (Schweiz) und über3A (Swisscom) als Starkstrom gilt. Ausserdem wird zudem noch die anliegende Spannung unterschieden.  Bis 50V AC / 60V DC gilt eine Anlage als Kleinspannung, darüber bis 1000V als Niederspannung, und über 1kV als Hochspannung. .

So hat zum Beispiel eine Autobatterie nur 12V DC, jedoch sehr grosse Ströme; demzufolge gilt sie als Kleinspannungs-Starkstrom anlage. Eine Hausklingel hat auch nur 12V AC und max. 2A. Somit ist das eine Kleinspannungs-Schwachstrom Anlage.

Unsere normale Hausinstallation 230V ist somit eine Niederspannungs-Starkstrom Anlage.

 

Diese Bezeichnungen gelten nur für die Schweiz, sind aber in Deutschland bestimmt nicht viel anders....  VDE und SEV arbeiten ja zusammen.  

ist Starkstrom gleich Drehstrom?

Umgangssprachlich ist das der Fall. Elektrotechnisch ist das allerdings völliger Unsinn ;-)

Starkstrom besteht nach meinen Wissen aus 3 adern auf den Strom ist, 1 Ader Rückführung und 1 Ader für FI

Du meinst die 3 Phasen, den Neutralleiter und den Schutzleiter.

Das ist eine verbreitete Installation, aber je nach Anwendungszweck und örtlichen Gegebenheiten können auch die Phasen allein ohne Schutzleiter oder Neutralleiter genügen (wobei das nicht unbedingt 3 Phasen sein müssen) oder es gibt zwar einen Schutzleiter, aber keinen Neutralleiter.

Was ist beim Drehstrom anders?

Bei symmetrischer Last liefert Drehstrom eine zeitlich konstante Leistung, im Gegensatz zu Wechselstrom, dessen Leistung mit der doppelten Netzfrequenz schwankt; außerdem kann in Drehstromnetzen pro Ader mehr Leistung übertragen werden, wenn bestimmte Bedingungen eingehalten werden.

Außerdem können zwei verschiedene Spannungen genutzt werden (z.B. 230 Volt und 400 Volt) statt nur einer beim bekannten Wechselspannungsnetz.


Sorbas48  22.12.2010, 16:16

"im Gegensatz zu Wechselstrom, dessen Leistung mit der doppelten Netzfrequenz schwankt" wo hast du den diese Weisheit her?

Betrachtet man den Effekivwert, dann ist kein Unterschied.

Nur im Dreiphasenwechselstromnetz mit gleicher Belastung kann bedingt durch die höhere Spannung mehr Leistung übertragen werden, allerdings 3 Phasen übertragen nicht 3x so viel sondern wegen der Phasenverschiebung 1,732 x so viel (Quadratwurzel aus 3).

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Trilobit  22.12.2010, 19:24
@Sorbas48

U=R * I, P= I * U = I^2 * R

R=const

I hat je Sinusperiode zwei Nulldurchgänge. Quadrierung einer Sinusfunktion bedeutet doppelte Frequenz der resultierenden Funktion - einmal wird die positive Halbwelle quadriert und einmal die negative, was aber dasselbe Ergebnis liefert wie die positive.

Betrachtet man den Effekivwert, dann ist kein Unterschied.

Der Effektivwert ist nur eben nicht der einzige interessante Wert. Einphasenwechselstrom kann in größeren Maschinen z.B. Resonanzen provozieren.

Nur im Dreiphasenwechselstromnetz mit gleicher Belastung kann bedingt durch die höhere Spannung mehr Leistung übertragen werden, allerdings 3 Phasen übertragen nicht 3x so viel sondern wegen der Phasenverschiebung 1,732 x so viel (Quadratwurzel aus 3).

Ich unterstelle mal ohmsche Lasten.

  • Zwei Adern, Imax je Ader=16 A, Strangspannung 230 V: P=3680 W, also je Ader rechnerisch 1840 W.

  • Drei Adern, symmetrisches System und symmetrische Last, Imax je Ader 16 A, Strangspannung 230 V -> Leiterspannung 400 V: P = 3 * 3680 W, je Ader 3680 W. Der Neutralleiter ist hier überflüssig.

Habe ich einen Denkfehler?

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Sorbas48  22.12.2010, 23:30
@Trilobit

ja, du hast da einen Denkfehler,

denn maßgeblich ist einzig der Effektivwert der Spannung und zwar sowohl bei einer als auch bei 3 Phasen.

Auch der 3 Phasenwechselstrom hat 3x eine positive und 3x eine negative Halbwelle. Das einzige was uns für die Leistung interessiert ist das Flächenintegral über den Spannungsverlauf und das ist durch den Effektivwert schon gegeben.

Für die Leistung ist es auch völlig egal ob die Spannung durch Null geht, es gibt einen minimalen und einen maximalen Wert der Spannung.

Die größere übertragbare Leistung im 3 Phasen wechselstromnetz resultiert in erster Linie aus der höheren Spannung.

Beim 4 Leiter Drehstromnetz (mit Sternpunkt als Neutralleiter ist die übertragbare Leistung auf den Leiter bezogen sogar weniger wie im 1 Phasen Wechselstromnetz (wenn man die gleiche Spannung ansetzt).

Beispiel: 230 x 1,732 x 16 = 6,374 kW - macht bei 4 Leitern 1,593 kW je Leiter.

Nur bei Dreiphasenwechselstrom gleicher Belastung hat man den Vorteil, dass sich der Rückstrom vollständig aufhebt (was aber keinen Einfluss auf die positive und negative Halbwellen hat, die sind noch da) und man auf den N-Leiter verzichten könnte.

Für 400 Volt gilt dann (bei gleicher Stromstärke und im Netz gleicher Belastung): 400 x 1,732 x 16 eine Summenleistung 11,084kW

Nur Fakt ist: alle End-Verteilernetzte der Energieversorger für Haushaltskunden sind als 4 Leiternetz ausgeführt.

In der Mittelspannung und Hochspannungsverteilung nutzt man das aber sehr wohl und überträgt man ohne Null-Leiter.

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Trilobit  23.12.2010, 16:03
@Sorbas48

Das einzige was uns für die Leistung interessiert ist das Flächenintegral über den Spannungsverlauf und das ist durch den Effektivwert schon gegeben

Manchmal interessiert auch der Verlauf der Momentanleistung. Ein nur aus Dioden aufgebauter Gleichrichter liefert bei Wechselstrom einen Spannungsverlauf, der die Nulllinie berührt. Für manche Anwendungen (ich denke da an einen Magneten, z.B. eine Luftspule) kann das störend sein. Bei einem vollständigen Drehstromgleichrichter (6 Dioden) erreicht die Spannung an den gleichgerichteten Klemmen nie die Nullinie, die Leistung der ohmschen Verbraucher also ebensowenig.

Für die Leistung ist es auch völlig egal ob die Spannung durch Null geht, es gibt einen minimalen und einen maximalen Wert der Spannung.

Für die Effektivleistung schon, aber mir geht es noch immer um die Momentanleistung, also um den Verlauf der in jedem Augenblick umgesetzten Leistung in Abhängigkeit von der Zeit.

Die größere übertragbare Leistung im 3 Phasen wechselstromnetz resultiert in erster Linie aus der höheren Spannung.

Nein. Nimm ein symmetrisches Netz mit symmetrischer ohmscher Last an, diesmal sei die Leiterspannung 230 Volt. Demnach ist die Strangspannung 133 Volt. Imax sei wieder 16 A.

P = 3 * 133 V * 16 A = 3 * 2128 W = 6384 W. Ein 2-Leiter-Netz mit 400 V könnte 6400 W übertragen - die Spannung zu erhöhen bringt also ebensoviel wie stattdessen einen dritten Leiter zu benutzen.

Beim 4 Leiter Drehstromnetz (mit Sternpunkt als Neutralleiter ist die übertragbare Leistung auf den Leiter bezogen sogar weniger wie im 1 Phasen Wechselstromnetz (wenn man die gleiche Spannung ansetzt). Beispiel: 230 x 1,732 x 16 = 6,374 kW - macht bei 4 Leitern 1,593 kW je Leiter.

Ich nahm ein symmetrisches System an. Mein Argument der gleichbleibenden Momentanleistung gilt nur darin, und das hatte ich auch anfangs in meiner Antwort klargestellt.

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Trilobit  23.12.2010, 16:04
@Sorbas48

Nur bei Dreiphasenwechselstrom gleicher Belastung hat man den Vorteil, dass sich der Rückstrom vollständig aufhebt (was aber keinen Einfluss auf die positive und negative Halbwellen hat, die sind noch da) und man auf den N-Leiter verzichten könnte.

Korrekt - das hatte ich allerdings erwähnt. Kein Netz ist allen anderen in jeder Hinsicht überlegen. Was die Halbwellen betrifft: Dadurch, dass sie zueinander phasenverschoben sind, gibt es immer maximal einen Nulldurchgang, während beide anderen Phasen Potenziale ungleich 0 besitzen.

Für 400 Volt gilt dann

In welchem Netz? Meinst du Strangspannung 400 V und multiplizierst mit sqrt(3), um auf die Leiterspannung zu kommen?

Nur Fakt ist: alle End-Verteilernetzte der Energieversorger für Haushaltskunden sind als 4 Leiternetz ausgeführt.

Gefragt war nach Unterschieden der Konzepte, nicht nach real installierten Instanzen. Bei Niederspannung sind 4 Leiter sinnvoll, weil die Unsymmetrie sonst Probleme bereiten könnte.

In der Mittelspannung und Hochspannungsverteilung nutzt man das aber sehr wohl und überträgt man ohne Null-Leiter.

Ist mir bekannt. Da mitteln sich die vielen kleinen Asymmetrien ja auch raus.


Ich hatte zunächst den Eindruck, dass du vom Fach sein könntest, und ich tatsächlich etwas falsch verstanden haben könnte. Inzwischen tendiere ich aber zu der Ansicht, dass du nicht verstehst, dass ich mich auf die Momentanleistung und auch nur auf symmetrische Systeme beziehe.

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