Unternehmen gründen App entwickeln?

4 Antworten

Niemand gibt dir Geld für eine Idee, solange diese Idee nicht offensichtlich extrem gewinnbringend und patentiert ist.

  1. ist extrem unwahrscheinlich, sonst gäbe es das schon ein rundes Dutzend Mal
  2. ist teuer

Soll heißen:
Im besten Fall zeigt man dir den Vogel, im schlechtesten Fall zeigt man dir den Vogel, klaut dann deine Idee und Du sitzt mir gar nichts da.

Du kannst aber auch auf "üblichem" Weg an Geld kommen, also arbeiten gehen oder (Familien-) Kredit. Einen Kredit bei der Bank bekommt man ohne fein säuberlich ausgearbeiteten Plan und hohen Absicherungen nicht so leicht, ganz besonders solange Du minderjährig bist. Ein Familien-Kredit ist ganz einfach: Hau deinen Vater oder irgendwen anders aus der Familie an, die verarschen dich hoffentlich nicht.
Und Arbeit kommt für dich nicht in Frage, als Minderjähriger (oder Berufseinsteiger) wirst Du niemals in halbwegs braucharen Zeitspannen genug Geld zusammen kratzen können.

Wenn Du das Geld doch irgendwo her bekommen solltest, kannst Du einen Dienstleister mit der Entwicklung beauftragen. Allerdings ist das alles andere als einfach, weil:

  • Wenn sie für dich mitdenken und hohe Qualität liefern sollen, sind sie extrem teuer.
  • Wenn sie günstig sein sollen, denken sie nicht für dich mit und liefern miese Qualität.

Die Planung so einer Software ist extrem komplex und selbst wenn der Dienstleister das für dich macht (heißt: Sie denken für dich mit), musst Du beurteilen können, ob deren Arbeit was taugt und auch das ist nicht gerade einfach.
Also entweder Du brauchst zumindest Ahnung von dem Thema, um deren Arbeit einschätzen zu können, oder sehr viel Ahnung und Erfahrung, um alles fein säuberlich selber so planen zu können, dass der Dienstleister damit arbeiten kann.
Und wenn die Planung verhauen wird, dann hast Du am Ende ein teures Stück Software, was unter Umständen nicht einmal das tut, was Du willst und vermutlich nicht wartbar ist, was bedeutet: Wenn Du etwas ändern oder korrigieren lassen willst, darfst Du neu anfangen, ergo: Noch viel teurer.
Oder der Dienstleister fährt einen agilen Ansatz, so hast Du die meiste Kontrolle im Entwicklungsprozess, allerdings dauert sowas deutlich länger (heißt: teurer), da man ganz bewusst nicht alles 100% durch plant, um hinterher bei Planungsfehlern die Folgen im Griff zu haben.

Professionelle Softwareentwicklung ist (natürlich abhängig vom Projekt) sehr komplex und teuer, es kommt sogar vor, dass ganze Firmen sterben, weil sie sich mit ihrem Projekt verkalkuliert haben, weil das deutlich aufwändiger und/oder teurer wurde, als ursprünglich geplant. Sowas kann Budgets schnell auffressen oder man stellt Jahre später fest, dass die Software von der Zielgruppe nicht angenommen wird oder jemand anderes schneller war und man bleibt auf allen Kosten sitzen.

Lange rede, kurzer Sinn: Lass es bleiben.

Wenn Du von deiner Idee überzeugt bist, dann lerne alles, was Du brauchst, um sie selber umzusetzen. So kann es zwar immer noch sein, dass jemand anderes dir zuvor kommt, aber das Risiko hast Du immer. Dafür hast Du aber nicht das Risiko, dass Du alles verlierst, weil deine einzige Investition ist deine eigene Zeit. Außerdem lernst Du auf diese Weise eine wertvolle Fähigkeit und - sollte deine Idee klappen - hast das Knowhow, um dir professionelle Unterstützung (Dienstleister oder Mitarbeiter) zu suchen.

Wie man es auch dreht und wendet, solange Du oder deine Familie nicht im Geld schwimmen ist selber entwickeln eigentlich die einzige Option.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – C#.NET Senior Softwareentwickler

In dem du anfängst diese App zu entwickeln, damit ein Grund Gerüst steht und auf dieses kann man aufbauen. Dazu noch Informationen einholen, wie gefragt es ist und ob es Potenzial hat. Ein Finanzplan ist auch nicht schlecht.

Eine Idee ist für Investoren nichts wert. Geldgeber investieren nicht in Ideen, sondern in existierende Geschäftskonzepte mit Wachstumspotenzial. Im Idealfall benötigst du noch ein Alleinstellungsmerkmal oder Nischenwissen, wodurch dein Geschäftskonzept nicht direkt kopiert werden kann.

Den ersten Schritt – konkret die Entwicklung eines Prototypen, einem Monetarisierungskonzept und den ersten paar Nutzern / Kunden – musst du daher "selbst" stemmen. Erst dann kann das Ganze für einen Geldgeber potentiell interessant werden.

In jedem Fall gilt aber: Du bist minderjährig und daher, solang das vom Familiengericht im Rahmen der Unternehmensgründung nicht geändert wurde, nicht geschäftsfähig.


Hjbfddvb 
Beitragsersteller
 04.06.2024, 07:36

Ich weiß aber ich hab schon nh Antrag auf volle Geschäftsfähigkeit gestellt :)

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Genau dasselbe durchlebe ich auch, bin bloß 7 Jahre älter. Kann dir zwar nicht im Detail helfen, aber ich kann dir sagen, was ich gerade im Moment dafür tue, wenn du magst, wenn nicht auch okay.

Woher ich das weiß:Hobby – 💼 Unternehmensgründung, Aktien

Hjbfddvb 
Beitragsersteller
 03.06.2024, 23:56

Klar gerne

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Roythoxyc  04.06.2024, 00:13
@Hjbfddvb

Eine App ist gar nicht so weit entfernt von dem, was ich für ein zukünftiges Start-up plane. Es geht auf jeden Fall um Software auf Computern und Konsolen.

Aktuelle belese ich mich zur Finanzierung, welche Möglichkeiten es also gibt an Geld zu kommen, da wäre zum Beispiel die Bank, oder Investoren und so weiter, und wo man die beste Möglichkeit hat an diese Dinge zu kommen.

Infolgedessen arbeite ich auch an einer frühen Definition eines Buseinessplans. Dabei entwickele ich eine Marktanalyse, vergleiche Stärken, Schwächen und Randdaten von möglichen Konkurrenten. Ebenso sehe ich mir in diesem Schritt auch an, welche Software welche Vor- und Nachteile hat, um im späteren Verlauf an einem Designdokument arbeiten zu können.

Name und Logo des Unternehmens stehen ebenso schon, sind aber nicht in Stein gemeißelt, es kann sich später herausstellen, dass der Name schon im Zusammenhang mit Software oder Technologie existiert, oder das Logo. So habe ich schon eine Vorlage, aktuell für eine Wort-Bild-Marke.

Ich bin Designer, war mal Künstler, das gibt mir hier den Vorteil selber alles planen zu können und kreative Ideen selbst entwickeln zu können. Programmieren und Grafiken im 3D oder 2D Bereich, die komplex sind, kann ich jedoch nicht entwickeln. Hierfür plane ich aber, mit einem Freund daran zu arbeiten, und weitere Mitarbeiter einzustellen und teils auch Freelancer zu nutzen. Wenn das auf kurzfristige Zeit sich als günstig im Grafikbereich erweisen sollte. Da die Software nach aktuellen frühen Design gut mit einfacheren Grafiken leben kann, gibt es diese Möglichkeit auf jeden Fall.

Neben diesem Projekt läuft noch ein weiteres zwischen dem oben genannten Freund und mir. Dieses würde sich bei Umsetzung aber auf andere Software konzentrieren, wovon ich jedoch nach eigener Analyse nicht sehr überzeugt bin, da der Markt in diesem Bereich von großen Konkurrenten übersättigt ist.

Also, Finanzierung, Businessplan, Konkurrenten und Kunden, Arbeitskräfte und die Planung der ersten Jahre in die Zukunft. Am Anfang wird man immer gigantische Verluste haben. Nach 3 bis 5 Jahren sollte man jedoch im Plus sein. Damit sollte man auch rechnen, sonst wird das Unternehmen es schwierig haben. Denn welcher Investor möchte investieren, wenn ein Unternehmen Verluste macht?

Aktuell stehe ich aber noch alleine da. Das ist aber nicht so schlimm, die meisten Gründungen sind Einzelunternehmen. Aber ich muss jetzt anfangen zu planen, denn wenn ich warte, wird nichts passieren, und irgendwo muss man anfangen.

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