Unsicherheit Treppen runterlaufen?

3 Antworten

Die Empfehlung, dass man generell mit dem Vorfuß auftreten soll, ist nicht wissenschaftlich fundiert, sondern eine alternative Erklärung. Die menschliche Ferse hat sich dafür gebildet, beim Gehen damit aufzutreten, deshalb das Fett- und Bindegewebspolster und das stark vergrößerte Fersenbein im Vergleich zu unseren vierbeinigen Vorfahren.

Nun zu deiner eigentlichen Frage: Im Rehabereich macht man es so, dass man bei Patienten mit unsicherem Gang (gerade Senioren oder Patienten nach bestimmten Knie- / Wirbelsäulen-OP) etwas breitbeiniger die Treppe heruntergeht. So ist man seitich etwas stabiler, man verlagert bei jedem Schritt sozusagen das Körpergewicht etwas zu der SEite, mit der man auftritt. Und der Fuß wird mit der ganzen Sohle aufgesetzt, also nciht mit der Ferse und nicht mit dem Vorfuß, damit man eine stabile (weil große) Auflagefläche hat.

Das ist jedenfalls der medizinische Standard - alternativmedizinische Strömungen wie das "Vorfußgehen" haben da entsprechend alternative Ansichten, allerdings ohne praktisch-therapeutischs und wissenschaftliches Fundament.

Vorderer Bereich. Lass mal dein Gleichgewicht checken und sag dem Hausarzt was los ist. Das ist nicht normal.

Immer mit dem Vorfußbereich.

Kommst Du mit der Hacke auf besteht die Gefahr dass Du wegrutschst besonders wenn es sich um eine feuchte Außentreppe handelt.

Deine Unsicherheit bezüglich Treppen rührt wahrscheinlich daher dass Du wie die meisten Menschen beim normalen Gehen mit der Hacke zuerst aufsetzt und das weit vor dem Körperschwerpunkt. Diese falsche Gangart hat sich der Mensch durch Schuhe mit Absätzen angewöhnt. Und nun kommt Dein Gehirn beim Treppengehen durcheinander.


o0bellaAnna0o  06.02.2018, 13:33

Heißt das, dass wir normalerweise die Ferse nicht benutzen würden wie Vierbeiner?

BarfussTobi  06.02.2018, 15:35
@o0bellaAnna0o

Ferse nicht benutzen wäre auch falsch. Hauptsächlich benötigen wir die Ferse für den Stand. Beim Gehen ist es für die Knie und für den Rücken besser wenn wir beim Gehen mit Ballen und Ferse gleichzeitig oder flach mit dem Ballen zuerst aufsetzen würden denn dann hätten wir die optimale Schrittdämpfung über die Fußgewölbe. Die Ferse aber auf alle Fälle dabei absetzen.

Wenn Du auf harten/steinigen Untergründen barfuß gehst machst Du das automatisch weil der Fersengang auf Dauer weh tun würde. Unsere Vorfahren gingen vorwiegend im Ballengang und barfußlaufende Naturvölker gehen auch heute noch so. Nur Schuhe mit steifer Sohle und Absätzen (da reichen die 1 bis 2cm bei den sogenannten "flachen" Schuhen bereits zu) erzwingen regelrecht den Fersengang wobei dadurch eine Schockwelle durch den Körper geht und auf Dauer die Knie und die Wirbelsäule schädigt. Dämpfungselemente die unter der Ferse sind verringern die Schockwelle nur ungenügend.

So das war mal eine kleine Abhandlung zur Biomechanik...

Die Ferse gar nicht absetzen (Zehenspitzgang) kann man mal machen, geht aber stark auf die Waden und die Achillessehnen könnten Stress machen.