Universalienstreit

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Beim "Universalienstreit", der seit der Scholastik die Theologen und Philosophen beschäftigt hat, geht es um die Frage, ob Allgemeinbegriffe (Universalien) nur in Gedanken existieren oder ob sie substantielle Entitäten darstellen. Die 'Nominalisten' waren der Meinung, dass die Universalien nur abstrakte, aus dem Bemühen um Systematisierung der Lebenswelt gewonnene gedankliche Konstrukte sind. Die radikalen Realisten vertraten die Position Platons, dass den Universalien ein substantielles Dasein zuzusprechen sei. Sie würden unabhängig von den erscheinenden Einzeldingen wie die platonischen Ideen existieren. Die gemäßigten Realisten schließlich meinten, dass die Universalien an und in den Dingen existierten und vom Denken erfasst werden könnten und daher objektive Gültigkeit besäßen.