Ungewöhnlicher Auszug - wie mit meinen Eltern umgehen?
Meine Situation ist ungewöhnlich. Ich bin 40, wohne noch zuhause. Ich bin das letzte "Kind", das noch zuhause wohnt. Jetzt steht mein Auszug an - und eigentlich freue ich mich drauf. Nur meine Eltern, insbesondere meine Mutter, klammern doch stark. "Wenn man weg ist, dann ist man weg" oder "das Licht meines Lebens verlässt mich" sind so Aussagen, die dann kommen. Beide sind über 80 und nicht mehr ganz fit. Irgendwie habe ich auch das Gefühl sie im Stich zu lassen. Andererseits arbeite ich eh viel und könnte (und möchte) sie nicht pflegen. Ich möchte auch mein eigenes Leben leben. Wie soll ich damit umgehen, also mit meinen Eltern, dem Klammern und auch meinen Gedanken?
Danke!
4 Antworten
An deiner Stelle würde ich ausziehen. Vielleicht kannst du mit deinen Geschwistern organisieren, dass deine Eltern oft Besuch bekommen, damit sie sich nicht so einsam fühlen.
LG und alles Gute :)
Das Klammern einfach ignorieren, gar nicht darauf eingehen. Blöd ist halt, weil deine Eltern wirklich schon alt sind und du nicht weisst, wie lange sie noch leben. Sie werden vermutlich versuchen, dir Schuldgefühle zu machen.
Besuch sie einfach regelmässig (muss ja nicht jede Woche sein), halte den Kontakt. Abgesehen davon darfst du beruhigt dein eigenes Leben leben. Deine Eltern machen jetzt durch, was auch schon früher hätte passieren können - so gesehen war der jetzige Prozess absehbar, wenn nicht sogar überfällig.
Und es ist gut, dass du dich auf deinen neuen Lebensabschnitt freuen kannst :-)
Man könnte es auch so sehen: Bisher hat es sich gelohnt, bei den Eltern zu wohnen (Geringe oder gar keine Miete? Wasch- und Putzservice? Täglich warme Mahlzeiten für lau?) , jetzt kippt es und du müsstest dich revanchieren. Willst du aber nicht, also haust du ab.
Da wäre das schlechte Gewissen dann nicht ganz unverdient, denn irgendwie erscheint es mir wenig glaubwürdig, dass man mit 40 noch so einen "Entwicklungssprung" hinlegt und urplötzlich alleine wohnen will....
Wenn du ein bisschen Anstand hast, investierst du etwas von dem Geld, das du die letzten 20 Jahre durch deine Eltern gespart hat, um sie zu unterstützen. Schon einen Haushaltshilfe für 2, 3 Stunden die Woche kann viel bewirken, und regelmäßige Besuche zum Kaffeeklatsch (oder Einladungen zu dir) sollten eigentlich selbstverständlich sein.
"dass man mit 40 noch so einen "Entwicklungssprung" hinlegt und urplötzlich alleine wohnen will...." - das ist schon etwas länger der Fall.
Es wird echt Zeit dein eigenes Leben zu führen. Du tust das richtige. Organisiere zusammen mit den Geschwistern regelmässige Besuche bei den Eltern.