Umfrage: Ist die Presse in Deutschland frei?

Das Ergebnis basiert auf 59 Abstimmungen

Die Situation ist gut in Deutschland 66%
Die Situation ist katastrophal 20%
Die Situation befriedigend 10%
Die Situation ist problematisch 3%
Es sind Probleme spürbar 0%

19 Antworten

Die Situation ist gut in Deutschland

Die Pressefreiheit wird natürlich von all den Idioten infrage gestellt, denen das nicht passt, was die Presse da schreibt, um die anderen zu verunsichern.

Wären diese Idioten an der Regierung, sind das die Ersten, die morgen die Presse kontrollieren und unangenehme/kritische Beiträge unter Strafe stellen würden. Wie bei Hitler auch.

Stell dir mal die Schlagzeile einer Zeitung in der Hitler-Zeit wie folgt vor:

Nur Hitler kapiert nicht, dass der Krieg schon verloren ist!

o d e r

Deutschland wird von einem Irren geführt!

Die verantwortlichen Redakteure und Journalisten wären noch am selben Tag standrechtlich erschossen worden.

Von daher, ist Frau Merkel ja "noch ganz gnäääädig" und es gibt keinen Grund zur Aufregung!

Immerhin dürfen die TV-Sender noch die Bundestagsdebatten mit den kritischen Beiträgen der vorhandenen Opposition übertragen. Wo waren denn z. B. die Sozialdemokraten unter Hitler? Genau, auf der Flucht!

Sind unsere Oppositionsparteien auf der Flucht? Nein. Von daher ist alles bestens!

Die Situation ist katastrophal

Die Situation ist sehr schlecht, weil nur die Reichen die Möglichkeit haben, Medien zu betreiben, denn dazu ist viel Geld nötig. Alternative Medien bekommen auch von den Konzernen keine Werbeanzeigen und sind damit noch mal finanziell schwer benachteiligt.

Ich würde daher vorschlagen, Werbung ganz zu verbieten und eine "Werbeersatzabgabe" zu erheben, mit der der Staat das Geld, das sonst für Werbung ausgegeben werden würde, abschöpft. Das Geld könnte dann gleichmäßig allen Medien als Subvention zuguten kommen, also auch Nicht-Etablierten!


hauptsacheabi 
Beitragsersteller
 28.11.2019, 17:33

Wenn die Situation in Deutschland katastrophal ist, wie würdest du die Situation in China und Nordkorea bezeichnen ? 

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Die Situation ist gut in Deutschland

Die Presse in Deutschland ist frei. Aber in manchen Fällen ist sie leider einfach nicht mutig genug, um sich gegen den Mainstream aufzulehnen. Oft bestätigen die Zeitungen einfach nur die herrschende Mehrheitsmeinung. Die einzige Zeitung, die es sich in meinen Augen traut, auch mal kontrovers zu berichten, ist Die ZEIT.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Die Situation ist gut in Deutschland

Natürlich wird nicht alles perfekt sein, aber eigentlich ist die Situation vollkommen ok (außer Artikel 13/17 tritt wirklich irgendwann in Kraft). Man kann vielleicht sagen dass die Medien grundsätzlich eher links stehen, oder eben total rechts sind, aber das ist eine andere Frage


mandalorian1  26.11.2019, 12:15

Artikel 13 wurde schon beschlossen.

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Hendrik2406  26.11.2019, 12:32
@mandalorian1

Er ist aber noch nicht in Kraft und Polen hat (in aller Doppelmoral by the way) dagegen geklagt was alles noch verhindern könnte

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Kleidchen2  26.11.2019, 12:19

Schränkt Artikel 13 die Pressefreiheit ein?

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mandalorian1  26.11.2019, 17:12
@Kleidchen2

Soll nur Urheberrecht schützen, kam leider nicht so in den Vordergrund wie ACTA damals.

Wird aber auch nicht lange dauern bis es auch in die Zensur übergeht.

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Kleidchen2  26.11.2019, 17:25
@mandalorian1

Es gibt ja keine Zensur. Wie soll das dahin übergehen.

Artikel 13 ist für die Pressefreiheit doch, wenn ich es richtig vestehe, genauso hinderlich wie Tempo 50 in Städten.

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Shadoukoa  27.11.2019, 08:07
@Kleidchen2

Artikel 13 schränkt nicht die Pressefreiheit, sondern die Meinungsfreiheit ein. Zumindest im Internet. Da wird im Grunde das Zitiergebot komplett aufgehoben.

Durch gewisse technische Systeme soll nämlich Content-ID erstellt und überprüft werden. Auf jeder Seite, die diese Content-ID-Filter auferlegt bekommt, wird dann automatisch alles blockiert oder gelöscht, was bereits registrierte Content-ID enthält, also wenn sich exakte Übereinstimmungen in Bild und/oder Ton finden.

Wer dann also für ein eigenes (journalistisches) Werk Ausschnitte aus einem anderen Werk übernimmt, um diese zur Veranschaulichung und Erklärung zu nutzen, kann sein Werk nicht mehr hochladen oder verbreiten.

http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__51.html

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Kleidchen2  27.11.2019, 18:57
@Shadoukoa

Soweit ich weiß, sind Zitate gestattet. Es geht doch um urheberrechtlich geschützte Werke.

Abgesehen davon zahlen Journalisten bzw. Verlage pauschale Gebühren, oder?

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Shadoukoa  28.11.2019, 08:34
@Kleidchen2

Diese schon, ja.
Und auch selbstgesprochene Zitate werden wahrscheinlich nicht eingeschränkt, sonst könnte man eine Wortkonstellation ja nur einmal im Internet verwenden.

Was aber nicht mehr möglich ist: original Video-, Bild- oder Tonmaterial zu verwenden.

Für Verlage etc. ist das nicht das Problem, die können zahlen. Die Meinung des Einzelnen, also z.B. eines YouTubers (da vor allem YouTube belastet werden soll) kommt dann nicht mehr durch.

Und woher weiß der Filter, ob diese Person eine Lizenz besitzt?

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Kleidchen2  28.11.2019, 08:47
@Shadoukoa

Das ist eine Frage, die man technisch lösen können müsste. Mein Beispiel oben mit Tempo 50 wird ja auch durch Stichproven oder automatische Einrichtungen durchgesetzt ohbexdass es zum Verkehrsstillstand kommt.

Ich finde es sehr problematisch, bei einem Urheberschutzgesetz von Zensur zu reden.

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Shadoukoa  28.11.2019, 08:58
@Kleidchen2

Aber die Stichproben sind doch das, was wir im Moment haben: Das Meldesystem.

Die Politik will keine Stichproben, sondern das gesamte Spektrum. Nur durch Stichproben könnte nicht laufen.
Es gibt Leute, die fahren in Seitenstraßen 70km/h, weil da keine Stichproben gemacht werden.
Und genau so würde das dann auch weiter im Netz laufen: Man kontrolliert hauptsächlich die großen, vielbefahrenen Straßen. Alle anderen haben freie Bahn.
Und wenn dann doch mal was kommt, hält man sich ausnahmsweise an die Regeln.

Das Meldesystem von YouTube (als Beispiel) ist ohnehin schon sehr problematisch, weil es heißt: Im Zweifel gegen den Angeklagten. Bzw, kann der Angeklagte seine Unschuld nicht gegenüber dem Kläger beweisen, ist der Angeklagte eben am Arsch.

Sieht man oft genug: Irgendjemand meint, massenhaft Videos eines Kanals zu Melden, vorzugsweise wegen Urheberrechtsverletzung, wo keine vorliegt, lässt nicht mit sich kommunizieren und YouTube unternimmt nichts. Der Kanal wird gesperrt, die Person verliert von jetzt auf gleich alles, was sie sich jahrelang aufgebaut hat und kann kaum was dagegen machen.

YouTube hat aber ncoh die Möglichkeit, menschliche Betreuer zuzuweisen. Davon können zumindest die großen YouTuber profitieren, da dieseja immerhin einen gewissen Status haben.
Dieser kann den Sachverhalt noch prüfen.

Content-ID-Filter funktionieren automatisch. Und ich bezweifle, dass sich die EU damit herumschlagen möchte, hunderttausend Mitarbeiter für sowas zu engagieren, damit die sowas überprüfen können. Denn genau das wird nötig sein, wenn erstmal alles gesperrt wird, dass problemtatisch erscheint. Wenn dann jeder erstmal Kontakt aufnehmen muss, damit das manuell geprüft werden kann, ob sich nun im Rahmen des Zitiergebots bewegt wird, oder eben nicht, braucht man eine unglaubliche Menge an Leuten, die das machen. Denn nicht nur YouTube wird dadurch betroffen sein.

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Kleidchen2  28.11.2019, 09:05
@Shadoukoa

Ich finde es zunächst wichtig, dass der Begriff des geistigen Eigentums zunächst einmal in die Köpfe kommt und respektiert wird.

Wenn jemand irgendwo etwas entnimmt, sollte doch wenigstens die Frage gestellt werden, woher das kommt. Übrigens auch zum Schutz der YTber und Blogger.

Die technische Ausgestaltung ist sicherlich unzureichend, das war die Tempoüberwachung auch.

Aber wir entfernen uns immer mehr vom Zensurthema.

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Shadoukoa  28.11.2019, 09:10
@Kleidchen2

Zensur ist auch nicht der primäre Gedanke, die Zensur kommt letztlich unfreiwillig durch die Technik. Ich unterstelle niemandem, das Internet in der EU zensieren zu wollen.

Doch wird genau das die Folge sein: Man kann nicht mehr wirklich Bezug und Stellung zu etwas nehmen. Teils trauen sich die Leute ja schon gar nicht mehr, sich dem Zitiergebot zu bedienen, weil sie schon ständig Copyrightclaims abbekommen, nur weil da jemandem nicht gefällt, was über ihn gesagt wird.

Und das sollte ebenso klargestellt und bearbeitet werden. Sowas würde sich durch Content-ID nur noch verschlimmern.
Ich glaube, es wäre sogar für die Meinungsentwicklung hinderlich, denn viele Leute hätten keine Lust, sich ständig mit irgendwem in Verbindung zu setzen, um das regeln zu lassen.

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Kleidchen2  28.11.2019, 09:15
@Shadoukoa

Unter Zensur verstehe ich die staatlich installierte Verhinderung von freier Meinungsäußerung.

Wir diskutieren hier doch über Reglements zur Verwendung von geistigem Eigentum.

Wie wäre denn dein Vorschlag zur Verbesserung der Situation von Künstlern und Anwendern?

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Shadoukoa  28.11.2019, 09:43
@Kleidchen2

Solange es das Internet gibt und du in einer freiheitlich demokratischen Welt leben möchtest, wirst du da nicht viel auf direktem Wege machen können. Natürlich kannst du höhere Strafen fordern. Da aber heutzutage jeder die Möglichkeit hat, ein beliebiges Foto eines Kunstwerkes zu posten, ohne irgendwelche Infos dazuzugeben und es praktisch als sein eigenes Werk ausgeben kann, würde es auch nichts bringen, wenn sich Künstler vom Internet fernhalten. Ihr Content wird schon den Weg ins Netz finden.

Mir würde lediglich eine Behandlung des Themas in dder Schule einfallen.
Sprich: Man nimmt in einem (gerne bereits vorhandenen) Pflichtfach wie Politik das Thema für eine Unterrichtseinheit vor und bringt den Schülern bei, dass man sich an dieses Recht zu halten hat. Gerne auch im drastischen Maße.

Sprich: Man lässt die Schüler etwas ganz individuelles anfertigen und bringt ihnen bei, wie es sich anfühlt, wenn jemand anderes eben das als sein Eigentum ausgibt.

Aber natürlich wird das nicht bei jedem Schüler wirken. Allgemein funktioniert nichts kategorisch bei allen.

Der Grundsatz "Du sollst nicht morden" funktioniert nicht bei allen.
Tischmanieren beherrscht nicht jeder.
Das, was früher mal als Sekundärtugenden bekannt war, besitzen auch immer weniger Leute.

Es gibt immer Ausreißer, aber je weniger es sind, desto besser. Selbes Prinzip, wie mit Impfgegnern. Solange der Herdenschutz gewährleistet ist, besteht zumindest keine Gefahr für die Allgemeinheit. Das heißt nicht, dass die paar Ausreißer machen können was sie wollen und das man das dulden sollte, es besteht aber kein massives Problem.

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Kleidchen2  28.11.2019, 10:45
@Shadoukoa

Du hat schon gemerkt, dass sich deine Argumenatation gerade umgedreht hat und du für mehr Ordnungsrecht wirbst?

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Shadoukoa  28.11.2019, 10:47
@Kleidchen2

Meine Argumentation hat sich nicht gedreht. Gegen Ordnungsrecht habe ich nichts gesagt. Ich habe die ganze Zeit nur gegen besagten Artikel in seiner Umsetzung durch die besagte Technologie debattiert.

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Shadoukoa  28.11.2019, 10:54
@Kleidchen2

Die habe ich bereits gegeben:

Mir würde lediglich eine Behandlung des Themas in dder Schule einfallen.
Sprich: Man nimmt in einem (gerne bereits vorhandenen) Pflichtfach wie Politik das Thema für eine Unterrichtseinheit vor und bringt den Schülern bei, dass man sich an dieses Recht zu halten hat. Gerne auch im drastischen Maße.
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Kleidchen2  28.11.2019, 10:55
@Shadoukoa

Mir war noch deine Relativierung vor Augen: "Aber natürlich wird das nicht bei jedem Schüler wirken. Allgemein funktioniert nichts kategorisch bei allen."

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Shadoukoa  28.11.2019, 10:59
@Kleidchen2

Wenn du das eine Relativierung nennst, muss ich dich fragen, warum wir überhaupt eine Gesellschaft haben?

Ich habe hier lediglich auf den grundsätzlich immer auftretenden Fall der Ausreißer verwiesen, die es bei jeder Angelegenheit gibt. Es gibt auf dieser Welt kein einziges perfektes System, dass von Menschen erschaffen wurde.

Deshalb habe ich geschrieben:

Es gibt immer Ausreißer, aber je weniger es sind, desto besser. Selbes Prinzip, wie mit Impfgegnern. Solange der Herdenschutz gewährleistet ist, besteht zumindest keine Gefahr für die Allgemeinheit. Das heißt nicht, dass die paar Ausreißer machen können was sie wollen und das man das dulden sollte, es besteht aber kein massives Problem.

Menschen handeln nur zu gerne irrational und aus eigenem Nutzen heraus. Das ist von Natur aus so verankert, wir sind schließlich keine Ameisen oder Bienen.
Daher wird man nichts gegen diese Ausreißer unternehmen können, solange....

...du in einer freiheitlich demokratischen Welt leben möchtest
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Kleidchen2  28.11.2019, 11:44
@Shadoukoa

Womit wir wieder am Anfang wären. Ist, polemisch gefragt, das Klauen von Texten, Bildern, Filmen Anderer ein Ausdruck von Freiheit?

Man kann doch nicht nur die eigene Freiheit zum Maßstab machen, man muss schon die der Anderen berücksichtigen. Und dazu gehört eben auch, dass man ihr Schaffen respektiert.

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Shadoukoa  28.11.2019, 12:07
@Kleidchen2

Letzterem kann ich zwar zustimmen, jedoch zähle ich unter die Freiheit, dass ich nicht durchgehend vom Staat überwacht werde, schon gar nicht in meinem Privatleben.
Die Einhaltung der Gesetze kann man nur verschärfen, wenn Überwachung betrieben wird. Und dann wären wir in einem Polizeistaat.

Nun sag du mir: Waren die Menschen im Ostblock frei? Sind die Leute in Nordkorea frei?
Falls dir das nicht reicht: Hast du "Brave New World", bzw. auf Deutsch: "Schöne Neue Welt" gelesen? Augenscheinlich, sind alle zufrieden, es gibt keine Kriminalität und jeder hat eine Beschäftigung. Wie geht das? Durch extrem detailliert und industrialisierte Erziehung.
Und frei ist man nur im physischen Sinne. Man kann hingehen wohin man möchte. Der Geist ist es jedoch nur soweit, wie es einem anerzogen und angezüchtet wurde.
Und trotzdem gibt es Ausreißer. Trotz eines scheinbar perfekten, diktatorischen Systems, in dem jeder scheinbar frei ist und man nicht überwacht wird. Augenscheinlich.

Wir können also nicht die Einhaltung der Gesetze verschärfen, wir können aber durch eine Erziehung, die Respekt und Rücksicht vermittelt, dafür sorgen, dass Menschen als Kind lernen, die Rechte anderer zu respektieren und Pfichten wahrzunehmen.

Doch wie gesagt: Es ist unmöglich, alle Menschen, solange sie Menschen sind, in ihrem handeln zu kontrollieren, ohne die Freiheit und Privatsphäre des Einzelnen zu verletzen.

Ihr habt also die Wahl: Entweder, ihr schränkt die Freiheit der Bevölkerung ein, oder ihr lasst zu, dass mindestens eine kleine Gruppe von Leuten Copyrightverletzungen durchführt, die man immerhin individuell melden und entfernen kann.

Aber ein perfektes System werdet ihr nicht errichten können, denn das widerstrebt der Kultur, die im Gegensatz zur Natur nicht perfekt sein kann, da sie sich nicht auf den Gesetzen, die dieses Universum zusammenhalten, begründen. Letzteres kann nämlich nur existieren, weil jedes Detail so perfekt stimmt, dass die fragile Konstruktion hält.

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Kleidchen2  28.11.2019, 12:20
@Shadoukoa

Es gibt kein perfektes System, man ist immer auf der Suche danach.

Wenn man sich als Gesellschaft sieht ist es nicht schlimm, die Freiheit des gemeinen gegen die des Anderen abzuwägen.

Nur Egomanen kommen mit dem Gedanken nicht zurecht, etwas IHRER Freiheit nicht zu beanspruchen aus Rücksicht auf die Rechte der Anderen.

Dieses Abwägen gibt es seit der Erfindung der Demokratie, der Staaten.

Bezühmglich Copyright muss man die gangbaren Lösungen finden. Keine gute Lösung ist die Durchsetzung der Einzelinteressen zu Lasten der Übrigen.

Was ich übrigens nicht verstanden habe: wieso braucht es zur eigenen Schaffenskraft die Vorlagen der Anderen?

Ich bin selber kreativ unterwegs und noch nie auf die Idee gekommen, andere Entwürfe abzukupfern. Ich fühle mich dadurch auch nicht zensiert.

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Shadoukoa  28.11.2019, 13:31
@Kleidchen2
Es gibt kein perfektes System, man ist immer auf der Suche danach.

Schön, dass du mir doch endlich recht gibst.

Nur Egomanen kommen mit dem Gedanken nicht zurecht, etwas IHRER Freiheit nicht zu beanspruchen aus Rücksicht auf die Rechte der Anderen.

Du gehst also davon aus, dass ich das nicht kann und unterstellst mir, ein Egomane zu sein? Ich dachte, wir könnten sachlich bleiben.

Sonst gibt es auch von allen Seiten Massenproteste, wenn es heißt, die Bevölkerung werde überwacht. Damit müsste wohl der Großteil der Bevölkerung aus Egomanen bestehen. Und ich bin mir sicher: Auch du warst bestimmt mal aufgebracht, als du mitgekriegt hast, dass irgendwer irgendwo grundlos überwacht wird, oder?

Ich verstehe deine "Argumentation" aber ehrlich gesagt nicht. Du hast doch bereits verloren. Du verdrehst mir gerade nur ständig die Worte im Mund und tust so, als wären meine Argumente deine eigenen. Beispiel:

Was ich geschrieben habe:

Aber ein perfektes System werdet ihr nicht errichten können, denn das widerstrebt der Kultur, die im Gegensatz zur Natur nicht perfekt sein kann, da sie sich nicht auf den Gesetzen, die dieses Universum zusammenhalten, begründen. Letzteres kann nämlich nur existieren, weil jedes Detail so perfekt stimmt, dass die fragile Konstruktion hält.

Was du geschrieben hast:

Es gibt kein perfektes System, man ist immer auf der Suche danach.

Du ignorierst Inhalte meiner Kommentare und fragst einfach direkt nochmal danach, als ständen sie nicht in dem Text, den du (mutmaßlich) gerade gelesen hast.

Mal ganz zu schweigen davon, dass du viele Punkte, wie den Vergleich zu aktuellen Polizeistaaten oder allgemein dem Argument "Polizeistaat" ignorierst.

Unter'm Strich möchtest du also die Freiheit der Bevölkerung einschränken, um den Einzelnen (den Künstler) zu schützen?

Versteh mich nicht falsch, auch ich habe viel für Urherberrecht und -schutz übrig, schließlich bin auch ich davon betroffen gewesen.
Nur möchte ich dir nochmal vor Augen führen, dass man diese Aussage:

Nur Egomanen kommen mit dem Gedanken nicht zurecht, etwas IHRER Freiheit nicht zu beanspruchen aus Rücksicht auf die Rechte der Anderen.

Auch genauso gut umdrehen kann und die Künstler als Egomanen darstellen kann.

Ich helfe dir an dieser Stelle aber mal ein bisschen:
Die Künstler sind es die die Kultur prägen. Und Kultur brauchen wir einfach. Sie dient uns als zeitvertreib und macht die Welt weniger trist.

Aber das Recht auf Meinungsfreiheit so kompliziert zu machen und jeden einzelnen überwachen zu lassen, als wären wir in einem Polizeistaat, finde ich noch viel schlimmer, als die Sache mit dem Urheberrecht. Das widerstrebt der Demokratie und den Prinzipien, die dieses Land verfolgt und was man aus dem Vorgängerstaat und dem ehemaligen Nachbarn gelernt hat.

Trotzdem finde ich das Urheberrecht durchaus wichtig.

Wie gesagt: Mein Vorschlag wäre genauere Erziehung zu dem Thema und eine kurze Unterrichtseinheit in der Schule zu dem Thema, die jeder erleben sollte.

Was ich übrigens nicht verstanden habe: wieso braucht es zur eigenen Schaffenskraft die Vorlagen der Anderen?
Ich bin selber kreativ unterwegs und noch nie auf die Idee gekommen, andere Entwürfe abzukupfern. Ich fühle mich dadurch auch nicht zensiert.

Hier kann ich dir leider nicht weiterhelfen.

Im letzten Punkt verdrehst du aber wieder etwas:
Nirgendwo habe ich behauptet, dass es eine Zensur des Einzelnen ist, wenn das Urherberrecht nicht verletzen darf.
Es ist aber eine Zensur, wenn Meinungsblogger und -youtuber durch ein System eingeschüchtert werden, weil sie ständig befürchten müssen, durch eben jenes Gesetz ihre Einnahmequelle und ihr eigenes Werk zu verlieren, nur weil sie zur Bezugsherstellung einen Ausschnitt aus einem anderen Werk, was wohlgemerkt unter das Zitiergebot fällt, verwendet haben. Nochmal: Die Technologie ist einfach nicht brauchbar und wird keinen subjektiven Unterschied zwischen "Hält Zitiergebot ein" und "Verletzt Urherberrecht" kennen.

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Kleidchen2  28.11.2019, 13:44
@Shadoukoa

"Nur Egomanen kommen mit dem Gedanken nicht zurecht, etwas IHRER Freiheit nicht zu beanspruchen aus Rücksicht auf die Rechte der Anderen." hast du auf dich bezogen?

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Shadoukoa  28.11.2019, 13:49
@Kleidchen2

Nein, ich ging davon aus, dass du es auf mich beziehen möchtest. Bei dem, was auf dieser Seite oft kreucht und fleucht, hätte es mich nicht gewundert. Sowas sieht man hier sehr häufig.

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Die Situation befriedigend

Die Pressefreiheit ist durchaus gegeben. Nur leider sind teils selbst die staatlichen Medien doch etwas voreilig und übertreiben.

Beispiele gefällig?

Vor ca. 10 Jahren (weiß es nicht mehr genau, war noch recht jung) war meine Großmutter in China. Als sie in Peking war kamen in den Deutschen Medien plötzlich Nchrichten, in Peking käme es aktuell zu Unruhen und gewaltsamen Ausschreitungen. (Bei diversen Sendern. Sowohl in den öffentlich rechtlichen, als auch bei N-TV, N24 etc.)
Mein Onkel ruft also panisch seine Mutter an und fragt, ob alles in Ordnung sei und was da los ist.
Und die versteht nur Bahnhof. Irgendwann (mein Onkel hat den Lautsprecher eingeschaltet), hat sie dann geschrien "Verflucht, ich stehe doch mitten auf dem Platz! Hier ist nichts!"

Ein paar Jahre später war mein anderer Onkel in der Ukraine und plötzlich kommen (wieder) auf allen Sendern Nachrichten, in der Ukraine sei der Krieg ausgebrochen, in Kiew würde man vor dem Regierungsgebäude gewaltsam demonstrieren.
Wieder ruft da jemand aus der Familie an und kriegt wieder zu hören:,,Nein, hier ist alles ruhig."

Die Medien übertreiben also ganz gerne mal, vermutlich auch nicht zuletzt wegen der Sensationsgier.