Umfrage für Betroffene soziale Angststörung/Phobie?
Was habt ihr für eine schulische Laufbahn und war es schwierig für euch, das zu erreichen?
13 Stimmen
6 Antworten
Den Realschulabschluss habe ich schon, das Abi strebe ich noch an, klappt momentan nur leider nicht ganz so, wie ich es gerne gehabt hätte. Danach möchte ich studieren.
Ja, das Abi wird schwer für mich werden. Meine Schule ist leider ein einziges Chaos. Es gibt nette Lehrer, die verstehen, dass ich teilweise gewisse Interaktionen mit meinen Mitschüler*innen einfach (noch/nicht mehr) schaffe, aber es gibt auch ziemlich viele Lehrer, die mir unterstellen, dass ich die Angststörungen doch gar nicht hätte und mich nur drücken möchte...
Ich musste darüber sprechen, weil ich irgendwann so auffällig in meinem Verhalten geworden war, dass es nicht mehr anders ging.
Inzwischen habe ich einen Therapeuten, der 'auf meiner Seite steht' und mir bezüglich der Schwierigkeiten mit der Schule auch helfen kann. Meine Schule ist dafür bekannt, nicht gut mit psychischen Erkrankungen bei Schüler*innen umzugehen.
Wirklich schrecklich war die Zeit, als ich ganz alleine war.
Wenn man ehrlich sein möchte, kann das krasse Konsequenzen nach sich ziehen. Man wird mitunter stigmatisiert und dann auf einmal von den 'besten Freunden' gemieden.
Ja...das tut mir echt sehr leid, es ist alles sehr schwer.
Ich studiere mittlerweile, aber ich muss mich immer wieder konfrontieren. Im Moment starten die ganzen Online-Sachen wieder und teilweise soll man zB. die Kamera anmachen. Außerdem habe ich eine Gruppenarbeit.
Das tut mir leid, ich muss mich vor Videokonferenzen echt zusammenreißen, um mich nicht zu übergeben. Musste mich im Homeschooling dafür rechtfertigen, warum meine Cam nicht an war. Dass Mitschüler*innen teilweise Fotos von mir/Tierbilder, unter die mein vollständiger Name gesetzt wurde, via Instagram geteilt haben, wussten die Lehrer*innen nicht. Aber ich hatte noch zusätzlich Panik, dass jemand sich mein Gesicht 'abscreenshoten' könnten.
Ich bin momentan aber (glücklicherweise) krankgeschrieben...
Wow, das ist grausam. Kann es so verstehen.
Ich hab heute noch einen Call mit meiner Gruppe...wir sind so 8-10 Leute oder so. Unangenehm. Am Wochenende muss ich zwei ganze Tage mit ihnen verbringen.
Oh, das klingt echt nicht toll. /:
Wir haben einen Lehrer, der auf Gruppenarbeiten steht. Er weiß von meiner sozialen Phobie, seitdem er mal versucht hat, mich mündlich ranzunehmen. Er ist jünger und hat Verständnis, aber ich fühle mich trotzdem 'dumm', wenn ich dann in dieser Gruppe sitze und kein Wort rausbekomme, selbst wenn die Leute 'Freunde' sind.
Ich weiß nicht, ob ich Präsens- oder Onlineunterricht schimmer finde...
Aber am schlimmsten ist es, sich ständig dafür rechtfertigen zu müssen, dass man nun mal man selbst ist und nicht irgendeine Rolle spielen kann.
Ja...man kann eben nicht einfach anders sein.
Ich habe einen super Realschulabschluss gemacht und bis dahin war es leicht, aber auch schwierig. Von den schulischen Leistungen her hatte ich nie Probleme aber meinen sozialen Ängste wurden zum Horror.
Ständige Vergleiche, Angst vor Vorträgen und Gruppenarbeiten. Auch durch die Gänge zu laufen oder zu essen.. Alles war horror. Trotzdem habe ich es geschafft, dank meiner besten Freundin.
Doch jetzt gehe ich weiter auf ein Gymnasium und hier habe ich absolut niemanden. Es ist schrecklich. Meine Noten sind schlechter geworden und dieses allein sein zieht mich so unfassbar runter. Geschwänzt habe ich auch schon paar mal nur deswegen.
So gerne würde ich Abi machen und studieren gehen aber meine ätzenden psychischen Probleme lassen das nicht zu..
Das tut mir total leid und ich kann es sehr nachvollziehen. Ich war gottseidank nicht ganz alleine früher in der Schule. Wenn ich es gewesen wäre...schlimm.
Ich habe dieses Jahr mein Abi gemacht und darauffolgend im Oktober die dazu gehörige Ausbildung abgeschlossen.
Generell hatte ich mein ganzes Leben lang angst davor mich zu melden, Presentationen zu halten oder Mündliche Prüfungen zu machen aber habe mich eben durchgequält. Meine Noten im Mündlichen waren demnach verbesserungswürdig.
Ab und zu ging es mir vor Presentationen so schlecht dass ich es geschafft habe meine als Video abzugeben. Wenn ihr wisst dass ein/e Lehrer/in für so etwas Verständnis hat, solltet ihr mal darüber ins Gespräch kommen oder rechtzeitig eine nette E-Mail schreiben.
Zum Glück hatte ich nie Angst vor schriftlichen Prüfungen, deswegen war die Mündliche Abiprüfung mein einziges Problem. Ich hatte Religion als Prüfungsfach und wusste schon in welche Richtung es gehen würde. Deshalb habe ich mich besonders stark darauf vorbereitet und mich mit möglichen Themen auseinandergesetz. Das ganze war sogar recht interessant.
Als es dann zur eigentlichen Prüfung kam, habe ich den ganzen Tag lang damit gekämpft mich nicht zu übergeben. Kurz davor habe ich noch "Beruhigungstropfen" zu mir genommen, in der Hoffnung ich könnte mich davon überzeugen dass diese wenigstens ein bisschen wirken.
In der Prüfung dann habe ich versucht nicht daran zu denken dass hier vor mir meine Lehrer sitzen, sondern einfach nur dass wir ein nettes Gespräch führen. Meine Prüfungsvorbereitung hat sich hier super gelohnt, denn ich hatte viele Ideen und Erklärungen zu meiner Aufgabe. Im Endeffekt waren meine Lehrer sehr überrascht da ich mich im Schuljahr nie gemeldet hatte. Ich bin mit 13 Punkten aus dieser Prüfung raus gekommen!
Nach meinem Abi musste ich ein 9 Wöchiges Praktikum ablegen. Homeoffice hat mir hier ordentlich ausgeholfen und ich kannte den Betrieb schon durch ein vorheriges Praktikum. Für meinen Berufsabschluss musste ich dann wieder eine Mündliche Prüfung halten, diesmal über eine Praktische Prüfung die ich am Tag davor hatte. Hierbei hatte ich die ganze Zeit eine "Fuck it" Mentalität und wollte das ganze nur hinter mich bringen. So schlimm wär es jetzt auch nicht durchzufallen. Diese Prüfung ist mir bis jetzt am leichtesten gefallen und ich habe sie gut bestanden.
Mein tipp ist es wirklich sich keinen Stress zu machen. Hört sich doof an denn gerade das ist ja das Problem. Konzentriert euch auf das wichtigste und vergeudet eure Energie nicht für Kleinigkeiten. Macht was sich richtig anfühlt und denkt daran dass jede Aufgabe ein Schritt zur Besserung ist! Wenn es euch wirklich schlecht geht dann redet mit euren Lehrern oder kneift halt mal. Versucht jedoch alles zu überwinden, mit der Zeit findet ihr eventuell Mantras oder ähnliches was das alles erleichtert.
Ich entschuldige mich für den Roman :) Viel Erfolg!
Hab mich vertippt hab einen Hauptschulabschluss ich hatte oft panikkataken und hab mich oft abholen lassen und einmal war es so schlimm ich saß am boden und hätte fast keine Luft mehr bekommen und die haben die Rettung gerufen und dann bin ich oft nicht zur Schule gekommen aber gottseidank gab es dann wegen corona online Unterricht und da hab ich alle Aufgaben gut gemacht und hab den Abschluss bekommen🙂🙈
Geht es dir mittlerweile besser und was machst du jetzt?
Ich hab eine psychotherapeutin und die will mich in die Klinik schicken wegen Suizidgedanken und ritzen und so🙈
Also wahrscheinlich komme ich in die Klinik und danach weg von meine eltern🙈
Hab eine Ausbildung beendet. War nicht wirklich schwer, ich war nur etwas Motivationslos und hab nur das nötigste gemacht um zu bestehen.
Das einzigste große Problem war, vor der Klasse was vortragen, war für mich wie foltern 🙈 zum Glück musste man nicht so viele Vorträge halten, dafür gab's auch in der Regel wenige Noten.
Wow, das tut mir leid...
Ich quäle mich immer durch alles durch, ohne es jemandem zu sagen...was aber auch nicht das Gelbe vom Ei ist. Wie man immer sagt: Psychisch krank sein, aber so tun müssen, als wäre man gesund. So ist unsere Gesellschaft.