Umfrage: Mit wem hattet ihr mal den heftigsten Streit?
Damit meine ich einen Streit, der so "heftig" war, dass ihr sehr laut gesprochen, evtl. sogar geschrien habt und/oder auch beleidigt.
Welche Person war das? Bitte abstimmen, gerne mit kurzer Zusatzinfo.
35 Stimmen
19 Antworten
Oh weh, ich wußte nicht was ich ankreuzen sollte. Meine Mutter hat sich mal so über das Übernachten meiner Freundin aufgeregt (die Eltern kamen 2 Tage zu früh aus dem Urlaub zurück und haben uns "erwischt") dass ich am Ende des Streites meine Sachen gepackt habe und mit 16 Jahren zur Freundin gezogen bin.
Aber am heftigsten waren meine Auseinandersetzungen mit einem betrügerischen Arbeitgeber. Die "ehrenamtlichen" Vereinsmitglieder des Trägervereins hatten praktisch alle die Griffel in der Kasse, vom 500er Mercedes Cabrio als Dienstwagen für ehrenamtliche Tätigkeit bis zu Geldzahlungen und Zinslosen Kredite war da einiges vorhanden. Eine Mitarbeiterin im Bürobereich deckte das alles durch Lügen während mir andere Mitarbeiter Überweisungsbelege in Kopie oder Original etc. zukommen liesen. Irgendwann knallte das dann heftig und wir Mitarbeiter zwangen letztlich den Trägerverein die Einrichtung an einen anderen Träger abzugeben. Aber das waren schwere Zeiten wobei ich Glück hatte. Ich hatte zwar vormal die Leitung der Einrichtung (daher habe ich auch schnell gemerkt dass Geld verschwindet). Der Trägerverein versuchte mir dann fachlich Fehler zu unterstellen, sorgte als Träger dafür, dass die Kostenträge unangemeldet mit 8 Personen zur Kontrolle kamen. Das Ergebnis war die Feststellung, dass die Einrichtung bei der unangemeldeten Kontrolle in einem weit besseren Zustand vorgefunden wurde als bei früheren angemeldeten Untersuchungen und die Probleme der Einrichtung nicht im Betrieb sondern allein beim Trägerverein liegen - der die Kontrolle ja veranlasst hatte. Das hat sehr viel Energie gekostet und wegen einer lautstarken Auseinandersetzung in einer Betriebsversammlung (ich hatte die mitspielende Mitarbeiterin als Lügnerin bezeichnet und sie aufgeforder aufzuhören, die Kollegen/-innen anzulügen) wurde ich abgemahnt und habe aber vor dem Arbeitsgericht in Anwesenheit von Kollegen und Journalisten die Rücknahme der Abmahnung erreicht. Da ging es schon heftig her. Mir wurden vom Arbeitgeber dann auch viele Aufgaben entzogen, dafür ein Nachfolger eingestellt, der aber genauso dachte wie ich und wir zusammen eben sehr gut harominierten. Nach Entbindung von einem Teil der Leitungsaufgaben wurde ich zeitgleich bei den anstehenden Betriebsratswahlen in den Betriebsrat gewählt. Unter anderem habe ich dann als Vorsitzender des Betriebsrates die Betriebsvereinbarung unterschrieben, die ich zuvor als Arbeitgebervertreter ausgehandelt hatte. Heute (fast 25 Jahre danach) kann ich über die Absurdität vieler dieser Prozesse schmunzeln, aber damals habe ich psychisch und physisch sehr gelitten. Trotz gutem Verhältnis zum Leitungskollegen und guter Zusammenarbeit mit dem neuen Träger hatte ich innerlich schon gekündigt und es faktisch auch vollzogen, nachdem ich eine passende Alternative hatte.
Die schlimmsten Streite hatte ich nicht mit den zahllosen Leuten, die mir im Leben körperlichen Schaden zufügten, sondern mit Theologen. Es gibt nichts Furioseres als Theologen, die sich auf den Schlips getreten fühlen. Die wollen ihren Opfern auch gleich noch eine Freifahrtkarte in die Hölle spendieren.
Mit meinem Vater hatte ich eine Auseinandersetzung, die physisch wurde.
Im Haus gegenüber, dieser eine Nachbar hat einen 50 Quadratmeter Garten. Und seit Jahren seitdem ich hier wohne macht er jedes Frühjahr und jeden Herbst wochenlang von morgens bis abends mit einer gotteslauten Kettensäge in den Garten rum, obwohl dort keine richtigen Bäume stehen für die man eine Kettensäge braucht.
An meinem freien Tag morgens um 7 Uhr ging es los.
Und ich bin rüber und ich habe ihn so angeschrien ob das denn sein muss in einem 50 Quadratmeter Garten wochenlang mit der Kettensäge so zu nerven.
Er hat einfach nur zugehört und ist dann reingegangen.
Nach 20 Minuten kam die Polizei. Aus den umliegenden Häusern sind eine Vielzahl von Nachbarn gekommen und haben mich dann verteidigt weil die auch genervt waren von dem Nachbarn. Die Polizei hat nicht mal bei mir geklingelt ich habe es am Fenster beobachtet.
Das war vor zwei Jahren und seither hat er nicht einmal die Kettensäge mehr benutzt.
Mit beiden; zur gleichen Zeit.
Als kurze Vorgeschichte: ich bin die Erstgeborene von 11 Geschwistern. Da ich ein Mädchen war und nicht der gewünschte Stammhalter, wurde ich direkt nach der Geburt zu meinen Großeltern gegeben (mein Glück) und meine Eltern haben mich eigentlich mein ganzes Leben lang verleugnet (haben meinen jüngeren Bruder zum "Erstgeborenen" gemacht).
Nur, als ich promoviert habe...da konnten sie es gar nicht genug irgendwelchen Leuten erzählen, dass ich "IHRE Tochter" ja jetzt ein Doktor ist und dass ich das ohne sie niemals erreicht hätte, weil sie ja ihre Intelligenz weitervererbt und mich natürlich auch gefördert hätten. Blanker Unsinn.
Das war schon ein Punkt des Streits, weil sie schlicht gelogen haben, was ihre Rolle in meinem Leben angeht. Der zweite Punkt: sie haben meine Frau und mich angegriffen und beleidigt, weil wir eben homosexuell sind, meine Frau dazu ein paar Jahre älter, markant und in der Persönlichkeit genauso kantig (selbstbewusst und extrovertiert eben) usw.
Als meine Mutter dann meine Frau angegriffen hat, um sie rauszuwerfen, weil sie ja für die "Frau Doktor" peinlich wäre (dabei hat meine Frau auch promoviert, in einem wesentlich schwereren Gebiet, als ich) ist mir der Kragen geplatzt.
Allerdings nicht nur mir, sondern meinen Großeltern, meiner Tante (und ein paar ihrer Geschwister), die meine Frau alle wirklich sehr gerne haben, ebenso. Ich war also nicht die einzige, die da laut geworden ist.
Meine Großeltern haben dann meine Eltern rausgeworfen. Und meine Großeltern haben sich "gerächt", in dem sie im ganzen Ort rumerzählt haben, was sich meine Erzeuger so geleistet haben. :)
Sie waren vorher schon unbeliebt. Seitdem werden sie richtig gemieden.
Für meine Frau war das die erste Begegnung mit meinen Eltern. Das hat sie schon beschäftigt. Aber sie hat auch gesehen, wie meine "echte" Familie, also eben Großeltern usw., hinter ihr steht und sie vor diesen ******** immer schützen wird.
Aber seitdem spare ich mir die Energie, egal, was meine Erzeuger so loslassen. Ich sehe sie alle heiligen Zeiten, weil man sich halt in dem Ort, in dem meine Großmutter wohnt, mal begegnet, da er so klein ist. Wir sprechen jedoch nicht mehr miteinander, wechseln auch die Straßenseite. Wir waren jetzt eh fünf Jahre nicht mehr in meiner Heimat.