Um welches rhetorische Mittel handelt es sich?
Ich bin gerade dabei „Amras“ von Thomas Bernhard zu lesen und bin über die Aussage „brausende, ohrenbetäubende Finsternis“ gestolpert. Ich frage mich, welches rhetorische Mittel das sein könnte. Ich dachte erst an eine Antithese, Paradoxon oder eine Personifikation, aber irgendwie scheint nichts so ganz zu passen.
Vielleicht hat jemand hier mehr Ahnung von dem Gebiet als ich :)
2 Antworten
Hallo,
hier handelt es sich um eine Synästhesie. Eine Synästhesie besteht aus der Zusammenfügung von unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen. Beispiele: kalte Farben (Fühlen & Sehen) ; beißender Gestank (Fühlen & Riechen) ; eisige Stille (Fühlen & Hören) ; süße Klänge (Schmecken & Hören)
In deinem Beispiel wird also das Sehen (Finsternis) und das Hören (ohrenbetäubend/brausend) kombiniert.
LG
Das klingt sehr einleuchtend! Vielen Dank für die Rückmeldung, da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen :D
Ich würde es als Metapher einstufen. Die Finsternis wird mit einem Sturm verglichen, obwohl sie ja keiner ist.
Sehr gerne! Manchmal ist eben etwas so klar wie Klossbrühe und man kommt trotzdem nicht drauf! 😅
Mensch, da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Vielen Dank!