Übersetzung der Nervier-Schlacht (kap. 11) aus dem Bellum Gallicum

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Dein Text 11 ist aus:

De bello Gallico Buch 2, 27 und 28

Hier die Übersetzung aus e-latein (ohne Gewähr)

Gaius Julius Caesar, De bello Gallico II, 27

(1) Mit ihrem Erscheinen änderte sich die Lage völlig, so dass unsere Soldaten den Kampf wieder aufnahmen, auch die, die schon verwundet zu Boden gesunken waren und sich jetzt auf ihre Schilde stützten.

(2) Als die Troßknechte bemerkten, dass Panik die Feinde ergriff, gingen sie sogar unbewaffnet auf ihre bewaffneten Gegner los. Die Reiter, die nun mit Tapferkeit ihre schändliche Flucht wiedergutmachen wollten, kämpften überall mit und übertrafen die Legionäre noch an Eifer.

(3) Die Feinde zeigten jedoch eine derartige Tapferkeit, auch als kaum noch Hoffnung auf Rettung bestand, dass sich, wenn die erste Reihe gefallen war, die folgende auf die am Boden liegenden Soldaten stellte und auf ihren Leichen stehend weiterkämpfte.

(4) Als auch diese Soldaten fielen und die Leichen sich türmten, warfen die überlebenden von diesem Grabhügel aus Wurfgeschosse auf unsere Soldaten und schleuderten die Speere zurück, die sie von uns auffingen.

(5) Man mußte zu dem Schluß kommen, dass Menschen von derart außergewöhnlicher Kampfkraft nicht unbegründet gewagt hatten, einen so breiten Fluß zu überqueren, so steile Ufer zu erklimmen und sich in so ungünstiges Gelände zu begeben: Die Größe ihres Mutes hatte die schwierigsten Unternehmungen mühelos aussehen lassen.

Gaius Julius Caesar, De bello Gallico II, 28

(1) In dieser Schlacht wurde fast der gesamte Stamm der Nervier ausgelöscht. Daher waren die älteren Männer, die, wie erwähnt, mit den Knaben und Frauen überstürzt ins Watt und in die Sumpfgegenden gebracht worden waren, auf die Nachricht von der Schlacht hin der Überzeugung, dass der Sieger jetzt völlige Handlungsfreiheit habe, während die Besiegten alles zu gewärtigen hätten.

(2) Sie schickten deshalb mit Zustimmung aller Überlebenden Gesandte an Caesar, um die Kapitulation anzubieten. Um das Unglück ihres Stammes deutlich zu machen, berichteten sie, dass von ihren 600 Senatoren noch drei, von 60 000 Stammesangehörigen knapp 500 übriggeblieben seien, die noch Waffen tragen könnten.

(3) Damit deutlich würde, dass er gegen Unglückliche und Demütige Barmherzigkeit walten lasse, wandte Caesar seine ganze Aufmerksamkeit auf ihre Schonung. Er forderte die Nervier auf, weiterhin in ihrem Land und ihren Städten zu leben, und befahl ihren Grenznachbarn, ihren gesamten Stamm von jedem unrechtmäßigen und böswilligen Vorgehen gegen die Nervier abzuhalten.