Überfordert im neuen Job. Bin ich ungeeignet?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe meine Ausbildung schon eine ganze Weile abgeschlossen, inzwischen auch noch eine Weiterbildung zur Fachwirtin draufgesattelt und bereits einige Jahre in meinem Beruf gearbeitet, mit vielfältigen Erfahrungen und sehr komplexen, anspruchsvollen Aufgaben. Vor rund drei Monaten hab ich einen neuen Job angefangen. Und die ersten Wochen hab ich mich die ganze Zeit gefühlt, als wäre ich wieder in den ersten Tagen der Ausbildung und würde mein Gehalt in keinster Weise verdienen ;).

Das ist also total normal, dass man sich zu Beginn eines neuen Jobs vorkommt wie der letzte Volltrottel, als hätte man keine Ahnung von nix, würde selbst die einfachsten Aufgaben nicht auf die Kette kriegen und vor Außenstehenden wie Kunden sowieso nicht mehr als inhaltsloses Stammeln rausbringen ;). Es sind nun mal alles neue Abläufe, Zusammenhänge, Vorgaben, Menschen, Arbeitsmittel und so weiter.

Aber genau so normal ist es, dass sich das mit jedem Tag ein bisschen mehr legt. Dass man mit jedem Tag Abläufe und Zusammenhänge besser durchschaut. Dass man neue Kenntnisse und Fähigkeiten verinnerlicht und zunehmend erkennt, wo das vermeintlich Neue, Unbekannte doch nur der gleiche Wein in neuen Tüten ist ;).

Und das wissen Kollegen und Vorgesetzte auch - weshalb es total legitim ist, in der Anfangszeit ganz viel zu fragen! Nachfragen ist sogar besser als irgendwie zu machen und es dann so richtig zu versauen.

Also, bleib dran, beiß dich durch und freu dich auf den Moment in so 4, 5, 6 Wochen, wenn die Momente, in denen du deine Fachkompetenz beweisen kannst, immer öfter vorkommen und dann auch immer mehr damit einhergehen, dass deine Kollegen und Vorgesetzten dich als kompetente Mitarbeiterin zu schätzen lernen :).


xAkaNekox 
Beitragsersteller
 04.08.2022, 14:41

Danke für die lieben Worte 🥰

Hab mir das irgendwie leichter vorgestellt und jetzt wo mein Lieblingskollege im Urlaub ist fühlt es sich noch schwerer an 🥺

Aber wenn Nachfragen eher geschätzt als verachtet wird, dann frage ich lieber nach 😊

Danke nochmal für deine verständnisvollen Worte ☺

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HappyMe1984  04.08.2022, 14:47
@xAkaNekox

Grundregel fürs Nachfragen: erst denken, dann fragen ;). Aber wenn man trotz einer kurzen, intensiven Denkpause keine Lösung findet oder es mehrere Lösungen gäbe und man nicht weiß, welche dort die bevorzugte ist, ist Nachfragen auf jeden Fall immer okay und gut!

Und ja, natürlich ist es blöd, wenn man gerade in dieser Anfangsphase zu einem Kollegen schon eine ganz gute Beziehung aufgebaut hat und gerade der dann erst mal Urlaub macht. Aber betrachte es doch als Chance, die anderen Kollegen auch noch besser kennenzulernen! Es gibt doch immer wieder diese Menschen, die erst auf den zweiten, dritten oder vierten Blick "auftauen" bzw. sich erst mit etwas Anlauf als dann doch super liebe Menschen herausstellen :).

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Man muss sich auch fragen, ob im Arbeitsvertrag überhaupt steht, dass du auch für andere Sachen zuständig bist und nicht nur für die Gartenarbeit und Botanik. Du bist schließlich ausgebildete Gärtnerin und nicht auch Kassiererin und Verkäuferin oder sonstwas.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

florestino  04.08.2022, 11:30

ob im Arbeitsvertrag überhaupt steht, dass du auch für andere Sachen zuständig bist 

Es ist absolut normal, dass man mitunter auch andere Aufgaben übernehmen muss. Vor allem in kleineren Firmen. Als frisch Ausgelernte/r gleich auf den Arbeitsvertrag zu verweisen und evtl. Arbeiten zu verweigern, ist ganz sicher keine gute Idee.

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Das ist der Unterschied zwischen Lehrzeit und der anschließenden Arbeitszeit.

Bei den wenigsten "handwerklichen" und/oder "industriellen" Berufen musst Du Dich in der Ausbildung mit dem Kunden/Verbraucher auseinandersetzen; zumindest nicht als Lehrling. Bei den Kaufleuten gehört das relativ früh dazu.

Aber wenn Du dann ausgelernt bist, dann kann es verdammt oft vorkommen, dass Du eben selbst mit den Kunden zu tun hast und das musst Du Dir dann einfach aneignen.

Ich hab mich immer im Kollegenkreis umgestellt und dann festgestellt, dass das auch schon dümmere geschafft haben; warum sollte ich es also nicht hinbekommen.

Das eigentliche Lernen fängt immer erst nach der Ausbildung an, wenn man die erste Stelle antritt. Das ist völlig normal.

Hab einfach etwas Geduld mit dir selbst.

Und wenn die Kollegen nett sind, werden sie dir sicher gern helfen.

Hallo Jana,

es ist so, dass man bei einem Wechsel in einen Betrieb, etwa 3 Jahre rechnet, bis man tatsächlich komplett mit den betrieblichen Abläufen vertraut ist.

Dass du also mehr oder weniger das Gefühl hast, dass überfordert bist, es ist nachvollziehbar. Zumal, du bist erst mit der Ausbildung durch. Jetzt gehts erst wirklich ans Lernen. Die Zeit der Basics ist vorbei.

Mach dir "keinen Kopf". Mit zunehmender Zeit wirst du dich immer besser einfinden. Setze dich nicht unter Druck.


xAkaNekox 
Beitragsersteller
 04.08.2022, 14:43

Danke für deine netten Worte 😊

Ich will immer alles perfekt machen und möchte nirgendwo anecken, deswegen hab ich so Sorgen 😐

Aber danke nochmal für deine Hilfe 😊

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DirtyFrog  04.08.2022, 14:50
@xAkaNekox

Gerne.

Perfekt ist nicht mal "der liebe Gott", ansonsten hätte es nicht so viel Sch... auf dieser Welt. Mit Perfektionismus macht man sich (und seinen Mitmenschen) übrigens keinen Gefallen.

Mach deinen Job mit Freude und Engagement, dann machst alles richtig und gut. Alles Weitere, wie Routine, Selbstsicherheit, Kunden- und betriebsorientiertes Handeln, dazu fachliche und interne Kenntnisse werden sukzessive hinzu kommen.

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