Übereifrige Auszubildende, wie umgehen?
Ich bin 21 Jahre alt und arbeite im Außendienst. Derzeit habe ich eine 45 Jährige Auszubildende an Bord und wir passen nicht so ganz zusammen.
Sie wirkt auf mich sehr motiviert, fleißig und ehrgeizig. Ich bin auch so aber sie verhält sich nicht so ganz in der Schülerrolle. Ich finde als Schüler sollte man die Beobachterrolle einnehmen, sie macht aber genau das Gegenteil und gibt überall ihren Senf dazu. Das Problem ist dann dazu noch das ihr einfach fachliches Wissen fehlt. Eine Kundin berichtete zum Beispiel darüber, dass sie sich Sorgen macht weil ihr Mann nichts isst außer Brot und ein wenig Gemüse. Sie sagte dann, das sei doch nicht schlimm weil Vegetarier ja gesund sind. Das meinte sie ernst. Das war jetzt ein extremes Beispiel aber so ähnlich passiert das ständig. Ich versuche ihr durch meine Körpersprache schon mitzuteilen das sie in Kundengesprächen zurückhaltender sein soll und ich die Gespräche führe, sie muss sich dann aber ständig bemerkbar machen durch zustimmendes Nicken und ,,mhm mhm mhm“ Geräusche und unangebrachte Zwischenmeldungen die den Gesprächsfluss die ganze Zeit stören.
Ich weiß nur nicht wie ich ihr das sagen soll. Bei einer gleichaltrigen würde mir das wahrscheinlich leichter fallen, aber sie sieht mich vermutlich als Küken an und da weiß ich nicht wie sie darauf reagiert.
2 Antworten
Hi,
ich denke, dass du zu einem klärenden Gespräch unter 4 Augen bitten solltest. Sage ihr, was du von ihr erwartest und wie du dir ihre Ausbildung vorgestellt hast und auch was dich stört. Vielleicht fällt es ihr leichter sich zurückzuhalten wenn sie weiß, dass sie in den nächsten Wochen erst einmal beobachten soll und hinterher schrittweise in der Kundenberatung eingesetzt wird.
Ich kann mir vorstellen, dass es für die Auszubildende auch nicht einfach ist, wenn sie sich von jemandem, der mehr als halb so alt ist wie sie sagen lassen muss was sie zu tun hat. In die Rolle des Untergeordneten findet nicht jeder so leicht rein und möglicherweise hat sie selber hohe Ansprüche an sich oder einfach Angst zu versagen. In dem Alter noch einmal eine Ausbildung zu machen ist nicht einfach. Möglicherweise ist das aber auch einfach ihre Art und sie redet beispielsweise auch im Freundeskreis immer dazwischen, sodass man nicht so viel machen kann.
Ich finde bei euch beiden die Altersstruktur etwas schwierig. Du bist "erst" 21 Jahre und deine Kollegin dagegen "schon" 45. Sie hat zwar weniger Erfahrung in eurem Beruf, aber dafür vermutlich um einiges mehr an Lebenserfahrung.
Generell finde ich es aber gut, wenn Auszubildende sich auch mit einbringen und nicht nur passiv alles beobachten.