Transgender Kind
Unsere Tochter möchte ein Junge sein. Sie ist jetzt 18 . Vor 1 Jahr hat sie uns eingeweiht. Sie selbst beschäftigt sich wohl schon seit Jahren damit und ist auch bestens informiert. Jetzt will sie ernst machen mit Testesteron und Namensänderung. Da sie jetzt 18 ist kann und will sie alles allein entscheiden. Ich habe große Sorgen , dass sie das irgendwann bereut. Wie wird ihr weiteres Leben aussehen. Kann sie als Mann leben oder wird sie immer irgendwo dazwischen stehen?
8 Antworten
Ich denke es wird auf jeden Fall ein schwerer und langer Weg. Mit Hormonen alleine ist es ja nicht getan. Am Ende steht die geschlechtsangleichende OP.
Auf Kosten und Risiken will ich jetzt gar nicht eingehen. Das wird Deine Tochter sich ganz genau überlegt haben.
Auch weiß ich nicht ob es nicht aus ärztlicher Sicht zu früh ist. Sicherlich muss das Wachstum erst komplett abgeschlossen sein, bevor sie loslegen kann.
Bis die Umstellung komplett vollzogen ist, wird Deine Tochter für viele eine Art "Zombie" sein und viele - auch jetzige Freunde - werden sie und ihre Gründe vermutlich nicht verstehen und sich abwenden. Sie wird Spott ertragen müssen und sicherlich viele bittere Momente erleben.
Aber auch das wird sie sich sicherlich gut überlegt haben. Am Ende, denke ich, kann sie relativ normal als Mann leben. Je nachdem wie erfolgreich Hormone und OP waren.
Trotzdem muss sie ja, wenn es z.B. zu einer Beziehung kommt, ihrem Partner/Partnerin reinen Wein einschenken. Und da kenne ich einige Fälle hier aus dem Forum, bei denen dann die Eltern des Partners / der Partnerin sehr ablehnend waren. Für viele ist solch eine Geschlechtsanpassung eben immer noch etwas widernatürliches. Dabei sollte doch immer nur der Mensch zählen, ob Mann oder Frau oder auch egal was man mal war. Liebe ist ja nicht an ein Geschlechtsteil gebunden, sondern an einen Charakter an ein lebendes Wesen.
Wenn Deine Tochter das wirklich so will, dann sollte sie es auch durchziehen. Und da sie in dieser Zeit sehr viel Unterstützung brauchen wird, wünsche ich ihr, dass sie diese Unterstützung von Euch, ihren Eltern, und auch ihren Freunden und neuen Freunden bekommen wird. Ich wünsche ihr die Kraft diese Zeit zu überstehen und ein glückliches Leben in der Gestalt bzw. in dem Körper, in dem sie sich "zuhause" fühlt.
Sie will ein Mann bzw. männlich(er) sein. Das kann man nicht nur körperlich!, sondern auch in geistig-seelischer Hinsicht! Das könnte einen gesunden Ausgleich bringen! Wenn sie allerdings schon so entschlossen ist, weiß ich nicht, ob Du ihr da noch helfen kannst, ob die Zeit und Geduld noch reichen will.
Mutig leben, Entschlossenheit (weniger bei körperlichen Eingriffen), Aggression, Lebenskraft in geeignete Bahnen lenken, Wehrhaftigkeit, Durchsetzungsvermögen, Ritterlichkeit, Druchbeißen, Standhaftigkeit, Zielstrebigkeit ....... das alles sind meiner Meinung nach eher männliche Eigenschaften, die man im Leben oft einsetzen kann und meiner Meinung nach auch sollte. Werden die bei Euch gelebt. Sind sie erlaubt? Oder sind Aggressionen aller Art eher verpönt bis verboten?
Oder warum will sie das weibliche "loshaben", verlassen? Dafür muß es doch einen Grund geben! Denkt sie schlecht über das Frausein? Oder was ist es?
Ob Du da noch etwas bewirken kannst und willst?
Niemand kann wissen, was in der Zukunft mir ihm passiert. Natürlich kann es sein, dass er sich irgendwann anders entscheidet, allerdings passiert das ziemlich selten. Wichtig ist besonders, dass Sie ihn unterstützen, egal welchen Weg er geht. Es ist sehr wichtig, dass Sie die richtigen Prononem (er) und den richtigen Namen, also den, der er für sich gewählt hat. Für Trans*personen ist es sehr verletzend, wenn sie mit ihrem Geburtsnamen und ihrem körperlichen Geschlecht angesprochen werden. Übrigens möchte er auch nicht nur ein Junge sein, denn er ist ein vollwertiger Junge. Außerdem ist informieren sehr wichtig. Informieren Sie sich im Internet (Transeltern ist zu empfehlen), sprechen Sie mit Beratern, anderen Eltern von anderen Trans*personen und vor allem mit ihrem Sohn. Stellen Sie Fragen zu Themen, bei denen sie sich unsicher sind. Fragen Sie ihren Sohn, welche Form von Unterstützung er sich wünscht und versuchen Sie, ihm so gut es geht zu helfen.
Muss man nicht so einen Test machen ob man sich sicher ist, falls nein würde ich einen Empfehlen, allerdings bezweifle ich das sie sich nicht sicher ist, wenn sie seit Jahren darüber nachdenkt
Nach einer solchen Op kann man nicht sagen, ob sie glücklich als Mann ist, aber wenn sie, und auch ihr glücklich seid, ist das die Hauptsache.