Transformator - Erdung?!

6 Antworten

Ich habe stark den Verdacht, hier wird etwas gewaltig verwechselt!

Barbara macht aus einem normalenTrafo mit primärseitigen 400 Volt und sekundären 230 Volt einfach so einen Trenntrafo, obwohl es nur ein Trafo ist.

Solche typischen Trafos gibt es in typischen Stromnetzen alter Art, die keinen echten Neutralleiter haben. Im primärseitigen Netz gibt es dann nur drei Phasen und die Erde.

In Schaltschränken die mit 230 Volt Schützen arbeiten gibt es deswegen einen Trafo 400/230 Volt. Dort ist aber kein echter Trenntrafo gefordert, sondern ein Wandler von 400 auf 230 Volt.

Und damit die Verkabelung im Schaltschrank nicht zu unsicher wird, verbindet man den sekundären virtuellen Nullleiter mit der Erde. Dann kann zumindest diese 230 Volt messtechnisch auf Erdpotential bezogen werden, und man muss nicht nach Klemmen suchen, auf denen der sonstige Nullpunkt der Sekundärseite liegen müsste.

Wer in Schaltschränken arbeitet, hat normalerweise eine elektr. Fachausbildung, sollte somit Wissen was Er/Sie tut und zu lassen hat.

Ich kann mich an Zeiten erinnern zu denen ich als Monteur in gewissen Hüttenbetrieben unterwegs war. Man hatte mir aber deren Netzform vorher nicht gesagt, und prompt kam einer an und meckerte mitmir rum, als ich einen 220 V Schweißtrafo anschließen wollte, aber keine Steckdose für sowas fand.

Also baute ich mir einen Adapter für vermeintliche 230 Volt zwischen einer Phase und dem vermeintlichen Neutralleiter. Das war so erstens nicht erlaubt, zweitens nicht sinnvoll und funktionierte auch nicht so.

Also, eventuell hat dies nicht das geringste mit einem Trenntrafo zu tun, sondern nur mit einem Wandler von 400 Volt auf 230.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – über 40 Jahre Instandhaltung, Reparaturen

Es handelt sich hierbei um einen gewöhnlichen Trenntransformator. 400VAC/230VAC!

ein Trenntrafo ist eigendlich was anderes. der hat eigendlich die aufgabe eben eine vom Potenzial getrennte Stromversorgung herzustellen.

warum man den Anschluss 0V bei einem solchen steuertransformator erdet hat einen ganz einfachen Grund: es ist so sicherer. du brauchst praktisch nur den 230 volt Ausgang mit einer Sicherung versehen. und fehlersuche in potenzialgetrennten netzen ist immer so eine Sache für sich.

lg, Anna


ydljgvbhjbawf  01.04.2015, 14:51

Was bedeutet "sicherer"? Ich würde das nur im Rahmen einer Blitz- und Überspannungsanlage erden. Und dafür braucht man wirklich eine gute Erdung, sonst kann man es auch weglassen wenn ein Blitz über den Potentialausgleich alle Geräte im Haus zerstört weil er nirgends abfließen kann.

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Peppie85  01.04.2015, 17:03
@ydljgvbhjbawf

sicherer im sinne von sicherheit gegen unvorhergesehene dinge z.B. einen Nullschluss etc. gerade in steuerungen können unkontrollierte stromflüsse verherernde folgen haben z.B. dass ein schütz anzieht, der es nicht dürfte...

ich hab schon erlebt, was bei einem 690 Volt Antrieb mit 200 kW geschieht, wenn der Sternschütz nicht aufgeht, und der Längsschütz kommt... der Schaltschrank war fritiert.

lg, Anna

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Die Schutzede hat einfach eine Schutzfunktion gegen Stromschlag.

Kommt ein Draht igendwo dan wie z.B. das Gehäuse, kann man das anfassen. Bei einem Draht passiert nichts, der Stromkreis ist nicht geschlossen. Aber wenn ein anderes Gerät das am selben Stromkreis hängt "der andere" Draht irgendwo dran kommt, dann kann ein Mensch das anfassen.

Zum Beispiel geht irgendwo ein Isolator kaputt und verbindet den Boden der Umgebung mit einer Seite der Stromversorgung. Dann sind alle Objekte und damit auch Menschen damit über den Boden verbunden. Fasst man jetzt ein Gerät an das zufällig "den anderen" Daht am Gehäuse hat kommt es zum Stromschlag.

Die Schutzerdung sorgt dafür, dass immer ein Draht sowohl mit Gehäuseteilen als auch mit der Umgebung verbunden ist. Kommt "der andere Daht" dann ans Gehäuse, führt das zum Kurzschluß und der Strom fällt aus.

Daher sind alle gefährlichen Spannungen entweder duch besondere Isolation oder eben durch Schutzerdung abzusichern. Das Lichtnetz (Stromnetz, wurde früher Lichtnetz genannt weil Licht die erste und lange Zeit einzige Anwendung war) ist deswegen Schutzgeerdet.

Möchte man am Strom hantieren, z.B. bei reparaturen Messungen am offenen Gerät vornehmen, dann muß man das ganze Gerät gegenüber der Umgebung (und damit dem Menschen der dan hantiert) Potentialfrei machen. Der kann dann einen Draht anfassen ohne das was passiert - aber nur einen! Und genau dafür sind Trenntransformatoren da. Und da darf immer nur ein Gerät dran angeschlossen werden, sonst entfällt die volle Schutzwirkung. Das kann man beim Stromnetz natürlich nicht machen, daher ist da Schutzerdung pflicht.


realistir  01.04.2015, 14:27

Okay, du hast hier Fachwissen aus dem ersten Lehrjahr erklärt, aber der Trafo kann eine ganz andere Aufgabe haben!

Okay, ich kenne selbst viele Elektriker die nur das wissen was sie gelernt haben. Viele haben nichtmal gelernt, dass es unterschiedliche Netzformen gibt!

So, nun versuche mal den anderen Elektrikern hier zu erklären, wie man ohne Trafo in einem IT Netz zu 230 Volt kommen könnte.

Übrigens, das IT Netz soll ja eines der sichersten sein ;-) Warum wohl? Und warum ist es dann nicht das üblichste?

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Dann gib mal Infos über deinen ersehenen Beispiel Trafo. Denn ein gewöhnlicher Trenntrafo wird nicht geerdet weil es die Schutzfunktion doch zunichte macht. Meinst du mit 0volt die Bezugsmasse also wenn da 0-6-12 steht dann liegt zwischen 0-6. 6 Volt an und zwischen 0-12/ 12 Volt. Aber die 0 klemme muss nicht geerdet werden ist halt nur die gemeinsame Masse. 


BABABRATWURST 
Beitragsersteller
 31.03.2015, 20:11

Bei diesem Trafo wird wie bereits erwähnt 400VAC in 230VAC transformiert. Dabei wird an die 0-Klemme auf der Sekundärseite eine Erdung angeschlossen. Dies hat meiner Meinung nach den Effekt, dass keine elektrostatischen Entladungen in diesem Stromkreis entstehen können... Aber die Schutzfunktion ist dann ja, wie du erwähnt hast nicht mehr gegeben....

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realistir  01.04.2015, 14:19
@BABABRATWURST

Wie ich in meiner obigen Antwort schon andeutete, sollte man auch mal bissel weiter denken ;-)

Angenommen es liegt eine Netzform vor die sich IT Netz nennt, und dort werden aus irgendwelchen Gründen 230 Volt gebraucht.

Nun erkläre mal, wie das ein Elektriker machen würde. Und ob es kritisch ist, den 0 Punkt der Sekundärseite zu erden. ;-)

Wer noch nie an einem IT Netz gearbeitet hatte, kennt solcherlei Übel nicht ;-)

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kuku27  01.04.2015, 08:15

Die Schutzfunktion wird zu nichte gemacht? Welche Schutzfunktion? Nein, nur die TrennfunktionDurch jeden Trafo, außer den Spartrafos, werden die Stromkreise getrennt. Ob dann dahinter noch eine Schutzfunktion durch Erdung gewünscht wird ist eine andere Sache.

Ein Erdschluss nach einem Trenntraffo würde einen Fi vor dem Traffo nicht auslösen.

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Ein Trafo muss nicht sekundärseitig geerdet werden.

Ob ein Trafo geerdet wird hängt von der gewünschen Netzform ab. Üblich sind TN Netze und bei denen wird geerdet. Bei IT Netzen wird nicht geerdet, aber eine Isolationsüberwachung eingebaut.