Tochter 9 Jahre, psychische Probleme?
Unsere Tochter ist immer schon sensibel und emphatisch. Seit letzter Woche hat sie allerdings ganz extreme Gedankengänge, die sie belasten. Nach einem Film fing es an, dass sie den Gedanken hatte, dass ich ein Dieb wäre, dass sie uns was antun würde oder wir ihr, dass Gift im Kakao wäre, dass ein Stock magische Kräfte hätte, dass wir tot wären. Dazu kommt, dass sie dann ein schlechtes Gewissen bekommt, weil sie zZt auch meint, dass sie mich mehr lieb hat als Papa... Sie macht sich also Gedanken über Tod und Sterben, hat aber auch fiktive Gedanken, die sie schwer von der Realität abgrenzen kann. Ist das normal in diesem Alter oder müssen wir Experten aufsuchen?
3 Antworten
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Nimm mal Kontakt mit einer Erziehungsberatungsstelle auf. Die gibt es in jeder Stadt oder Landkreis.
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Hallo,
das ist aus der Ferne etwas schwer zu beurteilen. Ich höre solche Sätze zwar in letzter Zeit sehr oft (Corona macht viele "schwermütig") aber so ganz abtun möchte ich Sache dann doch nicht. Ich denke schon, dass sich vielleicht mal jemand mit der Sache beschäftigen sollte.
Empfindet sie denn Freude? bringt sie diese zum Ausdruck. Ist Ihr Auftreten "phasenhaft"? Äussern sich bestimmte Zustände zu bestimmten Zeiten oder gibt es andere Regelmässigkeiten.
Gab es gravierende Veränderungen?
Dies sind so erstmal die ersten Fragen. Gern auch per PN wenn es nicht breitgetreten werden soll.
LG
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Hi, ja sie empfindet Freude, sie will auch gerne Freundinnen treffen, aber das ist ja alles so eingeschränkt gerade. Sie darf sich mit ihrer besten Freundin treffen und hat dann auch Spaß, aber trotzdem auch zu dieser Zeit kommt ihr manchmal ein komischer Gedanke, wie sie mir erzählte. Aber sie kann das dann gut beiseite schieben. Ich hab ihr gesagt, dass das nur Gedanken sind und nicht Realität, sie soll sich dann darauf konzentrieren, was sie gerade macht. Das klappt scheinbar immer besser. Trotzdem hat sie das jetzt seit letzten Mittwoch Abend nach einem Kinderfilm und seitdem täglich. Viele Gedanken haben mit Sachen zu tun, die sie letzter Zeit irgendwann im Fernsehen gesehen oder gehört hat (Vergiftung, Entführung, Fällen, Streiche), alles Kinderfilm oder Kinderserien.
Sie hat reale Ängste, aber fiktive Gedanken dazu, das finde ich komisch mit 9.
Gravierende Veränderung ist "nur" Corona. Keine Schule, keine Freunde, zuhause anderer Ablauf, Papa im Homeoffice...
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was sind diese "komischen Gedanken"? Wenn sie selbst in Phasen der Beschäftigung auftreten ist das anders zu bewerten als wenn diese nur in Ruhe auftreten. Gibt es ein konkretes Beispiel in welcher Situation sie was für Eingebungen hat?
Wenn Sie mir verraten aus welcher Ecke Sie sind kann ich mal einen Kollegen vor Ort raussuchen
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Danke, waren heute bei einer Beratungsstelle der Caritas und sie muss lernen ihre Gedanken zu kontrollieren und zu lenken... Wir sollen den Inhalt ruhig vernachlässigen...
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moin, aufgrund des Geschilderten kann ich diese Aussage zwar nicht ganz nachvollziehen aber wie gesagt, aus der Ferne immer etwas schwierig. Dann sind wir einfach mal froh, dass Alles gut scheint.
LG
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Nee, alles gut ist übertrieben, so einfach und schnell wird das ja nicht funktionieren. Die Psychologin dort wird auch noch mit unserer Tochter sprechen.
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Das hört sich ganz stark nach einer kindlichen Depression an. Und die sollte behandelt werden. Entweder die Erziehungsberatung, das Jugendamt oder über den Kinderarzt bzw. der Krankenkasse eine psychiatrische Beratung (z.B. Kinder- und Jugendpsychiatrie KJP) vereinbaren.
Oder schau mal
nur mal als Anhaltpunkte.
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Sie ist allerdings auch immer wieder gut drauf, lacht, spielt, isst, schläft gut, ist nicht einfach "nur" traurig 🤔
Diese Gedanken über Tod und Sterben fände ich auch relativ normal, aber diese unwirklichen Gedanken finde ich komisch...
Machst du sowas beruflich?
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Ich arbeite mit Kindern und habe auch schon privat damit Erfahrungen gesammelt. Aktuell ist meine 6jährige Enkelin in Behandlung.
Bin aber kein Psychologe bzw. Therapeut. Daher kann und will ich keine Diagnose stellen, weil es gefährlich wäre. Aber es deutet eben darauf hin. Und z.B. bei einer manischen Depression, gibt es die Momente von "Himmel-hoch-jauchzend" bis zu "Tode-betrübt".
Ich würde Dir daher anraten, eine professionelle psychologische Beratung aufzusuchen, um hier eine richtige Diagnose zu stellen und damit für Klarheit zu sorgen. Erst dann wird es möglich sein, auch die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.
Sehe einen solchen Schritt nicht als Niederlage, sondern als Unterstützung für Deine Tochter an. Wenn sie schweres Fieber hätte, würdest Du ja auch zum Kinderarzt mit ihr gehen.
Ich wünsche Euch viel Erfolg und Gesundheit.
Ok, das ist eine gute Idee. Hast du sowas schonmal gehört?