Tipps für Japanreise?
Hi, ich und mein Freund (nicht romantisch) beide 18 wollen unbedingt mal nach Japan. Wir wollen nächstes Jahr im Sommer gehen (daran lässt sich leider nichts ändern, da wir sonst fast nie können). Wir gehen 3 - 4 Wochen.
Interessen:
- Anime
- Japanische Kultur, Tempel...
- Ich: Nintendo Games aller Art
- Er: 2. Weltkrieg
Da es unsere erste Reise dahin ist. Wollen wir vor allem die Basics abdecken, also gehen wir nach Tokyo, Kyoto und Osaka.
Fragen
Wie können wir unsere Reise wenigstens etwas billiger machen? Wir haben schon beide genug auf dem Konto aber wollen natürlich nicht zu viel ausgeben.
Was sollten wir mit unseren Interessen uns anschauen?
Gibt es wichtige Dinge auf die wir uns achten müssen?
Wie plant man so eine Reise? Apps? Websites?
4 Antworten
Ich würde euch empfehlen einen Abstecher für deinen Freund nach Hiroshima zu machen. Ich selber war nur in Nagasaki, aber habe gehört, dass die Museen dort ebenso gut sein sollen.
Für Detektiv Conan Fans wäre die Stadt Hokuei auch noch einen Ausflug wert, aber das liegt schon noch ein ganzes Stück von Kyoto und Osaka entfernt, also nicht wirklich auf dem Weg. Nicht ohen Grund wird die Stadt mittlerweile Conan Town genannt und auc so beworben.
Wenn ihr eure genaue Reisezeit kennt, schaut ob das irgendwelche Feiertage oder öffentliche Festivals/Feste in der Zeit liegen, die ihr ggf. einbauen wollt. Zudem ist das für Hotelbuchung (Auslastung, Preise) und Züge ggf. relevant zu wissen. Ggf. könntet ihr die "Matsuri Feuerwerke" erleben, auch andere Orte machen mit, am Fuji gibt es auch eins.
Ansonsten könnt ihr euch vorbereiten und von Animies die ihr mögt die Vorlagen oder dort gezeigten Sehenswürdigkeiten besuchen. der Stadtteil Akihabara in Tokio ist da zudem ein absolutes must-see.
Tipp: Habt immer ein paar Yen Münzen für Getränkeautomaten und Straßenbahnen dabei. Manche Automaten nehmen nämlich nur Kleingeld oder z.B. Kleingeld und nur inländische Kreditkarten. Manche nehmen aus ausländische oder die Suica Card (aufladbare Karte für den Nahverkehr), aber viele nicht.
Auch auf Märkten solltet ihr euch darauf einstellen mit Bargeld zu zahlen, da kann man gutes nicht zu teures Essen bekommen. Außer es ist direkt vor einer bekannten Sehenswürdigkeit, dann ist es wie bei uns teurer. Selbst Getränkeautomaten können da teurer sein, Touri Aufschlag.
In Straßenbahnen steigt man immer (!) hinten ein und vorne aus, gezahlt wird dort mit Suica Card, Tageskarte oder passend (!) in Münzen. Wichtig: Wenn ihr zu zweit fahrt und die Fahrt kostet z.B. 160 Yen, dann nicht einfach 320 Yen geben, sondern jeder einzeln 160 Yen. Alles andere wäre unhöflich, weil der Fahrer dann noch rechnen muss und euch ggf. nicht versteht, dass ihr zu zweit fahrt. Wenn man nicht bar zahlt, zeigt man die Fahrtkarte (z.B. Tageskarte oder Suica Card) beim Aussteigen, damit er weiß dass bezahlt ist. Es gibt oft Automaten in Straßenbahnen, die Scheine zu Münzen wechseln, aber manchmal sind sie kaputt oder leer, diese sind oft am Ende vom Wagen. Am besten direkt beim Einsteigen wechseln, falls ihr nicht genug Münzen habt, damit es beim Aussteigen schnell geht. Der Fahrplan ist eng getacktet, viele Fahrer sind daher genervt, wenn sie Touristen sehen die wirken, als wüssten sie nicht was sie tun. Denn deren Job hängt daran, dass trotzdem alles ordentlich läuft.
Geht nicht davon aus, dass jedes Restaurant oder Café Englisch kann, selbst wenn die Dinge auf der Werbung englische Namen haben (die Einheimischen werden es anders aussprechen und euch ggf. trotzdem keiner verstehen). Ggf. haben sie auch keine Englische Karte. Einfach Foto (wenn Banner oder im Schaufenster ausgestellte Gerichte) machen was ihr wollt und das dem Kellner bei der Bestellung zeigen bzw. auf das Bild in der Karte zeigen. Achtung: Nie (!) Trinkgeld geben, das ist unhöflich.
Generell wird es immer mal Situationen geben, wo die andere Person kein Englisch kann, kennt lächeln, irgendwie so klären, versuchen den anderen sich nicht schlecht fühlen zu lassen und gut ist. Wenn sich z.B. jemand am Ticketschalter kein bzw. kein gutes Englisch zu können, entschuldige dich, dass du kein Japanaisch kannst. So wahren beide ihr Gesicht und bleiben Höflich.
Dort ist es viel üblicher fertiges Essen im Supermarkt zu kaufen, Thema Bentos, kurz vor Ladenschluss ist es oft reduziert und ein gutes günstiges Abendbrot.
In Japan gab es in eigentlich jedem Park der Städe, egal wie klein, freies WLAN.
Essen und Trinken in Verkehrsmitteln ist nur im Fernverkehr erlaubt, daher nicht in der U-Bahn o.ä. trinken.
Ihr werdet wenig Mülleimer finden, Mülltrennung ist zudem sehr wichtig. Nehmt im Rucksack Müllbeutel mit, damit ihr wenn ihr Dinge probiert den Müll mitnehmen könnt, bis ein Mülleimer (ggf. erst in eurem Hotelzimmer) kommt. E ist unüblich unterwegs zu Essen oder trinken, entweder direkt vor Ort wo ihr es kauft konsumieren also z.B. das Essen vom Straßenstand direkt dort Essen und denn Müll dort abgeben oder bis zum Hotel mitnehmen, nicht einfach im Gehen unterwegs essen. An Getränkeautomaten sind oft Mülleimer, aber nur für Getränke, teils nach Plastik und Aluminium getrennt und oft mit runden kleinen Öffnungen, damit man wirklich nur Flaschen rein wirft.
Kleiner Tipp zum Thema Höflichkeit: Geld, Kreditkarte, aber auch Einkäufe usw. gibt und nimmt man mit beiden Händen. Dabei immer nett lächeln. Dazu gerne dazu bedanken, arigato gozaimasu erfreut dort viele, auch als Zeiches des Respekts vor dem Land, ein paar Wörter zu sprechen.
Versucht zudem nicht zu störend zu sein. Dazu gehört auch, in Bahnen (Fernverkehr in Teilen wieder ausgenommen) möglichst wenig zu reden und wenn, dann möglichst leise. Zudem auch Dinge wie lautes Kramen im Rucksack oder solche Dinge vermeiden, eben alles womit ihr irgendwie andere Leute stören könnt. Das geht beim Thema Körpergeruch weiter, stark riechen ist unhöflch, egal ob nach Schweiß oder Parfüm/Deo/Duschzeug. Nehmt da möglichst neutrale Düfte.
Wir wurden mehrfach gefragt, ob wie Amerikaner sind. Auf unsere Antwort "no, from Germany" wurde oft positiv reagiert, weil die USA nah sind und viele daher mit ignoranten, lauten, aus deren Sicht schlecht verhaltenden Touristen von dort Erfahrungen haben. Während Deutsche einen besseren Ruf haben.
Gerade, wenn dein Freund sich für Japans Geschichte im WW2 interessiert, würde ich mal den Vorschlag in die Runde werfen, Osaka gegen Hiroshima auszutauschen. Und zwar explizit nicht nur Hiroshima Stadt (sehr offensichtlich das Atombombenmuseum und alles), sondern auch auch die Stadt Kure (Standort der marinen Selbstverteidigungsstreitkräfte, unter anderem gibt es dort auch ein U-Boot-Museum und ein Museum über die gesunkene Yamato, und überhaupt kann man dort die Selbstverteidigungsstreitkräfte „in real“ sehen) und die Insel Okunoshima (geheimer Chemiewaffenproduktionsstandort)…
Was die Kosten betrifft, die größten Kostenpunkte sind erstmal natürlich der Flug (hier kosten jene mit 25 Stunden Umsteigezeit im Transitflughafen mitunter erheblich weniger und wenn man geschickt ist, kann man da noch eine andere asiatische Stadt als Bonbon mitnehmen… ich weiß zum Beispiel, dass am Flughafen in Singapur für genau solche Leute Führungen durch Singapur angeboten werden, und zwar kostenlos…) und die Unterkunft (Jugendherbergen und sonstige kleine Pensionen/Hotels, die vielleicht auch nicht unbedingt 3 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt sind, können günstig sein).
Wie man so eine Reise plant, da gibt es mehr als eine Vorgehensweise, aber ich würde immer sagen, dass ganz am Anfang die Flugbuchung stehen muss. Wenn ihr ein unschlagbar günstiges Angebot entdeckt, was zum Beispiel vom 2. August bis zum 28. August geht, dann definiert natürlich das die Reise und nicht die Frage, ob es am 1. August ein unschlagbar günstiges Hotelzimmer gibt..
Als nächstes würde ich dann erstmal grob überlegen, wieviele Nächte ich wo verbringen will (Tokyo und Kyoto offensichtlich sehr viel mehr als Hiroshima oder Osaka), darauf basierend (aber flexibel) dann nach günstigen Hotels suchen (auf eine Nacht mehr oder weniger kommt es bei 3-4 Wochen nicht an). Natürlich gibt es Buchungsplattformen, ich zum Beispiel bin aber kein Fan von booking.com, ich benutze dass hauptsächlich für Inspiration / Information. Die Google-Suche (per Landkarte!) ist auch ziemlich gut, um sich erstmal einen groben Überblick zu verschaffen, wo Unterkünfte in meinem Preisrahmen sind und ob von denen aus wenigstens einige meiner Sightseeingspots zeitlich und preislich halbwegs gut erreichbar sind (die Nähe zu Bahnhöfen ist essenziell, wobei ich zum Beispiel jemand bin, der Fußwege bis 25 Minuten gerne in Kauf nimmt, um etwas Geld zu sparen). Nach dieser Information suche ich persönlich dann die Website des jeweiligen Hotels etc und buche dort möglichst direkt.
Und erst ganz zum Schluss überlege ich mir einen flexiblen Plan, wann wie wo ich welchen Spot besuchen möchte. Flexibilität ist hier das A und O, denn im japanischen Hochsommer kann das Wetter euer Feind sein, Stichwort Taifun, da muss man dann Indoor-Aktivitäten wie Museum und Outdoor-Aktivitäten wie Tempelbesichtigung tauschen können…
Vielen Dank für die ausführliche Auskunft! Sehr hilfreich.
In Tokio solltet ihr euch unbedingt den Stadtteil Akihabara ansehen.
Da gibt es unzählige Läden mit Anime und Manga Artikeln.
Alleine im Kaufhaus "Radio Kaikan" gibt es dazu alles auf acht (!) Etagen:
Ich war mit meiner Tochter da - sie war ganz begeistert.
Und zum Thema Geld:
Man kann in Tokio billig Essen, wenn man in einfache Lokale geht. Aber bloß nicht international Essen gehen. (Also europäische Küche. Das ist unbezahlbar.) Am billigsten sind Restaurants, bei denen man das Essen an einem Automaten vor der Tür bestellt und bezahlt. So ein Essen kostet da umgerechnet gerade mal zwischen 4 und 6 Euro:
von Hiroshima nach Miyajima übersetzen. Eine tolle (Halb)Insel mit einer großen Tempelanlage und weiter im Innern schöner Natur - Seilbahn - nicht zu vergessen die freilaufenden Rehe ;-) und das "Tor"im Wasser vor der Insel - eines der bekanntesten Fotomotive aus Japan.
Japanische Hotels für Einheimische sind durchaus günstig. Haben wir damals auch über booking gebucht. Oft billiger als "europäische" Hotels.