Tempolimit Deutschland? Pro und Kontra?

Das Ergebnis basiert auf 40 Abstimmungen

Dafür, da 50%
Dagegen, da 38%
Ich bin noch unschlüssig 13%

13 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Dafür, da

130 Std. Km. sollten reichen um allen Belangen, der Umwelt, PS Größen, Bremswege und somit Sicherheit auf den Autobahnen Rechnung zu tragen.

Wer es schneller haben möchte, sollte den ICE nehmen. Wer hier in der kleinen BRD unbedingt 200 Std. Km. fahren will, der sollte auf die Rennstrecke gehen und nicht den Todesengel auf der Autobahn spielen


zetra  26.09.2021, 12:36

Danke für den Stern, die Vernunft obsiegt.

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Dafür, da

Eigentlich spricht einiges für ein Tempolimit, am besten auf 120 km/h:

  1. Es kommt häufig zu horrormäßigen Unfällen, weil Verkehrssituationen außer Kontrolle geraten:

Die hohen Geschwindigkeiten machen das Verkehrsgeschehen unüberschaubar und unberechenbar. Plötzlich kommen viel Schnellere daher und verdrängen einen von der Mittelspur auf die rechte Spur zwischen viel zu dicht auffahrende LKWs. Die dürfen offiziel nur 80 kmh fahren; in Wirklichkeit haben sie fast alle miteinander 100 und mehr Sachen drauf. Versucht man, da wieder raus zu kommen aus dieser unheimlichen Klemme, so kommen plötzlich auf der Mittelspur Geschosse daher, die man zwischen den LKWs gar nicht sieht.

Zweitens. Bei überhöhten Geschwindigkeiten sind unerwartete Gefahrensituationen wesentlich schlechter oder nicht mehr zu meistern:

Auch bei geordnetem, ruhigem Verkehr kann es jederzeit zu unerwarteten Hindernissen kommen, vor denen man bremsen oder denen man ausweichen muss: z.B. Platzende Reifen, Auffahrunfälle, plötzliche Staus oder Nebelbänke, Überflutung durch örtliche Starkregen usw. Bei Tempo 120 kann man meistens noch darauf reagieren. Bereits bei 160 kmh sieht die Sache schon anders aus. So entstehen Massenkarambolagen und häufige Verstopfungen des Autobahnsystems infolge der ständigen Unfälle.

Drittens. Tempo 120 schont die Nerven und ermöglicht angenehmes entspanntes Fahren:

Es ist wesentlich angenehmer mit gleichmäßigen 120 kmh dahinzugleiten, als bei 160 Sachen und mehr ständig höllisch aufzupassen und auf dauernd veränderte Verkehrslagen reagieren zu müssen. Gegen eine evtl. Schläfrigkeit helfen regelmäßige Bewegungs- und Frischluftpausen in der Natur, alle ca. 2 - 3 Stunden, passende Ernährung aus leichter, vegetarischer, vitaminreicher Nahrung: Obst und leichtes Gemüse, Tee oder Kaffee, gutes Musikprogramm, innere bewusste Aufmerksamkeit, die man gut aus dem entspannten Verkehrsablauf schöpfen kann.

Viertens. Entfernungen und Fahrzeiten sind relativ.

Wer legt eigentlich fest oder macht es zum allgemeinen Standart, dass man zwischen Sonntagnachmittagskaffee und Mitternacht fast die gesamte Republik durchqueren können muss? Wenn man von Süd- nach Nordschweden oder gar Norwegen oder umgekehrt unterwegs ist, braucht man wesentlich länger und muss sich damit abfinden, aber die Deutschen wollen Deutschland unbedingt in höchstens Halbtagesfrist durchqueren können. Das nenne ich Geschwindigkeits- und Zeitspar-Verrücktheit! Es genügt völlig, für diese Etappe einen ganzen Tag einzuplanen, der aber ruhiger, entspannter und erlebnisreicher verläuft. Für diejenigen, die unbedingt Zeit sparen wollen, sollte man die Nachtzüge mit Liegewagen wieder einführen zu staatlich bezuschussten Vorzugspreisen, um das Straßensystem zu entlasten.

Fünftens. Tempo 120 wäre ruhiger und klimafreundlicher.

Die Landschaft dient nicht nur der schnellen Fortbewegung (und industriellen Nahrungsmittelerzeugung und Rohstoffgewinnung), sondern auch als erlebnisreicher Naturraum, zur Erholung in der Freizeit und als Heimat, in der man sich wohlfühlen möchte. Hierzu gehört ein Mindestmaß an Ruhe und auch Stille abseits der unvermeidlichen Lärmquellen. Die überhöhten Geschwindigkeiten lassen aber die Motoren aufheulen und erzeugen extreme Fahrgeräusche, die noch weit entfernt von den Autobahnen hörbar sind und die Landschaft verlärmen. Bei Tempo 120, was ja auch einen ruhigeren gleichmäßigeren Verkehrsablauf garantiert, entsteht wesentlich weniger Verkehrslärm; die Landschaft wird wieder zur ruhigen und teilweise stillen Erholungslandschaft, wo man die Naturlaute wahrnimmt und genießt. Und selbst entlang den Autobahnen hätte man angenehmeres gedämpfteres und gleichmäßiges Rauschen, mit dem man einfach besser leben könnte.

 

Dafür, da

Die ganze Diskussion ist überflüssig. Es ist irrational, am Rasen auf Autobahnen festzuhalten, ähnlich wie die Amerikaner mit ihren Waffen. Und auch die haben natürlich eine Menge Argumente.

Fakt ist, es muss für alle Verkehrsteilnehmer möglich sein, so weit es geht, gefahrlos, am Verkehr teilzunehmen.

Siehe tödlicher Unfall bei Deggendorf, fette Kiste fährt mit hoher Geschwindigkeit in einen Kleinwagen, Insassen im selbigen haben keine Chance. Der Fahrer kommt davon, weil ein Gutachten aussagt, das er bei so hoher Geschwindigkeit, keine Möglichkeit hatte, sein Auto zum stehen bekommen!!!

Die Absurdität muss doch einem ins Auge springen oder???

Das bedeutet, hier habe ich die legale Möglichkeit, Menschen in den Tod zu befördern, komme dafür nicht in den Knast.

Es ist und bleibt irrational, kein Tempolimit zu haben, es gibt keine Argumente für "freie Fahrt für freie Würger".

PS: Noch eine Überlegung, wie soll das denn mit den autonom fahrenden Autos funktionieren? Wenn ich dafür den Bordcomputer eines Luftabwehrsystems brauche, um mit "tieffliegenden" Neo-Neandertalern mit 300 km/h umgehen können zu müssen???

Dafür, da

Ich finde,das es die geben sollte,vorallem z.b in Dörfer,wo alte Personen rumlaufen,und Kids,da sollte es Tempolimit geben,und auch auf den Autobahnen, es gibt ja zu 85% Leute die sich daran halten (also zumindest hier) aber,die anderen 15 machen dann rennen und das führt zu Unfällen.

Einmal-ich glaube der Fahrer war leicht betrunken-Fuhr ich mit meiner mum ins Dorf,um etwas einzukaufen,und da fuhr der so schnell,er hatte fast keine Kontrolle über das Auto (die bremsspuren sind heute noch zu sehen)Wir ließen dann unseren Hund,noch kurz mit ihrem Spielgefährten etwas rum rennen:)

Als wir oben im Dorf angekommen sind,war da dasselbe Auto,zerschmettert,auf dem Kopf,überall Scherben,und ein Haus hat sogar Schaden genommen.

🤦🏼‍♀️

Und ich wäre auch dafür das mehr Leute auf schilder achten.

Es gibt eine kleine Straße vor meinem Haus,wo die Leute wo hier wohnen ihre Autos parken,und die Hauptstraße,auch mit Parkplätzen Da ich am Strand wohne,und manche Leute zu faul sind um 400 m mehr zu laufen,parken sie da,wo wir unser Auto hinstellen,obwohl da explizit ein Schild ist wo steht,das nur Leute wie Putzmaschinen,oder zähler,und eben die Leute die da wohnen reinsollten.

Also ja,ich bin D-A-F-Ü-R!

Liebe Grüße

Ninchenmonster

P.S:der comicwitz ist echt Lustig😆😆


Dagegen, da

Obwohl ich dagegen bin, versuche ich es möglichst neutral und ich fahre täglich Autobahn:

Pro (und dazu die Kommentierung):

  • weniger Luftwiderstand => weniger Energieverbrauch => Tempolimit nur zeitlich begrenzt, bis die Autos regenerativ fahren.
  • Sicherer für die Langsamfahrer. Allerdings würde es ungemein helfen, wenn diese sich auch einmal an die StVO halten (§ 5 Überholen (stvo.de)), falls sie selbst ausscheren oder Permanent-Mittelspurfahrer sind. Dazu gehört insbesondere "Überholen darf ferner nur, wer mit wesentlich höherer Geschwindigkeit als der zu Überholende fährt." und "Wer zum Überholen ausscheren will, muss sich so verhalten, dass eine Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs ausgeschlossen ist." und "Das Ausscheren zum Überholen und das Wiedereinordnen sind rechtzeitig und deutlich anzukündigen; dabei sind die Fahrtrichtungsanzeiger zu benutzen." und "An Teilnehmern des Fahrbahnverkehrs, die sich in der gleichen Richtung weiterbewegen wollen, aber warten müssen, wird nicht vorbeigefahren; sie werden überholt.". Aus eigener Erfahrung über viele Jahre und Kilometer muss ich feststellen, dass auch diejenigen ein Sicherheitsproblem darstellen, die nicht so schnell unterwegs sind. Vom Rechtsfahrgebot will ich einmal ganz absehen. Blinken VOR dem Ausscheren ist sowieso nicht mehr üblich.
  • Weniger Unfälle. Um auch hier die Statistik heranzuziehen (Unfallstatistiken - Verkehrsunfälle in Deutschland - Gefahrenstellen): Die Anzahl der Unfälle aufgrund zu hoher Geschwindigkeit ist stark rückläufig, die der illegalen Handynutzung steigend (und ein Headset für 5,- € oder gar eine Freisprecheinrichtung kann sich nun wirklich jeder leisten)
  • Es passieren weniger Staus: Richtig, neben Unfällen kommen diese zustande, wenn Fahrzeuge mit stark unterschiedlicher Geschwindigkeit sich die Fahrbahn teilen. Tatsächlich ist nach meiner Erfahrung aber Punkt 2 die Ursache oder schlichtweg zu wenig Abstand und nicht-vorausschauendes Fahren.

Kontra:

  • Ob die deutsche Automobilwirtschaft ihre teuren und schnellen Autos dann noch in dem Umfang absetzen kann, ist zumindest fraglich. Ich habe das Kundenauslieferungszentrum eines nicht ganz unbekannten Sportwagenbauers gebaut und mich in dem Zusammenhang auch mit Kunden aus dem Ausland unterhalten. Die geben sehr viel Geld aus, um das Fahrzeug in Deutschland persönlich abholen zu dürfen (anstelle zum Händler vor Ort liefern zu lassen), damit sie das Auto auch einmal "ausfahren" können. Genau das Gleiche passierte mir bei einem für exzellente Limousinen bekannten Hersteller vor ca. 15 Jahren.

Anmerkung:

  1. Mein Auto hat >270 PS und fährt auch über 260 km/h (was ich nicht brauche). Die PS sind mir wichtig, um gerade auf den gefährlichen Landstraßen einen beschleunigten Überholvorgang zügig abzuwickeln.
  2. nahezu täglich erlebe ich, wie auf Landstraßen andere Verkehrsteilnehmer mit Tempo 705-75 (anstelle zulässigen 100) fahren um dann bei Einmündungen mit limitierten 70 km/h auf über 80-85 zu beschleunigen. Was machen wir mit denen?
Woher ich das weiß:Hobby – Kommunalpolitik und Themen bis auf Landtagsebene