Taufe ohne Unterricht?

7 Antworten

Die biblische Taufe ist zunächst ein Glaubensakt, der durch Untertauchen im Wasser stattfindet (nicht durch Besprenkeln, wie es beispielsweise bei Babys in der evangelischen und katholischen durchgeführt wird)

und den man vollzieht, nachdem man gläubig geworden ist:

Als sie aber auf dem Weg weiterzogen, kamen sie zu einem Wasser, und der Kämmerer sprach: Siehe, hier ist Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden? Da sprach Philippus: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt! Er antwortete und sprach: Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist! Apostelgeschichte 8:36‭-‬37 (Schlachter2000-Übersetzung)

In Apostelgeschichte 16:33-34 heißt es:

Und er nahm sie zu sich in jener Stunde der Nacht und wusch ihnen die Striemen; und er ließ sich auf der Stelle taufen, er und all die Seinen. Und er führte sie in sein Haus, setzte ihnen ein Mahl vor und freute sich, dass er mit seinem ganzen Haus an Gott gläubig geworden war. Apostelgeschichte 16:33‭-‬34

Also hier wurde ein Kerkermeister und seine ganze Familie getauft. Wie man sieht, waren alle gläubig geworden und kein Familienmitglied wurde hier getauft, bevor er/sie gläubig geworden war.

Die Kommunion bzw. Konfirmation ist also aus meiner Sicht ein Ritus, der nicht biblisch ist, der aber leider in der evangelischen und katholischen Kirche praktiziert wird.

Ich selbst wurde als Baby getauft und habe mich als Erwachsener nochmal bewusst dazu entschieden mich (richtig) taufen zu lassen. Ich habe diese Entscheidung nicht bereut. Jedoch unterstützt nicht jede Gemeinde so eine Erwachsenentaufe. Ich bin Mitglied einer evangelisch-freikirchlichen Gemeinde. Die Erwachsenentaufe (nachdem man zum Glauben gefunden hat) gehört zu den Grundsätzen der evangelischen Freikirche.

Du kannst dich aus meiner Sicht aber natürlich auch in einer katholischen oder evangelischen Kirche (also vom Staat unterstützten Kirche) taufen lassen, wenn dir das lieber ist. Du solltest aus meiner Sicht aber in jedem Falle darauf achten, dass die Gemeinde deiner Wahl das Wort Gottes (also die Bibel) und den Herrn Jesus Christus in den Mittelpunkt stellt.

Sobald der Pastor der jeweiligen Gemeinde bei dir sieht, dass du verstanden hast, was das Evangelium bedeutet und du dich auf die Seite Gottes positionieren möchtest, sollte aus meiner Sicht deiner Taufe nichts im Weg stehen. Bei meiner Erwachsenentaufe musste ich zuvor nicht extra einen Glaubensskurs belegen. Das ist aber aus meiner Sicht ein Thema zwischen dir und dem Pastor der jeweiligen Gemeinde. Er muss am Ende entscheiden, ob du aus seiner Sicht bereit für eine Taufe bist.

Was bedeutet die Taufe?

Ich zitiere aus diesem Artikel:

Das Wasser ist nämlich ein Bild des Todes des Herrn Jesus. Der Täufling, der in das Wasser getaucht wird, macht damit deutlich, dass er mit dem Herrn Jesus gestorben ist und mit Ihm begraben wird. Deshalb spricht die Bibel in Römer 6,4 von der Taufe auf den Tod (d.h. im Hinblick auf den Tod) des Herrn Jesus.
Jeder, der sich bekehrt hat, weiß, dass er den Tod verdient hatte. Doch er weiß auch, dass der Herr Jesus am Kreuz auf Golgatha diesen Tod an seiner Stelle auf sich genommen hat. Der Herr Jesus ist für ihn gestorben ( Röm 5,6). Doch er lernt weiter, dass er mit dem Herrn Jesus gestorben ist (Röm 6,6-8). Er versteht, dass ihm im Moment der Bekehrung zugerechnet wurde, was geschehen ist, als der Herr Jesus vor fast 2000 Jahren am Kreuz gestorben ist – da ist er nämlich mit Christus gestorben. Die Taufe ist wie ein Begräbnis und bestätigt die Tatsache, mit Christus gestorben zu sein.
Wer also aus dem Taufwasser herauskommt, der bestätigt, dass er mit dem Herrn Jesus gestorben ist. Er weiß, dass der alte Mensch niemals dem Herrn Jesus gefallen kann. Aber dieser alte Mensch ist jetzt weggetan, weil er gestorben ist. Jetzt kann und will der, der sich taufen lässt, in Neuheit des Lebens seinen Weg mit dem Herrn Jesus gehen ( Röm 6,4). Er weiß, dass er neues Leben hat und dieses neue Leben kann und will sich in einem praktischen Verhalten zeigen, das Gott gefällt – in Liebe, in Freundlichkeit, in Gehorsam, in Treue, in Enthaltsamkeit und in vielen weiteren schönen Eigenschaften. So will der, der sich taufen lässt, jetzt als ein Jünger des Herrn Jesus leben. Das ist ein sehr schönes Bekenntnis, das durch die Taufe abgelegt wird und dem Herrn Jesus große Freude macht.

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Viktor1  18.07.2022, 00:06
und kein Familienmitglied wurde hier getauft, bevor er/sie gläubig geworden war.

Das ist unwahr, ER wurde gläubig und hat die Taufe für sein ganzes Haus bewirkt/ angeordnet !

"Und er ließ sich und alle die Seinen sogleich taufen...und freute sich mit seinem ganzen Hause, dass er zum Glauben an Gott gekommen war." (LUT, ZB, EÜ,)

Es ist also OK, wenn gläubige Eltern ihre Kinder taufen lassen.

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xxScarface1990  18.07.2022, 00:26
@Viktor1
"Und er ließ sich und alle die Seinen sogleich taufen...und freute sich mit seinem ganzen Hause, dass er zum Glauben an Gott gekommen war." (LUT, ZB, EÜ,)

Die von dir benutzen Bibelübersetzungen sind aus meiner Sicht keine wortgetreuen Übersetzungen.

Als wortgetreu geltende Bibelübersetzungen gelten zum Beispiel die Elberfelder Bibel oder die aus meiner Sicht noch wortgetreuere Schlachter2000-Übersetzung. Beide übersetzen diesen Vers anders:

Elberfelder Bibel

Schlachter2000-Übersetzung

Liebe Grüße!

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Viktor1  18.07.2022, 06:30
@xxScarface1990
sind aus meiner Sicht keine wortgetreuen Übersetzungen.

War zu erwarten, für dich muß das so sein, sonst würde deine "Religion" kippen. Die "freien Kirchen" oder auch Sekten schustern sich immer was zusammen was ihnen passt.

Träume weiter.

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BillyShears  18.07.2022, 00:17
Die Kommunion bzw. Konfirmation ist also aus meiner Sicht ein Ritus, der nicht biblisch ist

Folgendes ist genauso wenig biblisch:

Ich selbst wurde als Baby getauft und habe mich als Erwachsener nochmal bewusst dazu entschieden mich (richtig) taufen zu lassen
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xxScarface1990  18.07.2022, 00:42
@BillyShears
Folgendes ist genauso wenig biblisch:

Aus meiner Sicht kommt es in aller erster Linie darauf an, dass man Jesus Christus als Herrn und Erlöser für sich animmmt. Dann braucht es aus meiner Sicht keine Erwachsenentaufe, wenn man sich als Baby hat taufen lassen.

Ich habe mich trotzdem, - nachdem ich als Baby lediglich besprenkelt wurde (also aus meiner Sicht nicht im biblischen Sinne durch Untertauchen getauft wurde) und dieser Akt ohne meine bewusste Glaubensentscheidung an mir vollzogen wurde (obwohl der biblischen Taufe aus meiner Sicht genau das vorausgehen soll) dafür entschieden.

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BillyShears  18.07.2022, 08:48
@xxScarface1990
trotzdem

Die Bibel enthält unterschiedliche Varianten von Taufen, deine Variante ist nicht dabei.

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Ja, grundsätzlich ist das möglich und normal.

Den Unterricht braucht man in den ev. Kirchen nur zur Konfirmation, nicht zur Taufe.

Kann man schon, nur was soll das bringen. Der Konfirmationsunterricht ist dafür da, den Schritt zu Gott und zur Gemeinde vorzubereiten.

Ich, als evangelisch-reformierter Christ, bin gegen die Konfirmation generell. Denn zu viele Jugendliche werden zu einer Lüge gezwungen. Sie müssen wegen dem Familiendruck oder aus Tradition ja zu etwas sagen, wozu viele noch gar nicht bereit sind.

Die Taufe hat als solche keine Heilswirkung. Das Leben im Paradies verspricht die Bibel durch die Bekehrung. Die Taufe ist nur die öffentliche Bestätigung dieses Schrittes.

1.. Erkennen, dass man in Gottes Augen nicht so gelebt hat, wie Gott es möchte.

2. Bereit sein, sein Leben Jesus Christus zu übergeben.

3. Anerkennen, dass Jesus für alle unsere Sünden am Kreuz gestorben ist.

4. Den Willen sein Leben zu ändern und so zu leben, wie es uns Jesus vorgelebt hat. Möglichst Sünden zu vermeiden. Für die Not der Mitmenschen da sein.

· …denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man und das führt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund bekennt man und das führt zur Rettung – Römer 10,9 – 10

·  20 Zuerst h habe ich in Damaskus und Jerusalem gepredigt, dann in Judäa und bei den übrigen Völkern. Überall aber ich verkündet, die Menschen sollten sich von der Sünde abwenden, zu Gott umkehren und durch ihr Leben zeigen, dass es ihnen damit ernst ist. Apostel 26,20

https://www.youtube.com/watch?v=5chDVUOG1Bg

https://www.youtube.com/watch?v=oo7dnT2iDig

Hängt vom Pfarrer ab. Eine Glaubensunterweisung ist bei Erwachsenen (also ab 14) wünschenswert, und muss nicht im Rahmen eines Konfirmationsunterrichtes stattfinden.

Wenn du dem Pfarrer in einem Gespräch darlegen kannst, was du bereits weißt und glaubst, kann es auch sein, dass der entscheidet dich gleich zu taufen. Das lässt sich nicht so verallgemeinernd beantworten.

Für Jugendliche ist der Konfirmationsunterricht oft eine Zeit, neue Leute kennenzulernen, gemeinsam zu sprechen über Ethik und Glaube und einfach Spaß zu haben. Eigentlich macht es Sinn, dieses kostenlose Angebot der Landeskirchen mitzunehmen, auch wenn man vielleicht später in einer anderen Gemeinde landet.

Weil so offen wirst du vermutlich nie wieder in deinem Leben mit Gleichaltrigen über die wichtigen Dinge reden können. Ohne Notendruck, und ohne dass du wirklich viel von der Bibel wissen musst.


hellokitty20166 
Beitragsersteller
 18.07.2022, 20:36

Was ist eine Glaubensunterweisung?

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heikemargret  19.07.2022, 00:21
@hellokitty20166

Je nachdem. Es gibt Leute, die schon viel wissen, und sich einiges angelesen haben, da läuft es dann eher auf ein nettes Gespräch im Büro heraus, aber bei den meisten merkt so ein Pfarrer schnell, dass über manche Bereiche des Glaubens noch wenig nachgedacht wurde.

Wenn du getauft werden willst, dann hast du den Wunsch, Jesus nachzufolgen. Du gehst ja dann im Namen des Herren in die Welt hinaus, und willst ihm keine Schande machen. Du wirst immer mal in Situationen kommen, wo du Entscheidungen treffen musst, oder anderen auch mal erklären willst, warum du etwas genau so machst, wie du es machst.

Glauben ist ein bisschen wie Eiskunstlauf: Es sieht toll aus und macht total Spaß, aber ohne einen Lehrer und ein bisschen Training kommst du nicht halb so weit wie mit. Du solltest dir halt einen netten Lehrer suchen. Mein Junge geht jetzt bei den evangelischen mit in den Unterricht, obwohl ich konfessionslos bin und der Vater katholisch. Weil die Pfarrerin da einfach netter ist, und besser erklären kann.

Man kann sich die Pfarrer in der Nachbarschaft ja sonntags unverbindlich anschauen, und wenn einer gefällt im Büro anrufen und einen Gesprächstermin ausmachen. Die sagen einem dann schon, wie sie es in der jeweiligen Gemeinde halten.

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Solltest Du erst getauft sein und dann die Konfirmation? So kenne ich es.

Du musst keine Konfirmation machen, aber wenn Du sie möchtest, dann solltest auch zum Unterricht.


hellokitty20166 
Beitragsersteller
 17.07.2022, 22:35

Ich dachte im jugendlichen Alter ist das irgendwie anders

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Oma1705  17.07.2022, 22:38
@hellokitty20166

Das dürfte vielleicht auch örtlich verschieden sein. Solltest wohl am besten einfach mal in Deiner Gemeinde nachfragen.

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