Symbiose oder Parasitismus?

3 Antworten

Moin,

wenn im Zusammenleben von Individuen zweier Arten eine Spezies einen Vorteil hat, während die andere dadurch nicht beeinflusst oder gar geschädigt wird, dann bezeichnet man das ganz allgemein als "Karpose".

Die Karpose kann man dann noch weiter unterteilen:

  • Kommensalismus (das Miternähren einer Art durch die Ernährungsweise der anderen Art)
  • Phoresie (Transportieren von Organismen oder Organismenteilen durch eine Art)
  • Epökie (Besiedlung eines artfremden Individuums)
  • Synökie (Nutzung der Behausung einer Art durch Artfremde)
  • Entökie (Leben im Schutz eines artfremden Lebewesens)
  • Parökie (Leben in Nachbarschaft)

LG von der Waterkant

Hi, wenn es für einen Partner von Nutzen ist und der andere kein Schaden hat, ist es eine Probiose oder Karpose. Das ist jedenfalls dann kein Parasitismus.

Als Beispiel: Wenn der Partner von der Nahrung des anderen mit lebt, ohne ihm zu schaden, nennt man diese Probiose Kommensalismus.

Beispiele Kommensalismus: Wenn kleinere Fische an der Mahlzeit größerer Raubfische teilhaben, indem sie beim Verzehr losgerissene Stücke der Beute, die im Wasser herumtreiben verzehren. Wenn Geier an der Mahlzeit von Löwen teilhaben, nachdem diese sich satt gegessen haben.

Weder die kleinen Fische noch die Geier wären Parasiten oder Symbionten, sondern Kommensalen.

Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Probiose

Gruß

Dann ist es dennoch ein Parasit. Eine Symbiose ist immer für BEIDE seiten ein Nutzen, bzw sogar überlebenswichtig.


DedeM  03.07.2018, 21:20

Sorry, aber das stimmt so nicht. Die Frage geht um ein interspezifisches Zusammenleben, in dem eine Art einen Vorteil hat, die andere Art dadurch aber nicht beeinflusst wird oder gar einen Nachteil erfährt. Parasitismus ist immer zum Schaden der einen Art (und zum Vorteil der anderen Art). Wenn eine Amsel im Vorgarten deines Hauses ihr Revier bezieht, dann ist sie doch kein Parasit für dich, oder?!

Mietzie  03.07.2018, 21:25
@DedeM

Der Vergleich hinkt etwas. Ein Parasit muss ja schon irgendwie Körperkontakt haben, oder nicht? Wenn die Amsel in meinem Vorgarten lebt, wo ich auch einen Gemüsegarten habe, dann leben wir in der gleichen ökologischen Nische. Das hat nichts mit Parasitismus zu tun. Die Definition ist die:

Parasiten. Parasiten [von *parasit- ], Schmarotzer, Lebewesen, die dauernd oder vorübergehend auf (Ektoparasiten) oder in (Endoparasiten) einem andersartigen Organismus, dem Wirt, leben und diesen schädigen, ihn aber höchstens zu einem späteren Zeitpunkt töten (Gegensatz zu Parasitoiden). (Quelle: spektrum.de)

Gibt es solche Organismen, die IN oder AUF mir leben und mich nicht irgendwie schädigen? Ich wüsste jetzt keine. Alle die in oder auf mir leben und mir NICHT schaden, die nützen mir. Wie zB meine 2 - 3 kg Darmbakterien, die ja jeder Mensch hat. Aber das ist ja dann wieder eine Symbiose.

DedeM  03.07.2018, 23:17
@Mietzie

O-oh! Ihr bildet in keinsterweise die gleiche ökologische Nische aus! Eine ökologische Nische kann entstehen, wenn sämtliche Bedürfnisse einer Art durch Angebote aus der Umwelt abgedeckt werden. Wenn zwei Arten dieselben Ansprüche haben, kommt es zu einer totalen Konkurrenz, so dass eine Art durch das sogenannte "Konkurrenzausschlussprinzip" vollständig verdrängt wird.

Was du meinst, ist wahrscheinlich, dass ihr dann zumindest zeitweise im gleichen Lebensraum lebt. Aber die ökologische Nische ist eben kein Raum (oder besser, der Raumanspruch ist nur einer von viiieeelen Bedürfnissen).

Und was dein Beispiel angeht: Selbstverständlich leben in und auf dir Organismen, denen du einen Vorteil bietest, ohne dass du davon beeinflusst wirst. In den Poren deiner Augenbrauen leben zum Beispiel kleine Milben, die nachts herauskommen und über dein Gesicht krabbeln, wobei sie andere Kleinstlebewesen auf deiner Haut jagen. Das alles merkst du nicht und es stört dich auch nicht (vielleicht abgesehen von deiner Phantasie, jetzt, wo du weißt, das dem so ist).

Im Fragentext steht am Anfang etwas von Parasitismus und Symbiosen, aber die Frage ging um die Bezeichnung von Beziehungen, in denen eine Art nicht beeinflusst wird, die andere dagegen einen Vorteil hat. Und das ist eben keine Form des Parasitismus, sondern eine Karpose...