Susanne Klatten verdient 821.000 Euro pro Stunde?
Ihr Vermögenszuwachs 2022/23 betrug 7,2 Milliarden Euro im Jahr. Das ist übrigens ein Siebtel des jährlichen Bürgergeldetats, der 48 Milliarden Euro im Jahr beträgt. Nur aus dem jährlichen Zugewinn eines Milliardärvermögens. Laut Statistiken haben wir 250 Milliardäre in Deutschland. Warum dreht sich der Wahlkampf gefühlt zu 50 Prozent ums Bürgergeld? Warum wird so getan, als ob dort das größte Problem läge? Warum soll es "fair" sein, wenn einer in einer Stunde viermal so viel verdient wie absolute Topverdiener (bspw. Ärzte und Anwälte) im Monat?
7 Antworten
Interessanterweise ist Frau Klatten fast die einzige in der Quandt-Familie, die auch selbst gearbeitet hat. Alle anderen Kinder ihres Vaters Helmut und des Onkels Harald (Sohn von Magda Goebbels) habe ihr Vermögen ohne jegliches Zutun geerbt. Letztlich war früher der Adel von Gottes Gnaden, heute ist es der Geldadel.
Ich finde es gerechtfertigt, wenn Menschen eine Leistung erbringen, dass sie dann auch etwas verdienen. Leider ist das immer weniger der Fall. Wir leben in einer Erbengesellschaft.
In der FDP Logik haben Reiche ihren Reichtum verdient, sonst wären sie ja nicht reich.
Hochvermögende rechnen bei ihrer Geldanlage mit Renditen von mindestens 10%. Das heißt, ein Vermögen kann sich in 30 Jahren versiebzehnfachen, wenn es dann zum Vererben ansteht.
In der FDP Logik haben Reiche ihren Reichtum verdient, sonst wären sie ja nicht reich.
Den Satz sollte man in eine Zitatesammlung aufnehmen. Der ist 👍
Schließe mich an. Super formuliert.
Die Realität sieht in Deutschland so aus, dass Reichtum in allererster Linie nicht verdient, sondern geerbt wird. Man darf bei dieser ewigen Debatte aber nie Reichtum und Wohlstand miteinander verwechseln.
Reiche Menschen sollen reich sein und sollen auch einen gehobenen Lebensstil pflegen. Aber sie müssen zum Wohle aller (auch für sie selbst, obwohl sie das nicht einsehen) proportional zu ihren Möglichkeiten ihren Beitrag für die Gesellschaft leisten - und das tun sie nicht freiwillig, so wie ich nicht gern Einkommenssteuer zahle. Aber diese Frage sollte sich gar nicht stellen.
Das ist zum absoluten Großteil Betriebsvermögen und stellt lediglich Verkaufswert dar. Solange Susanne ihre Aktien und andere Assets nicht verkauft hat sie diese Kohle also nicht.
Das grundsätzliche Problem mit Reichen ist, dass sie halt woanders hingehen, wenn du ihnen das Geld wegnimmst durch hohe Steuerbelastung. So einfach ist das...Man kann sich dazu entscheiden sie soweit zu besteuern, dass sie bleiben, oder du bekommst überhaupt keine Steuereinnahmen von ihnen.
Die Steuerfluchtmär EDIT Bezüglich Vermögensbesteuerung EDIT ENDE stimmt nicht, Deutschland liegt in Sachen Besteuerung weit hinter dem OECD Durchschnitt:
https://www.boeckler.de/fpdf/HBS-002574/p_edition_hbs_82.pdf?utm_source=chatgpt.com
Bei uns betragen die Steuereinkünfte aus Vermögen nur 0,8 Prozent des BIP waehbrend es im Schnitt bei 2 Prozent liegt.
Solange wir unter dem Durchschnitt blieben waere also nicht mit einer großen Steuerflucht zu rechnen.
Das klang in deiner Frage nach einer groß-angelegten Umverteilung. In diesen kleinen Schritten erzeugst du natürlich nicht sofort eine Reichenflucht. Grundsätzlich und was mit hineinspielt ist aber, dass wir abgesehen von den individuellen Vermögenssteuern eben zu den Ländern mit der höchsten Gesamtsteuerbelastung bei Unternehmen gehören und das wird den offensichtlich nicht gefallen, wenn jetzt auch noch der Vermögenspunkt stärker besteuert wird.
Deutschland hat sich seit den 90ern in Sachen Belastung der Unternehmen eher verbessert als verschlechtert, die Vermögenssteuer wurde 1997 ausgesetzt.
Was war Deutschland bis in die 90er?
Exportweltmeister und wirtschaftliches Posterchild des Nachkriegseuropa.
Was hatten wir damals weniger als heute?
Milliardäre und Millionäre.
Was war besser als heute?
Infrastruktur, Sozialsysteme usw. usf..
Man kann immer tausend Risiken hinter welcher Reform auch immer sehen. Am Ende vom Tag muss die Reform aber nach 30 Jahren abwärtstrend auch mal den Kurs ändern. Das ist das, was mit dem rechten Flügel des Parlaments aber nicht passiert (Union, FDP, AfD). Was da "Reform" geschimpft wird ist nur noch ein Umlackieren, drunter ist immer derselbe (neoliberal-neokonservative) Mist.
Deswegen propagiert Axel Springer auch weiterhin diesen "fiesen Trick": Nimms den Armen, gibs den Reichen! SCHAU den Bürgergeldempfaenger, was der fuer ein tolles Leben hat, waehrend DU fuer IHN schuftest (nicht fuer unsere Superreichen, nein nein!)
Witzigerweise wars auch noch ein SPD Kanzler Gerhard Schröder, der für die Union und FDP den Löwenanteil der Arbeit geleistet hat, die unsere traurige Gegenwart ausmacht.
Meine Mutter hat z.B. geriestert, weil die Bank ihr dazu geraten hat. Jetzt stellte sich raus, dass sie dadurch MEHR Steuern auf ihr Geld zahlt, als wenn sies einfach haette rumliegen lassen.
Jaaa Steuerberater, besser aufpassen, blablablabla.
NEIN
Riestern wurde als Ersatz fuer die zusammengestutzte Staatsrente eingebracht. Es lohnt sich am Ende aber nur fuer die, die zu Lebzeiten recht gut verdienen und daher dann in der Rente deutlich weniger Steuern zahlen als vorher. Fuer Menschen die einen mittleren oder niedrigen Steuersatz zahlen ist das ein MINUSGESCHAEFT!
Und nochmal: Riestern wurde als soziale Fürsorge eingeführt!
Aber da passiert gar nichts!
VW bekommt in Deutschland quasi einen kostenlosen Ablass fuer den Dieselskandal, aber wer beim Riestern geprellt wurde, der kriegt Spott und Hohn, und selbst fuer die Zukunft wird daran nix geaendert, nix im Steuersystem nachjustiert!
Aber die REICHEN jaaaa da muss man gut aufpassen, dass die kein bubu aua bekommen.
Mit dieser Geiselhaft muss irgendwann schluss sein. Sollte es wirklich solch "apokalyptische Folgen" haben, die Reichen wieder auch nur son ranzunehmen wie dereinst nach dem Krieg, dann ist es halt so. Das "weiter so", in dem die Reichen so überprivilegiert werden, führt ebenfalls in den untergang, die Datengrundlage der letzten 30 Jahre zeigt verstörende Werte für alle öffentlichen Vitalsysteme, es wurde genug "herumexperimentiert"
Diese Kommentare, die so tun als würden sie irgendwas berichtigen.: ) Wegziehsteuer ist grundsätzlich einmal fällig und dann in der Regel nicht wieder. Ich spreche hier offensichtlich von konventionellen Steuern, die man hier zahlt als Unternehmer.
Das die Leute so viel verdienen, ist fair. Und warum, weil es sich irgendwann mal jemand erarbeitet hat. Irgendwer hat mal bei 0 angefangen und sein Unternehmen dann immer größer gemacht.
Das kann jeder, selbst du. Elon Musk hat sein Vermögen von mehreren hundert Millarden selbst aufgebaut, und das in einer überschaubaren Zeit.
Na ja, da war auch viel Steuergeld dabei. Die NASA hat sein Raketen Unternehmen mit Milliarden vor der Pleite gerettet. Und für Tesla hat er 9 Milliarden an Zertifikaten kassiert.
Das die Leute so viel verdienen, ist fair. Und warum, weil es sich irgendwann mal jemand erarbeitet hat. Irgendwer hat mal bei 0 angefangen und sein Unternehmen dann immer größer gemacht.
Betonung auf "irgendwann". Es ist aberwitzig, dass ausgerechnet Superreiche häufig sich in die politische Debatte einmischen und mehr "Leistungsbereitschaft" fordern, obwohl man als Erbe jedoch Null Leistung gebracht hat. Nichts ist leistungsfeindlicher als erben.
Das kann jeder, selbst du. Elon Musk hat sein Vermögen von mehreren hundert Millarden selbst aufgebaut, und das in einer überschaubaren Zeit.
Das kann eben nicht jeder selbst. Musk kommt aus einer wohlhabenden Familie, wodurch man sich logischerweise leichter tut, Risiken einzugehen und gewisse Fäden im Hintergrund ziehen kann.
Das mit dem Aspekt der Leistungsforderung stimmt, das sollte man als Erbe nicht tun. Dennoch ist es fair, immerhin haben sie es sich ja nicht ausgesucht, in einer reichen Familie geboren zu sein. Sie hatten Glück.
Und doch, das kann jeder selbst. Vielleicht ist der gute Elon hier ein eher schlechteres Beispiel, obwohl sein ernormer Vermögenszuwachs auch eher weniger seiner Familie geschuldet war, mehr seinem Unternehmenssinn, den kann jeder haben. Es gibt auch viele andere Menschen, die sich alles selbst aufgebaut haben. Es müssen ja nicht immer zig Millarden sein. Sicher haben es Leute aus wohlhabenderen Kreisen leichter, weil dann Papi vielleicht doch nochmal die Schulden ausgleichen kann oder einen finanziell unterstützen kann, aber dennoch kann in Theorie und Praxis jeder sich was lukratives aufbauen.
Dennoch ist es fair, immerhin haben sie es sich ja nicht ausgesucht, in einer reichen Familie geboren zu sein. Sie hatten Glück.
Genauso haben es Menschen aus armen Verhältnissen nicht ausgesucht, in eine arme Familie geboren zu werden. Privilegien mit "Glück" zu begründen wirkt fast so ein bisschen wie das Argument des "Gottesgnadentums", mit welchem die Aristokraten jahrhundertelang ihre Herrschaft legitimieren wollten.
Es gibt auch viele andere Menschen, die sich alles selbst aufgebaut haben. Es müssen ja nicht immer zig Millarden sein. Sicher haben es Leute aus wohlhabenderen Kreisen leichter, weil dann Papi vielleicht doch nochmal die Schulden ausgleichen kann oder einen finanziell unterstützen kann, aber dennoch kann in Theorie und Praxis jeder sich was lukratives aufbauen.
Das will ich ja gar nicht abstreiten, man kann es natürlich schaffen. Dennoch bestätigen so viele Statistiken, dass die Herkunft der entscheidenste Faktor für den späteren Lebensweg ist.
"Sie hatten Glück"
Richtig. Und sie haben die Freiheit, dieses Glück zu teilen.
Gleichzeitig muss keiner sein Unglück ertragen. Erstrecht nicht, wenn es mit dem Glück anderer in Verbindung ist: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich" ist hier das Zitat.
Der materielle Reichtum wird jede Sekunde durch die Gesellschaft, die unter Mangel leidet, realisiert. All das Geld, all die Anlagen, all die Immobilien, all die Firmen. Sie wären nichts ohne Menschen, die für die Eigentümer arbeiten.
Deswegen wird die Ungerechtigkeit dieser Ungleichverteilung jeden Moment aufs neue erschaffen.
Das muss nicht sein.
Demjenigen die Hände zu binden, der ins Pech geboren ist, nur weil sein Glück davon abhaengt, dass der andere etwas von "seinem" Glück abgibt, ist eine Doppelmoral.
Sie besagt, dass wir uns gegenseitig respektieren müssen, gleichzeitig aber der von Geburt an Privilegiertere hieraus nur Vorteile, der von Geburt an Unterprivilegierte nur Nachteile zieht.
Das ist so ziemlich die Quintessenz dieses Diskurses. Wir eimern immer wieder um dieses gesellschaftliche Tabu herum, dass diejenigen die am Verhungern sind, denjenigen die zu viel haben, etwas wegnehmen koennten/müssten/dürften. Denn wir haben uns ja drauf geeinigt in unserer modernen Gesellschaftsordnung "niemandem was wegzunehmen".
Das doofe ist aber, dass diese Regel eingeführt wurde ohne das System vorher zu nivellieren. Es ist somit zum Schutzschild derer geworden, die vorher durch Ungerechtigkeiten nach oben gekommen sind und sich jetzt hinter dem Schirm vermeintlicher Tugendhaftigkeit und Moral gegen Vergeltung und/oder Ausgleich immunisieren wollen.
Der Missstand wird so auch nur noch schlimmer, weil Geld im Kapitalismus wie ein Himmelskörper eine eigene Schwerkraft hat. Greift man in diese "Simulation" nicht ein und ändert ihre Spielregeln, hat irgendwann einer alles und die anderen nichts mehr. So wie in Monopoly.
Auf Dauer zerbricht jede Gesellschaft an so einem System, denn es geht nunmal nicht, dass einer alles hat und die anderen vor die Hunde gehen.
Ich zitiere Volker Pispers:
"Jeder kann reich werden. Aber eben nicht Alle."
Und worauf basiert Ausbeutung? Auf Menschen die zu unfähig oder zu faul sind für ihre Rechte einzustehen.
Und worauf basiert Ausbeutung? Auf Menschen die zu unfähig oder zu faul sind für ihre Rechte einzustehen.
Uiuiui xD
Die Sklaven die die Pyramiden errichten mussten waren "zu unfähig oder zu faul sind für ihre Rechte einzustehen"?
Die Gladiatoren, die im Imperium Romanum von 150v. Chr. bis 500 n.Chr. zu Millionen ihr Leben in Theatern, auf Straßen und öffentlichen Plätzen zum Vergnügen der Massen lassen mussten waren "zu unfähig oder zu faul sind für ihre Rechte einzustehen." ?
Die Bauern die im Mittelalter von ihrem in Rüstung heranreitenden Lehensherrn zum Frondienst gezwungen wurden waren "zu unfähig oder zu faul sind für ihre Rechte einzustehen."?
Die Arbeiter, die zu Millionen in den Städten des 19.Jhd. verelendeten und sogar ihre Kinder in die Bergwerke schicken mussten waren "zu unfähig oder zu faul sind für ihre Rechte einzustehen."?
Ich würd mich ja schlapplachen wenns nicht so traurig wäre.
Liegt vielleicht auch an der massiven kapitalistischen und antikommunistischen Propaganda.
Hmmmmm.
Spartacus ein Begriff?
Der hat als Gladiator aufgemuckt und 3 jahre bürgerkriegsaehnlichen Zustand in Süditalien bewirkt. Am Ende wurden sie geschlagen, Spartacus fiel im Kampf, zehntausende wurden entlang der Via Appia zur Abschreckung gekreuzigt. Gladiatoren waren übrigens meist Kriegsgefangene aus den Provinzen, wird schwierig da nen Aufstand bei den Römern anzuzetteln. Bei Spartacus hats aber tatsächlich sogar geklappt, viele Bauern und Schafhirten sind zu zehntausenden in sein Heer geströmt und am Ende am Kreuz verendet.
Hmmmmm.
Achja die Sklaven im alten Ägypten waren auch meist deportierte, siehe z.B. der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Die hatten sicher keine ausreichende Mehrheit um die fetten unterdrücker niederzuprügeln.
Hmmmmm.
Bauernaufstand im Mittelalter, siehe Spartacus wie gut das geklappt.
Hmmmmm.
Unbewaffnete Arbeiter gegen bewaffnetes Militär. Ausserdem ohne organisation. Kein Social Media, nichtmal Telefone gabs. Niederschiessungen von Aufständen gabs in der Zeit genug. Selbst in Amerika, die ach so liberale "Urdemokratie" hatte im 19.Jhd. das Militär bei privatwirtschaftlich geführten Arbeitslagern (z.B. Bergwerken) abgestellt, um bei Eskalation einfach die Aufständischen abzuknallen.
Hmmmmm.
Aber ja klar. Du würdest einfach mit der 30-fachen Kajoken + Genkidama die Herrscher auf ihrem Thron atomisieren.
Es sei ihr doch gegönnt.
Ja das Leben ist manchmal unfair, aber dann immer eine Person zu haten finde ich doof
Stimmt, ich koennt sie auch einfach heiraten!
If you cant beat them, join them!
Naja immerhin hat sie was gearbeitet.
Der Lohn der Arbeit steht ihr zu.
Der Lohn der Arbeit wird sich aber kaum mit dem Einkommen von 821000 Euro pro Stunde decken.