Suche Hilfe über Funktion eines Heizstab-Regler/Thermostat (Brauchwasserspeicher Wärmepumpe)
Hallo, ich hoffe hier Profis zu finden die mir weiterhelfen können. Mein "Fachmann" kann's leider nicht. Also: Ich habe eine Luft/Luft Wärmepumpe mit 300l Warmwasserspeicher (Pentos von GS Bürstadt, bzw. Hersteller Dimplex). In der Anlage ist ein Heizstab verbaut der im Winter ein paar Grad extra erzeugt. Jetzt habe ich das Problem dass die Übertemperatursicherung des Thermostats nach 2-3 Minuten rausspringt. Der von der Firma benannte Monteur hat leider keine große Ahnung und würde einfach mal alles austauschen (letzter Besuch 400 Euro, nichts gefunden...). Wer weiß wie so ein Thermostat funktioniert und wie man das Herausspringen verhindert? Der Regler hat zwei Sensoren, der eine direkt am Heizstab, der andere am Warmwasser Regler. Das ganze kann man entsprechend umschalten. Der WW Regler funktioniert einwandfrei, aber das Thermostat springt (statt bei den eingestellten 89° schon bei knapp über 30° raus. Wie bekomme ich jetzt raus ob es der Sensor, das Thermostat, der Heizstab oder etwas anderes ist? Danke für Eure Hilfe.
2 Antworten
Hallo!
Unter "Pentos GS Bürstadt" oder "Dimplex" konnte ich nicht grad viel Infos finden. Da gibt es doch bestimmt Typenbezeichnungen zu den einzelnen Komponenten...
Dann zu der Formulierung "spring raus"... was spring denn da raus: Löst da ein Übertemperaturstift aus oder schaltet einfach nur der Regler aus? Unter "rausspringen" verstehe ich in erster Linie das Auslösen einer Sicherung...
Die Funktion eines Thermostats: Ein Bimetallthermosat hat eine Dehnungsstreifen verbaut, der aus zwei unterschiedlichen Metallen (daher Bimetall) besteht. Dieser Dehnungsstreifen biegt sich, wenn er warm wird, und schaltet dann am eingestellten Wert ab. Dann kühlt er ab und schaltet irgendwann wieder ein... usw; so funktioniert die konventionelle Regelung. Diese Thermostate haben, zum Einstellen der Temperatur, meist einen Drehreglerknopf (Bsp. Backofen oder Kühlschrank), an dem man die gewünschte Temperatur einstellt. Beim drehen dieses Knopfes hört bzw. spürt man einen leichten "klick"... das Einschalten des Bimetalls. Hört man diesen Klick, sollte das Thermostat einschalten (solange das Kappilarrohr OK ist); hört man diesen Klick nicht, so ist der Kontakt im Thermostat verschweist und schaltet auf "Dauer-EIN"... was dann eine Überhitzung zur Folge hat.
Ein elektronisches Thermostat hat Fühler und erkennt die Temperatur der Messstelle aufgrund des Fühler- Innenwiderstands (Fühler verändern entsprechend ihren Innenwiderstand mit steigender und fallender Temperatur). Solltest Du eine elektronische Regelung haben und der Regler schaltet zu früh ab, kann es daran liegen, dass entweder der Sensor oder der Regler einen Defekt hat. Wenn Du SICHER sagen kannst, dass der Heizstab DEFINITIV NICHT ÜBERHITZT und man kann den Sensor vom Heizstab abnehmen, so würde ich den Sensor vom Heizstab abnehmen und prüfen, ob die Anlage dann funktioniert. Wenn das dann so ist, würde ich den Sensor tauschen; ansonsten tippe ich auf den Regler.
Bei solchen Übertemperatur- Sicherungen handelt es sich um Sicherheitseinrichtungen. Daher NUR zur Fehlersuche und unter Aufsicht die Anlage bei demontierten Senor probelaufen lassen... sollte der Heizstab "augenscheinlich" nicht überhitzen, macht es aber, aufgrund einer defekten Ansteuerung, dann doch, würde der Heizstabsensor folgerichtig auslösen und eine Abschaltung erwirken. Das sollte man hierbei vordergründig berücksichtigen.
Für den Fall, das es am Sensor liegt und dieser austauschbar sein sollte, darf die Anlage mit ausgebautem Heizstabsensor nicht betrieben werden. Denn sollte hier etwas passieren, wird die Herstellerfirma aufgrund der wirkungslos gemachten Sicherheitsfunktion (demontierter Sensor) sicherlich keine Haftung übernehmen.
Also: Fehler suchen und, wenn er gefunden wurde, Orginalzustand wieder herstellen bis dann das Ersatzteil eingetroffen ist!
Viel Erfolg!
Frank, DL2FAN
Hallo!
Dann fassen wir zusammen: Der Heizstab heizt, doch bei 30° spring der Temperaturstift heraus. => Heizstab ist nicht unterbrochen (vorsichtshalber noch einmal abstecken und mit einem Ohmmeter prüfen (Messgerät für Durchgang)).
Folglich ist die Temperaturabfrage / Thermostat defekt, denn wenn der Stab heizt ist dieser OK. Wenn die Temperaturregelung die Spannung des Heizstabes zuschaltet aber bereits bei 30° mit Übertemperatur abschaltet, so ist sicherlich das Thermostat defekt.
Wenn Du die Temperatur messen kannst und das Thermostat überbrückst, dann müsste die Temperatur auf ihren Sollwert ansteigen. Bei diesem Test MUSST Du aber, sobald die Solltemperatur erreicht ist, von Hand wieder ausschalten denn das Thermostat ist gebrückt. Dieser Test dient auch NUR zur Fehlersuche; Deine Anlage darf NICHT mit gebrücktem Thermostat betrieben werden. Achtung: Es fließen hier 5A; daher dies beim Brücken berücksichtigen. Ggf. kann man aber auch die Zuleitungen abstecken und, falls es sich um eine 230V- Heizung handelt, die Spannung auch mittels Hilfsleitung über eine Netzsteckdose zuführen.
Selbstredend sind hierbei natürlich entsprechende Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten: Beim Schließen oder Öffnen von elektrischen Verbindungen dies nur im spannungsfreien Zustand machen; auf Isolation achten und Maßnahmen gegen unbeabsichtigtes Berühren von gefährlichen Spannungen treffen... das Übliche halt, was auch der Gesunde Menschenverstand hergibt; ich möchte aber vorsichtshalber trotzdem darauf hinweisen... bitte nicht falsch verstehen.
Wenn Deine Anlage schon 11 Jahre läuft und sich Bimetall- Thermostate lebenslang biegen müssen, kann es hier durchaus sein, dass Dein Thermostat, wie es bei Verschleissteil nun mal so ist, sich "verabschiedet" hat. ... nach diesem Zeitraum nicht ungewöhnlich...
So, nun aber schnell die Zuheizung reparieren... es wird nachts immer kälter draussen ;-)!
Viel Erfolg... Frank
Die Regeleinheit ausbauen und mit Föhn (zum aufheizen) und Kältespray (zum kühlen) testen.
Hallo Diroda, leider komme ich an die beiden Sensoren nicht ran, aber danke für die Idee, damit könnte ich die Funktion wenigstens verifizieren.
Hallo Frank, danke für die schnelle und umfassende Antwort. Die Anlage ist an sich nicht schlecht, wurde aber wohl nur eine zeitlang gebaut. Dimplex hat sie auch schon lange nicht mehr im Programm. Läuft jetzt bei mir aber seit 11 Jahren ohne Murren. Wie aber bei allem: Die Zuverlässigkeit steht und fällt mit dem Service, und der ist eben nicht wirklich der Bringer.
Also, zum Problem nochmal: Ja, es ist der Temperaturstift der "springt". Ich kann mir absolut nicht vorstellen dass es am Heizstab liegt, der zieht 1350W (angegeben mit 1,5kW, also einwandfrei), und die Abschaltung kommt bei 30° Wassertemperatur und nach 3-5min Einschaltzeit des Stabes. Das mit den Kapillarröhrchen ist genau das Problem - die sind in den Tank rein geführt. Austausch, oder Testen, würde bedeuten das gesamte Wasser ablassen zu müssen, Verschraubungen öffnen, etc. Eine Menge Arbeit, und vor allem im Winter unangenehm da die Luft/Luft Wärmepumpe ja erst wieder die 300 Liter hochheitzen muss. Der Regler hat eine Einstellschraube für den Abschaltwert, springt aber egal bei welcher Stellung raus. Ich würde gerne versuchen den Sensor zu deaktivieren, bei den Kapillaren bedeutet das aber knipps - und ab, oder gibt's da eine andere Möglichkeit? Den Regler ganz umgehen will ich natürlich auch nicht.