Subventionen für die Landwirtschaft neu ordnen?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das wäre dringend nötig, aber die Agrarlobby mit ihrem Bauernververband wird was dagegen haben. Monatlich erhalten die Bauern durchschnittlich einen Zuschuss von ca. 3500 €uro pro landwirtschaftlichen Betrieb. Das Problem ist, dass der Zuschuss um so höher ist, je mehr Fläche bewirtschaftet wird, und der Bauernverand schon immer dieses Modell favorisiert: Die Großbetriebe werden bevorzugt. Als Folge nahm dei Anzahl der Kleinbetriebe enorm ab (von 900.000 anno 1975 auf 235.000 jetzt), und die Großen wurden immer größer und damit einflussreicher. Der DBV macht massive Lobbyarbeit, ist insbesondere bei CDU/CSU (die traditionell auch das Landwirtschaftsministerium führten) stark verankert. Es gibt enge Verbindungen zu Herstellern von Futtermitteln, Düngemitteln und Pestiziden, zu Molkereien und Schlachtbetrieben. Vieles ist in Genossenschaften organisiert, die den Landwirten anteilig selbst gehören. DBV Präsident Rukwied etwa sitzt im Präsidium des Raiffeisenverbands, im Verwaltungsrat der Landwirtschaftlichen Rentenbank, im Aufsichtsrat der Südzucker AG oder der Baywa AG und noch einiges mehr. 

Letztendlich ist es ein Armutszeugnis, dass die Bauern angeblich nur mit fünfzig prozentiger Unterstzützung überlebensfähig sein sollen - jede andere Branche gäbe es da schon lange nicht mehr. Aber ich kritisiere ja nicht mal die Höhe der Subventionen, sondern deren Verteilung und Verwendung. Und Bauernverband und Landwirtschaftminister sollten interessiert sein, diese Abhängigkeit von Subventionen zu vermindern, zum Beispiel dafür sorgen, dass Bauern für ihre Produkte einen ordentliche Preis erhalten, dass die Subventionen mehr nach nachhaltigem Wirtschaften verteilt werden. Aber da wird der von Großbetrieben dominierte DBV was dagegen haben.


Die Dinge so einseitig zu sehen, ergibt nicht viel Sinn.

Tatsache ist, dass Lebensmittel in Deutschland vergleichsweise billig sind. Dies ist unter anderem ein Ergebnis des Preisdrucks der vier großen Handelsketten in Deutschland.

Tatsache ist auch, dass die Landwirte in Deutschland und Europa mit den Preisen die sie für ihre Erzeugnisse bekommen, nicht überleben können. Dies ist das Ergebnis von offenen Märkten und Freihandelsabkommen.

Ebenfalls eine Tatsache ist, dass die Verkaufszahlen für Bio-Lebensmittel rückläufig sind. Der Kunde ist offenbar nicht bereit, für höhere Qualität mehr zu bezahlen.

Sollten wir die Proteste nicht nutzen, um die tatsächlichen Probleme der Landwirtschaft gezielt anzugehen?

Und die Ampel soll diese Probleme lösen? Das ist doch wohl ein schlechter witz ... -.-

Schon jetzt greift die Ampel mit der Hand in die Sozialkasse, um die Haushaltslücke zu stopfen. Außerdem... für Problemlösungen bedarf es Kommunikation.. auch ein Gebiet wo Grüne, SPD und FDP alles andere als glänzen.

Bild zum Beitrag

 - (Finanzen, Steuern, Umwelt)

Super zusammengefasst, von mir 100% Zustimung.

Mehr gibts dazu nicht zu sagen.

Jetzt müssen wir das nur noch dem Bauernverband und der restlichen Agrarlobby erklären, die dürften das etwas anders sehen.


fubar1871  15.01.2024, 16:57
Super zusammengefasst, von mir 100% Zustimung.
Mehr gibts dazu nicht zu sagen.

Mehr gibts dazu also nicht zu sagen? Also nur Probleme bennen aber nicht auch nur ansatzweise eine einzige Lösung? Lösungen braucht man ja nicht, da müsste man ja selbst was machen.

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Rjinswand  15.01.2024, 18:06
@fubar1871

Das Problem ist super zusammengefasst.

Eine Lösung weis ich nicht, wie auch ?

Ich bin weder Bauer noch Politiker.

Eine Möglichkeit wäre kleine Bauern stärker zu subventionieren und große weniger.

Mehr finanzielle Zuwendung für Bauern die alternative, umweltschonende und nachhaltige Landwirtschaft betreiben.

Strengere Auflagen bei Tierhaltung, Pestizide und Dünger.

Aber das wird schon aus irgendeinem Grund nicht möglich sein oder nicht möglich gemacht, da ist nämlich bestimmt auch vor mir schon wer draufgekommen.

Zölle und Steuern auf den Import von Lebensmitteln... geht nicht weil entweder aus der EU , dann nicht möglich oder Freihandelsabkommen dann gehts auch nicht. Außerdem schreien eh schon alle das die Nahrungsmittel so teuer sind.

Also geht auch nicht mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit sowie Umweltschutz weil sonst wirds ja noch teuerer.

Also weiter wie bisher.. die kleinen Bauern sterben doch eh und das intressiert weder die Agrarlobby noch die Politik... in 20-30 Jahren sieht die Landwirtschaft bei uns aus wie in den USA und Dänemark.

Die Tiere und die Umwelt haben eh keine Lobby also scheiß drauf, fahren wir den Karren gegen die Wand, bremsen bringt eh nix mehr und andere Wege gehen will keiner.

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dass die Interessen der Bevölkerung gewahrt werden. Umwelt-, Klima- und Naturschutz sind so wichtig wie Ernährungssicherheit. Dazu muss auch das Tierwohl berücksichtigt werden.

Dumm nur, dass in all diesen Punkten die bösen Bauer diejenigen sind, welche nennenswert dazu beitragen.

denen es nicht um Natur, Tiere und schadstoffarme Ernährung geht

Nichts als eine haltlos Behauptung ohne Bezug zur Realität.

Viele Landwirte verschmutzen mit großen Mengen steuerermäßigten Treibstoffs die Umwelt

So, wenn du schon so mit Vorwürfen um dich schmeißt, dann solltest du auch den Anstand besitzen und einen Vorschlag bringen, der in der Realität umgesetzt werden kann.

 und blockieren Rettungswege und Kliniken.

Es wurde keine Klinik blockiert.

Sollten wir die Proteste nicht nutzen, um die tatsächlichen Probleme der Landwirtschaft gezielt anzugehen?

Das Problem seit ihr "wir".


Geraldianer 
Fragesteller
 15.01.2024, 18:50
So, wenn du schon so mit Vorwürfen um dich schmeißt, dann solltest du auch den Anstand besitzen und einen Vorschlag bringen, der in der Realität umgesetzt werden kann.

Deutschland hat eine Überproduktion an Fleisch der niedrigsten Qualitätsstufe, die ins Ausland verkauft werden muss. Gleichzeitig schaffen es unsere Bauern nicht, das Gemüse für Deutschland zu erzeugen.

Das Problem ist die pauschalen Förderungen für Flächen. Etwa 300 € pro Hektar. Dadurch profitieren hauptsächlich große und riesige Betriebe. Die familiären Betriebe sterben aus.

Wir sollten nicht nur die Fläche subventionieren, sondern die Zahlungen an ökologische Regeln binden. Das will der Bauernbund nicht, dort dominieren die Großen. Und auch die Chemieindustrie ist dagegen. Tatsächlich müsste die Tierhaltung beispielsweise an die verfügbare Futterfläche gekoppelt werden.

Wenn schon die Landwirtschaft im großen Stil von uns gezahlt wird, sollten eben auch finanzielle Anreize bestehen, in unserem Interesse zu wirtschaften.

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fubar1871  15.01.2024, 20:16
@Geraldianer
Das Problem ist die pauschalen Förderungen für Flächen. Etwa 300 € pro Hektar.

Ach, so. Jetzt ist wieder ein Vertrag das Problem, wo ein Bauer Geld dafür bekommt, dass er die Bedingungen vom Staat erfüllt. Also!

Tatsächlich müsste die Tierhaltung beispielsweise an die verfügbare Futterfläche gekoppelt werden.

Vielleicht informierst du dich mal, dann wüsstest du, dass dies bereits so ist und die Fläche pro Tier wird immer größer.

Wir sollten nicht nur die Fläche subventionieren, sondern die Zahlungen an ökologische Regeln binden

Dumm nur, dass dies vom deutschen Verbraucher nicht gezahlt und somit auch nicht gekauft wird.

Wenn schon die Landwirtschaft im großen Stil von uns gezahlt wird, sollten eben auch finanzielle Anreize bestehen, in unserem Interesse zu wirtschaften.

Du meinst wohl in deinem Interesse, welche schon an Sozialismus erinnern.

Viele Landwirte verschmutzen mit großen Mengen steuerermäßigten Treibstoffs die Umwelt

So, wenn du schon so mit Vorwürfen um dich schmeißt, dann solltest du auch den Anstand besitzen und einen Vorschlag bringen, der in der Realität umgesetzt werden kann.

Ich warte immer noch.

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Geraldianer 
Fragesteller
 15.01.2024, 20:34
@fubar1871
Du meinst wohl in deinem Interesse, welche schon an Sozialismus erinnern.

Eine Förderquote von 50 % entspricht etwa der von Bürgergeldempfänger, die ja auch etwa die Hälfte ihres Einkommens durch eigene Leisten bestreiten. Weniger Sozialismus würde bedeuten, dass Sozialhilfeempfänger und Bauern ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft ohne Staatsknete erwirtschaften.

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fubar1871  15.01.2024, 20:46
@Geraldianer
Viele Landwirte verschmutzen mit großen Mengen steuerermäßigten Treibstoffs die Umwelt

So, wenn du schon so mit Vorwürfen um dich schmeißt, dann solltest du auch den Anstand besitzen und einen Vorschlag bringen, der in der Realität umgesetzt werden kann.

Ich warte immer noch.

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Geraldianer 
Fragesteller
 15.01.2024, 23:11
@fubar1871

Um mich selbst zu zitieren:

Wir sollten nicht nur die Fläche subventionieren, sondern die Zahlungen an ökologische Regeln binden.

Die pauschalen Flächenprämien sollten deutlich reduziert werden. Mit den frei werdenden Mitteln könnten kleine Höfe stärker unterstützt werden und zusätzliche Anreize für umweltbewusste und tiergerechte ausgezahlt werden.

Wichtig wäre, die Tierproduktion auf die in Deutschland benötigte Menge zu reduzieren und den Import von Gemüse zugunsten lokaler Betriebe einzuschränken.

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fubar1871  16.01.2024, 09:42
@Geraldianer

Meinst du etwa die kleinen Höfe, welche gerade eben systematisch vernichtet werden? Die würden ohne die größeren schon gar nicht mehr existieren!

Wichtig wäre, die Tierproduktion auf die in Deutschland benötigte Menge zu reduzieren und den Import von Gemüse zugunsten lokaler Betriebe einzuschränken.

Anscheinend hast du von der Wirtschaft keine Ahnung. Der deutsche will keine lokales Gemüse, sondern billiges und das gibt es aus Deutschland nicht. Und erst Recht nicht mit dieser Regierung.

Viele Landwirte verschmutzen mit großen Mengen steuerermäßigten Treibstoffs die Umwelt

So, wenn du schon so mit Vorwürfen um dich schmeißt, dann solltest du auch den Anstand besitzen und einen Vorschlag bringen, der in der Realität umgesetzt werden kann.

Warum weichst du aus?

Ich warte immer noch.

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