Das wäre dringend nötig, aber die Agrarlobby mit ihrem Bauernververband wird was dagegen haben. Monatlich erhalten die Bauern durchschnittlich einen Zuschuss von ca. 3500 €uro pro landwirtschaftlichen Betrieb. Das Problem ist, dass der Zuschuss um so höher ist, je mehr Fläche bewirtschaftet wird, und der Bauernverand schon immer dieses Modell favorisiert: Die Großbetriebe werden bevorzugt. Als Folge nahm dei Anzahl der Kleinbetriebe enorm ab (von 900.000 anno 1975 auf 235.000 jetzt), und die Großen wurden immer größer und damit einflussreicher. Der DBV macht massive Lobbyarbeit, ist insbesondere bei CDU/CSU (die traditionell auch das Landwirtschaftsministerium führten) stark verankert. Es gibt enge Verbindungen zu Herstellern von Futtermitteln, Düngemitteln und Pestiziden, zu Molkereien und Schlachtbetrieben. Vieles ist in Genossenschaften organisiert, die den Landwirten anteilig selbst gehören. DBV Präsident Rukwied etwa sitzt im Präsidium des Raiffeisenverbands, im Verwaltungsrat der Landwirtschaftlichen Rentenbank, im Aufsichtsrat der Südzucker AG oder der Baywa AG und noch einiges mehr. 

Letztendlich ist es ein Armutszeugnis, dass die Bauern angeblich nur mit fünfzig prozentiger Unterstzützung überlebensfähig sein sollen - jede andere Branche gäbe es da schon lange nicht mehr. Aber ich kritisiere ja nicht mal die Höhe der Subventionen, sondern deren Verteilung und Verwendung. Und Bauernverband und Landwirtschaftminister sollten interessiert sein, diese Abhängigkeit von Subventionen zu vermindern, zum Beispiel dafür sorgen, dass Bauern für ihre Produkte einen ordentliche Preis erhalten, dass die Subventionen mehr nach nachhaltigem Wirtschaften verteilt werden. Aber da wird der von Großbetrieben dominierte DBV was dagegen haben.

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