Studium mit naturwissenschaftlichen Inhalten, wenn man schon in der Schule in den Fächern nur durchschnittlich bis manchmal schlecht war?

8 Antworten

Dass schulische Leistungen im Studium keine Rolle mehr spielen, würde ich so nicht unterschreiben. Studierende mit schlechteren Noten in der Hochschulzugangsberechtigung haben sehr oft auch schlechtere Noten im Studium. Über die Gründe kann man wahrscheinlich streiten, aber ich persönlich gehe davon aus, dass Schüler mit schlechteren Noten einen Startnachteil haben, weil sie auch das Schulwissen am Anfang des Studiums nochmal festigen müssen.

Wenn man also etwas studieren möchte, in dem man in der Schule eher schlecht war, sollte man sich das sehr genau überlegen, sich seine Defizite eingestehen und dann auch hart an diesen arbeiten.

Denn an der Hochschule wird durch den Stoff nur so gerast und es wird davon ausgegangen, dass alle das Schulniveau draufhaben.

Beste Grüße!

Das kommt ganz darauf an warum man in der Schule schlecht war.

Wenn es an Desinteresse oder Unverständnis lag wirst Du an der Hochschule auch nicht besser abschneiden, wenn nicht gar scheitern.

Wenn Du einfach unterforderst war sieht es vermutlich anders aus.

Mit anderen Worten, Schulnoten sind erstmal aussagelos, was zählt ist der Aufwand und letztlich die zugrunde liegende Intelligenz (schlechte Noten aufgrund mangelnder Intelligenz werden an der Uni nicht plötzlich besser).

Rein anekdotisch: Eines meiner Kinder hatte auf dem Gymnasium "null Bock" auf schlechten Unterricht und miese Pädagogen und hat in Mathe bestenfalls um die 4 rumgekrebst. Im Informatikstudium war es dann ein 1ser-Schnitt (hat allerdings auch zu Anfang erheblichen Einsatzes bedurft)


miamia99 
Beitragsersteller
 17.02.2020, 21:28

Ich war schon immer wissenschaftlich interessiert und bin es immer noch - allerdings fand ich manchen Unterricht so langweilig gestaltet, dass sie fast schon zu "Hassfächern" wurden.

In den letzten Schuljahren habe ich mich dann aber angestrengt und gemerkt, dass ich tatsächlich kein sonderliches Talent oder Verständnis für die Fächer habe (obwohl es mich interessiert). Ich bin eher ein kreativer/sozialer/sprachenbegabter Mensch und Mathe und Wissenschaften finde ich zwar toll, aber mein Gehirn scheint nicht dafür getrimmt zu sein.

Ich überlege wissenschaftliche Fächer zu studieren (z.B. Ernährungswissenschaften) rein aus meiner starken Interesse heraus - aber ich glaube nicht dass sich das Blatt auf einmal wenden wird und ich im Studium durchkomme. Die Antworten zu der Frage hier haben mein Bauchgefühl wohl bestätigt.

Danke. :)

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PeterJohann  17.02.2020, 21:35
@miamia99

Ernährungswissenschaft ist auch hochinteressant, aber gerade wegen der interdisziplinären Ausrichtung auch sehr komplex (mit jeder Menge ,Chemie, Biochemie und Immunologie). Nimm doch ein Fach dass Dich wirklich interessiert und wenn Du merkst dass es nichts für Dich ist, wechsel einfach (oder wähle Dir eine für Dich interessantere Spezialisierung im Master).

Viel Glück :)

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Wenn jemand LK Chemie in der Schule belegte, dann kommt er auch mit dem Studium Chemie gut zurecht, das sagen mir meine Erfahrungen in der Familie und im Freundeskreis. Wenn man aber über kein Talent für dieses Fach verfügt, wird man im Studium sicher scheitern.

Ich empfehle dir, dich bei der Studienberatung einer Uni einen Termin geben zu lassen. Nach dem Gespräch bist du sicher standfester, was die Wahl des Studiengangs betrifft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Aufgrund der Berufsaussichten würde ich von Nawis wie Bio oder Chemie abraten. Nur zu Physik würde ich raten, da werden die Karten neugemischt (hoher Mathe-Anteil, da Mathematik an der Schule nicht richtig gelehrt wird, sondern eher Rechnen geübt, kann es durchaus sein, dass ehemalig eher schwache Schüler auf einmal aufblühen)

Voraussetzung dafür ist aber eine hohe Intelligenz und Interesse und die Bereitschaft, sein Lernverhalten zu ändern(da muss man sich selbst versuchen entsprechend einzuschätzen, hatte die Person mäßige Noten aber keine Verständnisprobleme und hat schlicht nie gelernt/war nie anwesend? -> Studium kann klappen; hat die Person Nachhilfe gehabt, mitgelernt usw und dennoch wenig verstanden und mäßige Noten gehabt-> lass es lieber sein).


EinhornReaktion  17.02.2020, 16:57

Wieso ist denn deiner Meinung nach die Berufsaussicht in Bio/Chemie schlecht? Klar man muss gut sein und promovieren, aber dann hat man sicher eine gut bezahlte Stelle.

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Manikia  17.02.2020, 16:59
@EinhornReaktion

Nein, eben nicht.

Bitte einfach mal bei der Googlesuche Arbeitslos und Chemie oder Bio eingeben. Inzwischen gibt es Leute, die mehr oder weniger ehrenamtlich vor den miesen Berufsaussichten aufklären.

Falls du dich gerade in einem dieser Studiengänge befindest : Pharmazie oder meidzin

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Manikia  17.02.2020, 17:06
@EinhornReaktion

Edit: Bitte in Foren lesen, was die Absolventen denn konkret machen (NACH der Promotion) und nicht auf den Seiten der Universitäten. in 99% der Fälle: Arbeitslos nach Postdoc, Pharmareferent, Arbeit als CTA/TA.

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Auch wenn schulische Leistungen wirklich nur bedingt aussagekräftig sind, würde ich von einem naturwissenschaftlichen Studium abraten, wenn das Grundverständnis fehlt.

Viele brechen ziemlich schnell ab oder fallen durch die Klausuren durch. Du kannst versuchen Nachhilfe zu nehmen. Vielleicht ist dein Lehrer auch nur eine Katastrophe und kann nichts vermitteln bzw. hat keine Ahnung. Gibts ja schließlich oft genug.