Studium abbrechen selbstständig machen?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich lese einige Antworten, die nur so von bürokratischer, veralteter Quacksalberei sprudelt.

Es geht nicht um eure Titel, es geht um euren Spaß und den Spaß am Unternehmertum und an der Arbeit. Allerdings wird für eure Idee (Zumindest dann, wenn ihr größere Projekte angeht und keine Massenproduktion), unabdingsbar sein, einen Ingenieur oder Techniker mit im Team zu haben (eben einfach nur, um euch besser verkaufen zu können).

Ich sehe lediglich folgendes Problem:

Wenn du Stress/Angst vor Prüfungen hast, wie willst du am Tag 14 Stunden produktiv arbeiten, Konzepte erstellen, Investoren finden, werben, verkaufen, Termine koordinieren etc. Ich denke, ihr solltet beide vorher an eurer Disziplin arbeiten. Mit 35 Stunden pro Woche werdet ihr schneller bankrott gehen, als ihr eure Gewerbeanmeldung bei der Stadtverwaltung abgegeben habt.

Macht Workshops zum Thema Zeitmanagement; lernt, wie man Produkte anpreist und verkauft (vom persönlichen Gespräch auf der Straße über das Telefon bis zum Internet)

Wenn ihr kein Geld für Workshops habt, arbeitet ein paar Monate im Vertrieb, ein paar Monate bei einer Projektplanung, in der Logistik, in der Arbeitsvorbereitung und in der Produktion. Dies sollte bei dauerhafter Disziplin eure Softskills perfektionieren.

Und noch etwas: Ich habe eben gelesen, dass man dich wohl nie wieder irgendwo anstellen wird, wenn du einmal ein Unternehmen die Toilette runterspülst...Ab dem heutigen tage sei es dir verboten, mit solchen Menschen zu kommunizieren. Sie leben in der Vergangenheit und wissen nicht, wie langfristiger Erfolg entsteht. Die erfolgreichsten Menschen dieser Welt haben ihr Studium abgebrochen, um sich Ihrer Tätigkeiten zu widmen. Hierzu gehören unter anderem Bill Gates und Mark Zuckerberg, die beide ihr Studium an der Havard University (!) aufgaben.

Eines steht jedoch fest: Des Weg dahin ist lange und erfordert ver*ammt viel Gedult, Disziplin und Frustrationsbeständigkeit.

Viel Erfolg!

-Björn

Ihr beide habt ´ne abgeschlossene Ausbildung im Bereich Informatik, studiert nun Maschinenbau und habt eine Geschäftsidee in Robotik.

Gerade in dieser sehr teuren Zukunftstechnik würdet ihr als "Erfinderunternehmer" ohne irgendeinen eigenen Studiumsabschluss überrollt werden: Da wird international mit staatlichen und privaten Fördergeldern an Lehrstühlen aller Richtungen geforscht, entwickelt und schon hochspezifisch zusammen mit Weltfirmen hergestellt. Vielleicht könntet ihr da ja immerhin eine "Zuliefererfirma" werden?! Bedenkt ´mal die "mafiösen" Strukturen bei der Auftragsvergebung - wie bei energie- oder medizintechnischen Firmen! Ihr braucht einen Fuß in der Tür dieses bewachten Palastes - zum Beispiel eine Projektarbeit! Da ist ein Masterabschluss höchstwahrscheinlich das Mindeste, damit "man" euch als fachspezifisches Zwei-Personen-Unternehmen überhaupt ernstnimmt... oder ihr findet einen derartigen Mitstreiter!

Bei Erfolg werdet ihr also sehr schnell weitere Mitarbeiter und Arbeitsraum benötigen? Deshalb ist die Gesellschaftsform (z. B. GbR, UG - GmbH) eures Unternehmens schon zu Beginn zu überlegen: Was hat Sinn für euer spezielles Unternehmen? Könnt und wollt ihr die jeweiligen Bestimmungen erfüllen? Bedenkt auch das Insolvenzrecht; denn eine bewusste Verschleierung ist strafbar; denn eine Unternehmensinsolvenz könnte auch eine Privatinsolvenz bedeuten.

Grundsätzlich benötigt man heute zur Gründung einer Produktionsfirma das Wissen und Können meist von drei Personen: Erfinder, Kaufmann mit Ideen (Verbindung zum Steuerberater und zur Marketingfirma), Homepage-Administrator.

Zu Beginn besucht man ein typisches Existenzgründungsseminar (z. B. IHK, Volkshochschule, Stadt Gewerbeamt - Landratsamt), damit man lernt, was man noch alles zu einer Unternehmensgründung und seiner eigenen Existenzabsicherung bedenken und gemacht haben sollte. Die tatsächliche Gründungsphase, eben nicht die ein paar Minuten dauernde gewerbliche Anmeldung, mit vielen Beratungen darf in der Regel nicht kürzer als ein halbes Jahr sein, dann hat man mit Sicherheit nichts Wichtiges vergessen!

So ist ein Geschäftsplan mit Zeitplanung (Businessplan - "Plan A") grundsätzlich notwendig. Das ist nicht nur ein Wegweiser, sondern auch die professionelle "Visitenkarte" für Geldgeber oder Gewerberaumvermieter oder....

Dazu kommt verpflichtend der Steuerberater, die branchenkennenden Existenzgründungsbegleiter (z. B. mittlerweile typische Vereine aktiver Unternehmersenioren), die Kapitalbeschaffer (z. B. Fördergelder, Sponsoring, Investoren) und eine branchenkennende Marketingfirma (z. B. www.lead-industrie-marketing.de/ - kann ich sehr empfehlen).

Je überregionaler das Produkt hergestellt und verkauft werden soll, desto weniger funktionieren mehrere Berufstätigkeiten einer einzigen Person. Bei Erfolg werdet ihr also sehr schnell weitere Mitarbeiter und mehr Arbeitsraum benötigen; deshalb ist auch die Unternehmensform (z. B. GbR, UG-GmbH) gleich zu Beginn wichtig: Könnt und wollt ihr die jeweiligen Bedingungen leisten?  

Üblich sind pro Startup-Unternehmer ein 10-15-Std-Arbeitstag, 6-Tage-Woche, kein Urlaub die ersten Jahre, möglichst keine arbeitsbehindernde Erkrankung in den ersten drei bis vier Jahren (nach drei Geschäftsjahren könnte eine Steuerrückzahlung die Insolvenz verursachen - sehr typisch bei Kleinunternehmen mit zu wenig Möglichkeit der Kapitalrücklagenbildung).

Das Risiko ist groß; die Arbeit ist sehr viel, als Selbstständiger arbeitet man selbst und ständig; das Delegieren muss man lernen als Teil des persönlichen Zeitmanagements. Niederlagen muss man nicht nur verkraften, sondern auch finanzieren können! Höchste Konzentration und übermenschliche Ausdauer fast bis zur Besessenheit sind die Zauberwörter - auch eines Bill Gates. Die Konkurrenz schläft nämlich nicht, erst recht nicht im technischen Fortschritt!

Denkt euch einen "Plan B" aus, wenn ihr euer Unternehmen zwingend beenden müsst... geschäftlich und privat! - "Plan C" ist der gewinnbringende Verkauf des Unternehmens nach fünf bis sieben Jahren an einen sich erweiternden Konkurrenten. Viel Erfolg und Glück!


Babymann 
Fragesteller
 07.11.2017, 17:11

Danke für die konstruktive und differenzierte Antwort!

0
Skoph  07.11.2017, 17:23
@Babymann

Bitte, bitte. Euch ist sehr schwierig zu antworten; denn ihr habt vielleicht eine Chance in der "Ideenlieferung" im Bereich der Informatik in der Robotik. Doch auch das wahrscheinlich nur mit einem bestens abgeschlossenem Studium! - Allerdings weiß ich nicht, ob im "niederen" Bereich der Haushaltsgeräte (z. B. selbsttätiger Rasenmäher, Staubsauger) eine eigene Entwicklungsfirma "abgebrochener Maschinenbaustudenten" zuliefernd tätig werden könnte... Könnte man vorsichtig anfragen.

0
Babymann 
Fragesteller
 07.11.2017, 18:55
@Skoph

Wir bringen uns sehr viel selbst bei. Durch die Komplexität der Problemstellungen sind Defizite zwar zeitintensiv aufzuarbeiten aber das tun wir gerne. Und wir lernen beide sehr viel zuhause, haben auch schon einen Hexapod Roboter gebaut, uns einen 3D-Drucker mit Werkzeug finanziert aber leider noch keine "richtigen" Roboter wie wir uns ihn vorstellen gebaut. Die Idee zur Umsetzung ist da und das Innovationspotential selbst auch. Wir haben uns schon viele Gedanken über das Design und die Funktionalität gemacht aber es ist ein hohes Risiko was wir nicht abschätzen können. Uns schränkt im Studium die fehlende Freiheit der Bestimmung von Lerninhalten ab. Wir brauchen nicht alles was dort gelehrt wird und das ist das Problem.

0
Skoph  07.11.2017, 23:26
@Babymann

Ich halte hier eine richtige Beurteilung eurer Arbeit für unmöglich: Der Hexapod ist einerseits für die Produktionsbranche fast ungeeignet, andrerseits für die Spezialisierung schon lange im Einsatz. Also ein vielleicht sich doch lohnendes Feld für verbessernde Entwicklungen?!

Versucht vielleicht eine professionelle Präsentation eurer Ideen bei einer Herstellungsfirma von Hexapods anzubringen, ihr könnt eure Ideen (mit praktischer Umsetzung) vorher patentrechtlich schützen lassen. Verkauft eure Ideen vielleicht jetzt schon (Patentlizenzen), aber macht euch bitte nicht ohne Masterabschluss u. a. m. selbstständig!

Haltet euer Studium durch! Das ist Basiswissen! Sucht euch für die Masterarbeiten diejenige Hochschule, die eure Ideen fördert. Vernetzt euch mit Roboterentwicklern, die eure Arbeit möglicherweise schätzen.

Und seid vorsichtig, noch ist der humanoide Roboter nur etwas einerseits für Technikfreaks und andrerseits demente Menschen:

Vor ein paar Jahren habe ich mir in Linz (Ars Electronica) die weiße japanische Roboterrobbe Paro als Kuscheltier für Demente genauer angesehen; ein sehr interessantes Kunsttier: In Dänemark wurden bereits tausende Exemplare gekauft, in Deutschland wohl fast keine... aus Preis- und religiös-ethischen Gründen. Sucht euch also nach dem Bachelorabschluss auch "euer" Land, also eine ausländische Hochschule, an der man euch fördert!?

Arbeitet also "dreigleisig": Haltet die UNI durch, entwickelt eure Ideen weiter und lernt möglichst viel über das selbstständige Unternehmertum - und dann kommt erst der richtige Zeitpunkt in ein paar Jahren zur Unternehmensgründung; ihr eröffnet ja keine Würstchenbude... Viel Erfolg!

0

Das kommt unter anderem auf die Branche und das Unternehmen an, das ihr gründen wollt.
Grundsätzlich kommt es mir nicht ratsam vor, das Studium einfach abzubrechen, obwohl das auch wieder davon abhängt wie weit eure "Unternehmensplanung" schon fortgeschritten ist. Aber denk dran, falls was schief gehen sollte oder eurer Unternehmen kein Erfolg hat, steht ihr erst mal ohne Abschluss da.
Und ohne Abschluss (egal ob Studium oder Ausbildung) ist es sehr schwer eine gut bezahlte Stelle zu finden.

ohne den makt zu kennen würde ich sehr vorsichtig sein?

und wenn du in dem bereich eine idee hast die nicht 100%ig geschützt ist (und dies ist sehr teuer) würde ich nichts unternehmen?

also zuerst private marktanalyse?

dann patenanwalt aber auch nur dem man vertauen kann?

nein, studium fertig machen und neben bei den markt sehr gut beobachten und die idee albsoout geheim halten? und dies ist sehr schwer?

Zwei Dinge sagst du nicht:

1. Was studierst du?

2. Was ist die Geschäftsidee?

Das ist entscheidend für die Beantwortung dieser Frage