Studieren wirklich viele Hauptschüler?

14 Antworten

Viele Hauptschüler studieren? Das weiß ich nicht.

Aber nicht alle Studienfächer bringen Wissenschaftler oder Akademiker hervor.

Mit dem Umweg über die Handelsschulen können sie z. B. BWL studieren. Oder nach dem Besuch einer Fachschule mit passenden Schwerpunkten z. B. Erziehungswissenschaften oder andere sehr praxisnahe Bereiche auswählen. Ein Handelsschüler mit Schwerpunkt Informatik kann schon vor Studienbeginn bereits mehrere Programmiersprachen auf recht hohem Niveau.

Das ist der Vorteil von einem Abitur an einer Fachschule. Dort hat man schon mind. 3 Jahre lang die Fächer gehabt, die man mal studieren will als Unterrichtsfächer und das fachübergreifend und umfassend. Das ist eine super Vorbereitung auf ein Studium. (Zumal viele störende Nebenfächer einfach wegfallen.) Nur die Prüfungsrelevanten Hauptfächer sind in allen Abiturprüfungen deutschlandweit gleich (z. B. Deutsch, Mathe oder Englisch). Ihre Analysen in Englisch umfassen z. B. auch Geschäftskorrespondenz oder anderen Fachstoff, den Gymnasiasten nie zu sehen bekommen.

Das du wenige ehemalige Hauptschüler an deiner Universität erlebst wird an deiner Studienfachwahl oder an der Auswahl deiner Uni liegen. Es werden auch nicht alle damit prahlen ehemalige Hauptschüler gewesen zu sein. Der eine oder andere Lebenslauf ist eben einfach privat um nicht gemobbt zu werden.

Wie ist denn das gemeint, ein Hauptschulabschluss berechtigt schließlich nicht zum Studium.

Da muss dann entweder eine weiterführende Schule besucht worden sein, womit es dann letztlich auch keine "Hauptschüler" mehr sind oder es fand eine Berufsausbildung und entsprechende Weiterbildung statt bzw. es wurde Berufserfahrung gesammelt.

Letztere Gruppe, also ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung, ist mit unter 3% an den Unis vertreten (2015), das würde ich nicht als "viel" bezeichnen.

Man muss sich aber auch klar machen, dass unser Schulsystem nicht gerade gut auf eine akademische Laufbahn vorbereitet. Schule und Uni unterscheiden sich stark, das Wissen aus der gesamten Schullaufbahn ist im Studium meist schon vor Ende des ersten Semesters ausgeschöpft, zudem sind auch völlig unterschiedliche Fähigkeiten gefordert, man sollte daher nicht zu viel Wert auf den Schulabschluss legen.

Wenn du mal drüber nachdenkst kommt es in der Schule nur darauf an sich Etwas zu merken und wiederzugeben das ist auch schon alles, das hat nicht mal was mit Intelligenz zu tun auch wenn das irgendwie jeder denkt in der Gesellschaft.

Sich als besser zu bezeichnen nur weil man sich in der Schule irgendwas besser gemerkt hat als andere ist schon echt irrsinnig, es kommt einem trotzdem oft so vor als wäre es so aber nur weil die Gesellschaft sich selbst in ihrem denken bestätigt und es immer jeder ausspricht aber das heißt noch lange nicht das es wahr ist, ich habe nen Hauptschulabschluss mit 3er Notendurchschnitt obwohl ich einen IQ von 115 habe, ich bin sehr gut im logischen denken aber kann mir nur das lange merken was ich selbst als wichtig empfinde. 

Genau genommen ist sogar der IQ nicht ansatzweise ernst zu nehmen, es ist nur ein kläglicher Versuch Intelligenz zu messen und somit ebenfalls kein Instrument mit dem man irgendwie angeben könnte.

Die Stellung einer Person oder eines Berufs bestimmt die Gesellschaft als ganzes, was nicht bedeutet das man das akzeptieren oder gar übernehmen muss, und jeder einzelne von uns ist Teil dieser Gesellschaft. also wenn wir jetzt alle einfach beschließen würden aufzuhören diese Wertvorstellung so zu Akzeptieren/Vertreten wäre morgen jeder Mensch gleich und man würde ganz anders miteinander umgehen. 

Weil es keine Minderwertigkeitskomplexe mehr gibt oder mangelndes Selbstbewusstsein. Das alles ist ein riesiger Denkfehler, denn man nur für sich aus dem Kopf kriegen muss. 

Ich mache gerade meinen Real nach und dann gehts in die IT Branche.


Rollerfreake  13.11.2017, 00:13

Absolut meine Meinung. Übrigens ist es bei mir fast gleich. 

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Realisti  13.11.2017, 00:21
@Rollerfreake

Was nützt dir ein super - IQ, wenn der EQ im Keller dümpelt? Man braucht eben beides. Sonst passiert der Klassiker. Ein Genie hat eine tolle Idee, die nie verwirklich wird, weil er sie seinen Teamkollegen nicht vermitteln kann. Oder ein Team von Spitzenkräften versagt, weil der tolle Leiter keine Menschen führen kann oder sie nicht kommunizieren können.

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Etwas unter 3% der Studienanfänger und ca. 60000 Studenten haben kein Abitur; allerdings kenne ich keine Zahlen zu der Anzahl derer, die den dritten Bildungsweg mit einem Hauptschulabschluss angegangen haben.

Kritisch ist die Hochschul-Zugangsberechtigung und nicht der erste Schulabschluss. D.h. ein Hauptschulabschluss berechtigt NICHT zum Studium, aber eine Weiterbildung mit dem Ziel einer Hochschulreife über Ausbildung & Berufspraxis mit Meister-/Technikerabschluss, Berufsakademien, Fachoberschulen etc. ist möglich.

Die Frage ist zwar schon alt, aber ich fühle mich animiert zu antworten, da ich zu diesen 'vielen Hauptschülern' dazu gehöre. Ich weiß von einer Klassenkameradin, dass Sie mal angefangen hat zu studieren und habe während der ersten zwei Semesters meines B.Sc. noch jemanden aus meiner damaligen Hauptschule gesehen. Seitdem aber nie wieder am Campus. Es gab auch eine Schülerin in höheren Jahrgängen, von der weiß ich, dass sie am Studieren war. Ob die drei es geschafft haben weiß ich nicht.

Ich bin zur Zeit am Ende meines fünften Semesters und kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass bloß ein Wunder meinen Abschluss gefährden könnte.

Mein Bruder hat seit einigen Jahren ebenfalls das Ziel zu studieren. Allerdings hat er bislang bloß einen 1,3er Hauptschulabschluss, den er irgendwann nachholen musste. Er ist 2 Jahre älter und hatte viel 'scheiße' durch gemacht. Er soll zwar so Hochbegabt sein(wie sich das wohl vor einem oder zwei Jahren herausgestellt hat), sodass Sein IQ mit einem speziellen IQtest gemessen werden müsste, aber ob er das Ganze schafft...Das liegt wohl zum Größtenteil an anderen Dingen. Falls er dieses Jahr sich zu den Externen Prüfungen anmeldet, könnte er den Realschulabschluss fix nachholen und anschließend seinen weiteren weg gehen. Es liegt bei ihm am Durchhaltevermögen und der Konzentration an so langweiligen Themen.

Demnach gibt es wohl so einige, die studieren. Allerdings sollte die Frage doch eher lauten wie viele Hauptschüler beenden auch ihr Studium.

Vielleicht noch Interessante Infos für die Leser:

Habe bisher jede Modulsprüfung im ersten Versuch bestanden und auch alle(bis auf eine) im ersten Zeitraum geschrieben. Meine Noten sind passabel, aber ich lege da keinen großen wert mehr drauf nach den ersten 3 Semestern. Ich will viel mitnehmen aus meinem Studium und für mich lernen und nicht die Dinge mir reinzwämgen, auf die ich sowieso kein Interesse habe. Meine Professoren raten mir alle noch ein Masterstudium hinten dran zu hängen, eventuell mache ich dies auch.

Als Schlusswort möchte ich noch sagen, dass ich ein ganz normaler Mensch bin. Ich fühle mich trotz allem immer noch wie ein Hauptschüler. Jeder kann das schaffen! Man muss sich hauptsächlich hinsetzen und auch lernen. Wichtig ist das Lernen zu lernen und aufmerksam sein zu können! Ich habe erst ab dem Studium angefangen aktiv zuhause zu lernen. Zuvor nie die Hausaufgaben gemacht, einfach etwas zugehört und gut ist. Selbst auf dem Gymnasium, welches ich besucht habe, habe ich dies so gemacht.

Viele von Euch können es schaffen! :) Aber ein Studium ist kein Garant für einen gutbezahlten Arbeitsplatz. In den meisten Fällen lohnt es sich diese Energie in die Arbeit und dortige Fortbildung oder Selbstständigkeit zu stecken.

Ihr könnt es schaffen!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung