Studentenverbindung beitreten?
Ich würde gerne wissen wie man einer Studentenverbindung beitreten kann.
Nennt mir gerne ein Sv.und das Aufnahmeritual.
Ich würde mich freuen wenn mir jemand helfen kann.
Vielen Dank FD
4 Antworten
Einen Beitritt zu einer Studentenverbindung kann ich nicht empfehlen. Verbindungen basieren auf festen hierarchischen Strukturen, pflegen teils obskure Traditionen und vertreten häufig ein stark konservatives oder sogar nationalistisches Weltbild. In einigen Fällen sind rechtsextreme Tendenzen nicht auszuschließen. Der erhebliche Zeitaufwand durch Pflichtveranstaltungen, Sitzungen und Rituale kann das Studium stark belasten und schränkt oft auch den sozialen Kontakt außerhalb der Verbindung ein, da sich das soziale Leben meist auf das Verbindungshaus konzentriert. Der ausgeprägte Gruppenzwang stellt besonders für Studierende, die frei und unabhängig bleiben möchten, ein Problem dar. Viele Verbindungen zeigen wenig Toleranz gegenüber Andersdenkenden und vertreten politische oder weltanschauliche Positionen, die mit demokratischen und pluralistischen Werten schwer vereinbar sind. Auch die häufig stark ausgeprägte Alkoholkultur wirkt auf mich abschreckend. Das Frauen- oder Männerbild, das dort vermittelt wird, erscheint mir oft veraltet und nicht mehr zeitgemäß. Aus all diesen Gründen halte ich es weder für sinnvoll noch für ratsam, den Beitritt zu einer Studentenverbindung in Erwägung zu ziehen.
Richtig. Die Bandbreite bei Verbindungen ist sehr groß von ausgesprochen konservativ und politisch weit rechts bis liberal und eher links von der Mitte.
Auch das Ausmaß des Alkoholkonsums ist sehr unterschiedlich. In unserer Verbindung wurde niemand zum Biertrinken gezwungen. Alkoholfreie Getränke wurden genauso akzeptiert wie Bier oder Wein. Die in manchen Verbindungen üblichen Saufspiele gab es bei uns nicht.
Alles in allem war es eine sehr unterhaltsame Zeit mit einer wunderbar harmonischen Gemeinschaft. Die Studentenlieder und Traditionen waren und sind generationsübergreifend. Ich bereue jedenfalls nicht, damals vor über 40 Jahren eingetreten zu sein und gehöre der Verbindung immer noch an.
Danke für die Zustimmung! Ich sag mal so: Es gibt gelegentlich Bier. Wein auch, aber nie Schnaps. Derzeit haben wir 4 junge Damen und der aktive X kommt aus Kamerun!
Bei uns war's auch vergleichsweise maßvoll. Allerdings erinnere ich mich an eine Feuerzangenbowle, als ich schon inaktiv war - die hat mir einen so fürchterlichen Kater beschert (die Bowle bestand gegen Ende fast nur noch aus Rum, dazu hatte einer noch Kräuterschnaps aus der damals noch bestehenden DDR mitgebracht), daß ich seitdem nur noch einmal besoffen war nach einem Rumtopfgelage mit meinem Nachbarn. Dieses letzte Mal fand noch vor der Geburt meiner ersten Tochter statt, die inzwischen auch schon zwei Kinder hat.
Längst lebe ich fast alkoholfrei und habe die Verbindungszeit ohne nennenswerte Schäden, aber mit vielen schönen Erinnerungen überstanden.
Sag mir,dass du noch nie eine Studentenverbindung von innen gesehen hast,ohne mir zu sagen,dass du noch nie eine Studentenverbindung von innen gesehen hast.
Hallo,
da gibt es unterschiedliche Wege: Ich bin damals von einem ehemaligen Mitschüler in meine Verbindung eingeladen worden.
Ansonsten gibt es viele Veranstaltungen, die auch für Gäste offen sind.
Besuch mal die eine oder andere und sieh, ob es Dir gefällt.
Herzliche Grüße,
Willy
Sinnvollerweise schaut man sich die jeweilige Studentenverbindung erst einmal an. Besser zweimal als einmal. Es gibt unter den Studentenverbindungen eine immense Bandbreite von erzreaktionären Clubs bin hin zu sehr liberalen Vereinen.
Wenn Du beitreten willst, stellst Du einen formlosen Antrag an den Convent (Versammlung der Mitglieder) Wenn dem zugestimmt wird, bist Du "Fux bzw. Fuchs", also ein Mitglied, das noch vieles zu lernen hat, aber auch jederzeit austreten kann
Nach einem halben Jahr erfolgt Deine "Brandung" (die Gebräuche und Rituale sind dabei sehr verschieden)
Nach etwa einem Jahr wirst Du "geburscht". Damit bist Du als "Bursche" ein vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft. Ein Austritt ist zwar möglich (alles Andere wäre ein Gesetzesbruch) abe die Verbindungen verstehen sich als Lebensbund und Austritte von Burschen sind selten.
Selbstverständlich wird von Dir ein gewissses Engagement erwartet, angefangen bei Übernahme von Ämtern: Vorsitzendem, Schriftführer und Kassierer sowie dem Fuxmajor (dem "Anführer" der Fuxen/Füchse). Aber auch alle möglichen Aktivitäten sind zu planen und durchzuführen und helfende Hände werden gebraucht.
Ein/Zwei Jahre nach dem abgeschlossenen Studium wirst Du "alter Herr". Die alten Herren beraten und helfen den Aktiven in vielerlei Hinsicht. Der eine nennt das "Seilschaften" und der Andere "Networking" - ganz nach Gusto.
Wenn Du noch Fragen hast - Gern!
Man lernt die Verbindung kennen, stellt einen Aufnahmeantrag und dann entscheidet die Verbindung, ob sie dem Antrag entspricht. Es gibt dann eine Probezeit, in der man sich auch wieder einvernehmlich trennen kann, bis man dauerhaft Mitglied wird.
Begleitende Rituale unterscheiden sich.
Diese Ahnungslosigkeit ist kaum zu überbieten!