Stromschlag durch Kabel?
Soeben habe ich ein Kabel berührt, welches mir einen Stromschlag verpasst hat. Mir ist das auch schon passiert oder auch wenn man an einen Elektrozaun kommt. Muss ich deswegen ins Spital?
Ich habe gelesen, dass es auch noch Stunden danach zu einem Herzstillstand oder Herzrhythmusstörungen kommen kann.
3 Antworten
Wenn du in der Lage bist, das zu fragen und keine Hinweise auf Symptome gibst, lautet die Antwort in der Regel nein.
Die Frage ist, ob du überhaupt einen Stromschlag bekommen hast. Ist das Kabel an der Stelle beschädigt? Oder hast du den Stromschlag am Stecker bekommen, nachdem du das Gerät ausgesteckt hast? War es überhaupt ein Kabel mit 230V oder etwas anderes?
Du hast also 230V Wechselspannung abbekommen. Das ist in der Regel nicht gefährlich, ich habe beruflich schon ein paar mal so einen Schlag abbekommen. Es KANN theoretisch sogar tödlich sein, weil Wechselspannung Herzrythmusstörungen verursachen kann und das wiederum Herzkammerflimmern. Theoretisch kann dieses Herzkammerflimmern auch erst innerhalb 24h nach dem Stromschlag einsetzen. Deshalb sollte man eigentlich ins Krankenhaus, weil man da dann 24h ans EKG angeschlossen wird. Sobald Herzkammerflimmern eintritt, springt sofort einer an und bringt das in Ordnung. Wenn du jetzt aber keine Symptome wie Übelkeit, Schwindel oder sowas hast, wird das denke ich nicht passieren. Das hat man eigentlich nur, wenn der Stromschlag echt stark war oder man irgendwie Herzprobleme hat.
Es war ein defektes Kabel mit 230V
entgegen anderer Meinungen ist Grundsätzlich! ein Arzt bei einem Stromschlag aufzusuchen. Wenn Du Symptome bemerkst, kann es schon zu spät sein. In Betrieben gilt das auch bei jedem Stromschlag. Unabhängig, wie man sich fühlt. Ohne Ausnahme... Privat ist die Gefahr ja nicht geringer. Gleiche Gefahr, gleiches Risiko, gleiches handeln...
Dann warst du bisher bei JEDEM Stromschlag beim Arzt? Frag doch mal unter Elektrikern rum, die werden alle nur lachen. Keiner von denen verlässt aufgrund eines Stromschlags die Baustelle. Da wird kurz geflucht und weiter gearbeitet. Klar kann es auch zu Problemen kommen, die erkennt man aber anhand von Symptomen wie Übelkeit oder Schwindel, diese kommen nämlich von einer stärkeren Herzrythmusstörung. Ich habe noch NIE von jemandem gehört, der keine Symptome hatte und dann plötzlich Herzkammerflimmern.
Ich hatte noch nie einen. 1998 gelernt, 2002 fertig und mittlerweile Meister. Aber immer auf der sicheren Seite gearbeitet. Geht auch ohne 😁.
Ein Kollege hatte einen hinter einem Trenntrafo. Trotz galvanischer Trennung und nur Brücke über den Finger ist er ins Krankenhaus. Wird bei uns immer gemacht. Außer jemand verschweigt es und nimmt das Risiko auf sich. Dann ist es aber auch nicht gemeldet und bei Spätfolgen gibt es kein Geld durch die Unfallkasse... Alles was gemeldet wird, geht den gleichen Weg. Ohne Ausnahme...
Ich arbeite auf Großbaustellen, da kommt ein Stromschlag schon immer mal wieder vor, weil man bei hunderten Kabeln und Sicherungen, an denen haufenweise Leute arbeiten, halt manchmal auch zu eibem Fehler kommt. Das passiert selbst unseren besten und erfahrensten mal. Da schaltet man halt mal 20 Sicherungen ein und eine ist die falsche, dann steht eins von den 6 aufgerollten Leitungen in dem Eck unter Spannung und einer fasst dummerweise dran. Ich habe noch keinen Kollegen ins Krankenhaus fahren sehen, weil er eine gewischt bekommen hat.
Dann gibt es Fehler bei der Durchführung. Gegen Wiedereinschalten sichern (Aufkleber mit Namen, wer das entfernen und einschalten darf). Macht bei uns jeder. Wer abschaltet, oder an einem Stromkreis arbeitet, klebt gerade den Aufkleber drauf. Da steht der Name drauf, wer ihn angebracht hat. Dauert nur unwesentlich länger.
Leitung erst an der Sicherung auflegen, wenn der Rest verlegt und angeschlossen ist usw. Ich würde nie eine Leitung schon auf eine Sicherung auflegen, wenn der Rest im "Dreck" liegt.. Das kommt zum Schluss.
Wenn einer einfach irgendwelche 20 Sicherungen einschaltet, dann handelt er grob fahrlässig.
Wenn man sich die Zeit nimmt, es anständig zu machen, schließt man sehr viele Fehlerquellen aus. Zeitdruck und Unachtsamkeit führen zu Fehler, sowie falsche Arbeitsweise... Da liegt das Problem. Natürlich nicht einfach, aber machbar.
Wie heißt es bei uns immer: Wer einen Stromschlag bekommt, hat die 5 Regeln nicht beachtet. Kann bei uns ganz schnell tödlich enden. Wir arbeiten bis 110kV... Da bekommt man eine andere Denkweise ^^ 😁 Man will die Familie ja abends wieder sehen...
Danke für eure Antworten. Ich hab nun einfach sehr angst. Da ich unter psychischen Problemen leide bilde ich mir schnell mal ein, dass ich schlecht Atmen kann oder mir schwindlig ist. Nun ist es schwierig worauf das nun zurückzuführen ist. Und ins Krankenhaus möchte ich ungern
Das Problem dabei ist, dass keiner von uns deinen Gesundheitszustand beurteilen kann. Dass der Körper schnell was "vorspielt", was eig gar nicht da ist, ist ein weiteres Problem. Sicher kannst Du nur sein, wenn Du dich checken lässt. Manche bleiben 24h zur Beobachtung. Andere können nach einem EKG (1h oder so) wieder nach Hause. Ich kann nur sagen, wie es sein sollte. Und das ist zum Arzt zu gehen. Die Entscheidung liegt letztlich bei Dir. Ich weiß, das ich definitiv gehen würde. Sollte nichts sein, brauchst Dich wenigstens nicht mehr selbst verrückt zu machen. Sollte doch tatsächlich was sein, kann direkt geholfen werden. Eig hat es nur Vorteile, sich checken zu lassen.
Dann hast du schlichtweg noch nie auf einer Großbaustelle gearbeitet. Erst Kabel endverlegen, Anschlussarbeiten und dann erst in der Verteilung auflegen? Das macht man, wenn man irgendwo eine Steckdose nachrüstet, aber nicht bei einem Neubau. Man zieht zuerst alle Leitungen, dann kommen die Unterverteilungen, diese werden angeschlossen und dann zum Schluss werden die ganzen Steckdose angeschlossen. Das ist generell vom Ablauf einer Baustelle das effizienteste. Wie willst du Steckdosen einbauen, wenn die Wände noch nicht alle verputzt sind? Trotzdem muss die UV in Betrieb genommen werden, da Teilbereiche schon fertig sind und laufen müssen. Und niemand schließt eine UV in mehreren Schritten an. Da stellt sich einer mal zwei Tage hin und schließt alle Leitungen an. Würde man das auf 20 mal aufteilen, weil man alles erst anklemmt, wenn es endgiltig fertig ist, braucht das ja ein Vielfaches der Zeit. Das kostet Geld und würde auch den Arbeiter nerven.
"Wenn einer einfach irgendwelche 20 Sicherungen einschaltet, dann handelt er grob fahrlässig."
Das habe ich nie so behauptet. Es wird natürlich nicht einfach blind eingesichert, man hat Pläne, was alles eingesichert werden kann, vorher wird nachgeprüft, ob das wirklich so stimmt. Dennoch passieren nunmal manchmal Fehler. Dieser genannte Fehler beispielsweise ist auf einer Baustelle mit 14 Unterverteilungen und jeweils ca. 60 Sicherungen passiert. Ist halt ein bisschen was anderes, als Kleinelektriker oder Elektriker in Hochspannungsanlagen machen.
Sicherungen personenbezogen sichern ist bei sowas einfach nicht möglich. Klar, laut Vorschrift sollte man so handeln. Es geht aber in meinem Arbeitsbereich schlichtweg nicht, da der Aufwand viel zu groß wäre.
Wenn du nicht ins Krankenhaus zur 24-stündigen Überwachung willst, dann geh nicht. Wir haben dich darauf hingewiesen, dass ein gewisses Risiko besteht.
Viele Symptome sind nach Stromschlägen schlichtweg auf die Panik zurückzuführen, welche die betroffenen Personen haben, weil sie unwissend sind und Angst haben. Mit körperlichen Problemen hat das nicht zu tun. Deshalb ist das aller aller wichtigste bei sowas: Ruhig und sachlich bleiben. Keine Panik entstehen lassen und nicht auf irgendwelche Symptome verstärkt achten. Wenn man die ganze Zeit daran denkt, dass man Herzklopfen bekommt, bekommt man es auch. Einfach das Gegenteil machen, sich selber Einreden, dass das doch gar nicht so schlimm war, dass nicht s passieren wird. Und wenn man trotzdem Symptome bekommt, dann ab ins Krankenhaus.
Ich sehe nicht das Problem, z.B. diesem Vorfall wesentlich vorzubeugen. Bevor ich ein Kabel in die Hand nehme, gehe ich zum Sicherungskasten und klebe die Sicherung ab. Dauert vlt eine Minute... Eine Minute für mehr Sicherheit. Das wäre mir jede Minute Wert. Das geht auch bei 14 Verteilungen mit 60 Sicherungen. Ansonsten, wenn einer die Minute nicht mal für seine Sicherheit hat, kann man immer noch einen berührungslosen Spannungsprüfer in die Hosentasche stecken und bevor man das Kabel nimmt, kurz dran halten, ob zumindest da noch keine Spannung drauf ist, bevor ich es in die Hand nehme. Minimiert das Risiko wieder wesentlich.
Wie oft fliegt denn der Fi, wenn ihr die Kabel bereits angeschlossen dann erst verlegt und abschneidet und Teilbereiche schon in Betrieb sind (Fehlerströme durch PE-N-Verbindung)?
Es passiert relativ selten, dass ein Kabel fälschlicherweise unter Spannung steht. Das war halt nur ein daher gesagtes Beispiel. Sicherungen, die nicht eingesichert werden dürfen, werden abgeklebt oder mit Beilaufdraht gesichert. Jedes mal zum Verteiler rennen, um zu schauen, ob die Sicherung draußen und gesichert ist, macht keiner, das dauert viel zu lange und ist zu umständlich. Berührungslosen Spannungsprüfer hat man halt auch nicht immer in der Tasche. Ich hab in dem Bund Leitungen nach einem bestimmten Kabel gesucht, nur um die Beschriftung zu prüfen, rein gegriffen, genau aufs abgeschnittene Ende getroffen und schon hat der Daumen gezwiebelt wie blöd. Hat übrigens nichtmal der RCCB ausgelöst! Soviel zur Stärke von solchen Stromschlägen. Tun zwar weh, sind oft aber ziemlich schwach. Und nein, der RCCB ist vollkommen in Ordnung.
Das ist jetzt aber auch vollig irrelevant, wie es zu diesem Fehler gekommen ist. Ich wiederhole nochmal: Ein Mensch macht nunmal Fehler, auch wenn es Sicherheitsvorschriften gibt, die das eigentlich verhindern sollten. Und wenn viele Leute an einer sehr sehr großen Anlage arbeiten ist die Chance auf solche Fehler weiiiit größer, als wenn ein Kleinelektriker nur für sich eine Arbeit durchführt. Ich habe diese Diskussion schonmal mit jemandem geführt, der meinte, man kann immer auf jede Sicherheitsregel achten, weil er in einem Bereich arbeitet, in dem das halt geht. Das es auch andere Arbeitsbereiche mit anderen Umständen gibt, hat er auch nicht einsehen wollen.
Und wie oft bei uns der RCCB auslöst, weil jemand Kabel abzwickt? Wenn der Bereich schon tweilweise im Betrieb ist gar nicht, da sind dann immer die N-Trennklemmen der noch nicht angeschlossenen Leitungen offen. In einem Bereich, wo es eh vollig wumpe wäre, weil noch nichts davon läuft, ist der RCCB gar nicht erst eingeschaltet.
Wir sind jetzt inzwischen weit vom Thema abgekommen. Ursprünglich ging es um die Gefährlichkeit von Stromschlägen. Wir haben den Fragesteller darauf aufmerksam gemacht, was passieren kann, aber nicht unbedingt muss, und was im jeweiligen Fall zu tun ist. Mehr habe ich zu dem Thema auch nicht mehr zu sagen.
und was hast für einen mist wenn du einen stromschlag bekommst.kabel usw.müssen berührungssicher sein
Bei defekten sind sie es dann nicht mehr....eingeklemmt,mehrfach geknickt...schon kannst du schadstellen in der Isolierung haben. Du glaubst nicht, was soauftaucht bei diesen bgva3 prüfungen....
wegen des stromschlags nicht, aber trz würde ich dich mal untersuchen lassen ob dein denken noch in ordnung ist
Natürlich wegen eines Stromschlages! Defektes Kabel ist gefährlich. Aber deine Antwort solltest Du überdenken, bzw ob Du fähig bist, hier vernünftig zu antworten, statt Fragestellende in Frage zu stellen!
Es war ein defektes Kabel mit 230V