Stromschlag?

3 Antworten

Weil der Lötkolben nur heiß wird, und nicht elektrisch leitet. Abgesehen davon ist der Stab der sich erhitzt, am Griff logischerweise isoliert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – in der Branche gearbeitet

Das wäre witzig, denn das Lötzinn ist ja auch Metall.

Solange Du nichts berührst was "unter Strom steht", bekommst Du keinen Stromschlag.

Lötest Du jetzt z.B. einen Draht der an das Stromnetz angeschlossen ist und Phase führt, dann hängt das vom Lötkolben ab was passiert.

Die meisten haben isolierte Griffe und die Metallteile die unter Strom stehen könnten werden so heiß, dass man die beim löten nicht anfasst. Die Griffe isolieren nicht nur die Hitze sondern auch die Spannung - jedenfalls bei den meisten.

Die meisten Lötkolben sind auch geerdet, die Lötspitze ist mit der Schutzerde verbunden. Dann machst Du einen Kurzschluss wenn Du "an der Phase lötest".

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Imawad 
Beitragsersteller
 23.08.2023, 18:27

Super erklärt

2
tunik123  23.08.2023, 19:54
Die meisten Lötkolben sind auch geerdet, die Lötspitze ist mit der Schutzerde verbunden. Dann machst Du einen Kurzschluss wenn Du "an der Phase lötest".

Man kann auch andere tolle Effekte erleben. Als Praktikant (DDR, 1982) sollte ich einfach nur zwei Drähte an einer Maschine in einer Werkhalle irgendwo anlöten. ( PE und N waren nicht getrennt geführt) Die Maschine war ausgeschaltet, aber lag mit ihrer Masse noch auf PEN. Ich habe den Lötkolben in die nächstgelegene Steckdose gesteckt und habe festgestellt, dass man mit einen Lötkolben auch schweißen kann. 😉

Der Masseversatz zwischen den beiden PEN ist von der Spannung her nicht groß, aber die Leitungen sind extrem niederohmig. Ich habe dann den Lötkolben aufgeheizt und den Stecker gezogen, bevor ich löte.

0
Commodore64  24.08.2023, 17:14
@tunik123

Das kenne ich. Jemand hat mal seine Garage zuer privaten Autowerkstatt umgebaut, also komplett Licht, Heizung und Grube.

Der hatte ein Problem mit einem Oldtimer und hatte mich um Hilfe gebeten. Ich habe die Batterie abgeklemmt und lag unter dem Armaturenbrett und versuchte etwas zusammen zu löten. Sobald ich Klemme 30 mit dem Lötkolben berührt hatte bekam ich einen Stromschlag, aber nicht aus dem Lötkolben sondern sozusagen "überall".

Der hatte sich gesagt "Zwei drähte reichen auch" und hat eine Zweidrahtleitung zwischen Haus und Garage gelegt. Lautsprecherkabel ist ja billiger als NYM. Kann man ja Klassiche Nullen. Und da "Schwarz ist Rot und Plus ist Minus" gilt kannst Du Dir denken, was da passiert ist.

Lötkolbenspitze also mit an Phase angeschlossen. Der Strom geht dann über Klemme 30 über die Verbraucher auf Masse und damit auf die Karosserie. Und ich hatte halt die Beine aus der Fahrertür raus hängen...

0
tunik123  24.08.2023, 17:54
@Commodore64

Au weia.

Zum Thema

"Schwarz ist Rot und Plus ist Minus" 

Kann ich auch noch was erzählen. Meine Großeltern wohnten auf einem Dorf. Sie hatten eine Waschküche in einem extra Gebäude, mit dem Wohnhaus mit einer zweiadrigen Leitung (wie in der DDR üblich) quer über den Hof verbunden. Als Waschmaschine hatte meine Oma so ein offenes Gerät, wo das Wasser nur mit einer Porzellanschnecke umhergewirbelt wurde. Eines Tages berichtete sie von einem Problem. Immer wenn sie die Wäsche aus der Maschine nehmen wollte, hat es so extrem gekribbelt, dass sie den Stecker ziehen musste. Aus weiteres Nachfragen stellte sich heraus, das vorher ein LKW über den Hof gefahren ist, und mein Opa die Leitung abbauen musste. Er hat sie auch selbst wieder angeklemmt. Den Rest kann man sich denken ...

0
Commodore64  26.08.2023, 10:21
@tunik123
Als Waschmaschine hatte meine Oma so ein offenes Gerät, wo das Wasser nur mit einer Porzellanschnecke umhergewirbelt wurde.

Das ist bestimmt die WM66! Die ist absolut Kult und wurde bis weit in die 2000er weiter gebaut.

Wäsche waschen konnte die nicht gut. Aber man konnte da auch die Kinder rein stecken um die mal schnell warm baden zu können.

Bei großen Festen konnte man da auch unmengen an Würstchen oder anderes drin kochen, das Ding hat nicht bei 90° oder 95° Schluß gemacht wie westliche Maschinen, das Ding konnte sprudelnd kochen!

Polster, große Teppiche usw. waren auch kein Problem da drin zu waschen, erforderte aber dann natürlich viel Handarbeit da die Maschine das nicht selber "umrühren" konnte.

0

Wenn Du damit richtig umgehst und er nicht defekt ist, nicht, weil der Lötkolben für die Bearbeitung von Metall gedacht ist.