Stromkreis mit Spule kurzgeschlossen?

Stromkreis - (Elektronik, Strom, Elektrik)

8 Antworten

Kurzschluss ist nicht klar definiert darum lassen wir diesen Term mal.

Eine Spule hat, gegeben durch Material, Drahtstärke und Drahtlänge einen Ohmschen Widerstand. Dieser Widerstand begrenzt bei Gleichstrom ganz allein den Strom bei der vorhandenen Spannung. Das gilt also für deine Schaltung. Dass damit Wechselstrom geschalten wird ist  dabei unerheblich.

Hättest du eine Wechselstromquelle dann käm,e noch der induktive Widerstand dazu. Kommt bei dir auch 2 mal dazu. Einmal beim Anzug, da "wehrt" sich die Spule kurz gegen den Stromfluss, solange bis der Anker angezogen ist. Dann gilt wieder nur der Wirkwiderstand.

Der zweite große Moment der Spule ist dann bei offenem Stromkreis wenn der Anker wieder abfällt. Da wird dann kurz eine Spannungsspitze induziert.

Ja da hast Du eigentlich Recht.

Eigentlich deshalb, weil ein Kurzschluß in der Regel als ein unerwünschter hoher Strom betrachtet wird, der üblicher weise im Fehlerfall fliesst.

Hier hast Du eine Spule, die viele viele Windungen aus einem dünnen Draht besitzt. Dieser Widerstand ist so groß, dass ein Strom fliesst, der aber nicht die o.g. Kriterien erfüllt. Das Thema Wechselstrom lassen wir mal...

Damit der Anker des Relais anziehen kann, muss ein Magnetfeld vorhanden sein, dieser wird durch die Spule erzeugt, also muss durch die Spule ein Strom fliessen, also hast Du deinen Kurzschluß, der aber keiner ist, weil nur der Betriebsmäßige Stromfluß zu stande kommt.

Jeder Verbraucher ist ein 'Kurzschluss', sonst könnte kein Strom fliessen.

Nur bezeichnet man es nicht so, weil beim Kurzschluss ein Widerstand nahe 0 Ohm gemeint ist. Die Spule wird einen höheren Widerstand haben. Lass sich von der Abbildung nicht verwirren, nach der die Wicklung der Spule aus dem Anschlussdraht zu bestehen scheint.


theapplebi 
Beitragsersteller
 02.03.2017, 12:51

Das heißt eine Spule selbst hat einen höheren Widerstand? Liegt das am verwendeten "Wicklungsdraht" oder an der Tatsache, dass sie ein Magnetfeld erzeugt?

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ronnyarmin  02.03.2017, 12:54
@theapplebi

Das liegt am Widerstand des Spulendrahtes. Genau, wie auch die Lampe im Laststromkreis einen höheren Widerstand als der Anschlussdraht hat.

Das mit dem Magnetfeld der Spule kommt bei der Gleichstromquelle, die dein Beispiel zeigt, nur im Moment des Einschaltens zum Tragen.

Bei einer Wechselstromquelle würde der induktive Widerstand während der gesamten Betriebdauer zum Tragen kommen.

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ProfFrink  02.03.2017, 13:01
@theapplebi

Beides: Am Anfang wenn das Magnetfeld von null auf den Maximalwert aufgebaut wird macht sich der induktive Widerstand bemerkbar. Dieser Anteil sinkt aber sehr bald ab. Zusätzlich wird auch noch eine kleine mechanische "Anzugs"-Arbeit verrichtet. Auch das wirkt sich auf den anfänglichen zeitlichen Widerstandsverlauf aus. - Aber nach dieser Abklingzeit bleibt nur noch der ohmsche Widerstand der langen dünnen Wicklung übrig.

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Könnte man meinen, wenn man den Widerstand mit einem Ohmmeter durchmisst, zeigt dieser tatsächlich nicht viel an.

Unter Wechselspannung gesezt kommt aber ein induktiver Widerstand hinzu. Es gibt Spulen, die nur wenige Windungen haben, die aber dennoch kein "Kurzschluß" sind.

Nein, eine Spule hat/ist ein/en Widerstand bzw. sogar zwei einen ohmschen und einen induktiven Widerstand.