Strom: was ist eigentlich der Unterschied zwischen den beiden Anschlüssen?
Hallo,
es geht um Strom. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem normalen Steckdosenanschluss und einem Anschluss in der Küche für einen Starkstromanschluss für einen Herd/Backofen?
Kabel, Ampere, Spannung?
6 Antworten
Beim „Starkstrom“ richtig: Drehstrom, hast du drei Außenleiter (L1 braun, L2 schwarz, L3 grau) und Neutralleiter (blau) und Schutztleiter (grün-Gelb).
Die Spannung zwischen Außenleiter und N beträgt 230V, also wie bei einer normalen Steckdose.
Die Spannung von Außenleiter zu Außenleiter (z.B. L1 zu L2) beträgt 400V.
Die Besonderheit ist, dass die Wechselspannungen der Außenleiter Phasenverschoben sind. Heißt so viel wie: der Strom kommt bei allen dreien zu unterschiedlichen Zeiten an (das ganze aber mit hoher Frequenz 50Hz).
Sinn und Zweck ist davon, das man einen Drehstrommotor daran anschließen kann. Die Spulen des Motors werden dann also der Reihe nach „magnetisiert“ und ziehen damit den rotierenden Teil des Motors (Anker) im Kreis.
So könnte man es vereinfacht sagen. Natürlich gibt es auch Geräte, die keinen Motor haben aber trotzdem an Drehstrom angeschlossen werden. Dabei ist der Sinn, dass bei 400V weniger Strom fließen muss, um die gleiche Leistung zu bringen, wie bei 230V.
Beispiel: 1000W
P=U*I —>I=P/U
1000W/230V=4,34A
1000W/400V=2,5A
Weniger fließender Strom bedeutet, geringe Erwärmung der Leitung, dadurch muss die Leitung nicht so dick sein und man spart Geld. Außerdem weniger Verluste durch den Widerstand der Leitung.
Beim TN-C-S-Netz werden PE und N gemeinsam als PEN geführt und erst am Hausanschluss zu PE und N aufgeteilt. Trotz eigener Leitungswege haben sie aber das selbe Potential und bilden die Betriebserde.
Die "normale" Schuko-Steckdose hat 230 V, ist bis max. 16 A belastbar bzw. mit max. 16 A abgesichert und wird i.d.R. mit 3 x 1,5 mm² verdrahtet:
L → N = 230 V
L → PE = 230 V
N → PE = 0 V
Der Herdanschluss ist ein Drehstromanschluss. Hier liegen 3 Phasen an, welche zueinander um 120 ° phasenverschoben sind. Dadurch ergibt sich zwischen den Phasen eine höhere Spannung als zwischen den einzelnen Phasen und PE bzw. N.
Verdrahtet wird mit 5 x 2,5 mm², abgesichert mit max. 20 A:
L1 → N = 230 V
L1 → PE = 230 V
L2 → N = 230 V
L2 → PE = 230 V
L3 → N = 230 V
L3 → PE = 230 V
L1 → L2 = 400 V
L2 → L3 = 400 V
L3 → L1 = 400 V
N → PE = 0 V
"normal"anschluss: 3 Drähte: Phase (meist braun oder schwarz), Nullleiter (meist blau), Erde (gelbgrün) Spannung Phase zu Nullleiter 230V; meist 1,5²
"starkstrom"anschluss: 5 Drähte: 3 Phasen, Spannung zueinander je 400V, Spannung zum Nullleiter 230V, ERde. meist 2,5²
im Wohnbereich sidn beide meist mit 16A abgesichert.
(Fehler korrigiert - siehe unten!)
Also bei dem fur den Starkstrom gehen mehr ampere durch oder was genau ist nun der Unterschied?
Steckdose: 1x 230V / 16A, Nullleiter, Erdung/Schutzleiter
Backofen: Meist 3x 230 V / 16A, Nullleiter, Erdung/Schutzleiter
Das wäre das angeschlossenen Gerät. Wichtiger ist aber, dass in der Herdanschlussdose Drehstrom mit 3 x 400 V anliegt.
Genau. Wenn man Phase gegen Phase klemmt hat man 400V. Der (übliche Küchen-) Herd wird aber gegen Null angeschlossen und läuft dann mit 3x230V.
Schon klar, aber gefragt war nach dem Anschluss. Und da sollte man wissen, dass es sehr weh tut, wenn man zwei Phasen berührt.
Eine Normale Steckdose
Spannung ... 230V
Max Strom ... circa 10A
Starkstrom
Spannung ... 400v
"Spannung zueinander je 120V" - todbringender Fehler!
Die Phasen (Außenleiter) sind zueinander um 120° verschoben. Deshalb beträgt die Spannung zwischen den Phasen je 400 V!