Straßenkatzen zu Hauskatzen machen, wie?

11 Antworten

Stell Dir vor, jemand sieht Dich und denkt sich. Die ist nett, die nehm ich mit nach Hause. Soll ab sofort mein Hauskätzchen sein.

Und das, ohne Dich zu fragen, ja Du würdest doch niemals zustimmen und Du würdest Deine Freiheit behalten wollen. Wenn er Dihc zigmal zum Essen einlädt und nett zu Dir ist, würde Dich das freuen, aber Deine Freiheit würdest Du doch unter keinen Umständen aufgeben wollen.

Da fällt mir ein: Gerade ist es 10 Jahre her. Google mal nach Natascha Kampusch. So würde es Deiner ehem. Straßenkatze und jetzt Stubentiger auch gehen.


LuzifersBae 
Beitragsersteller
 25.08.2016, 15:43

Stimmt .... Aber das Problem hier ist dass die Katzen vergiftet werden. Das finde ich total traurig und ich verstehe nicht wie man solch schönen Tieren so etwas antun kann. Viele hier in der Türkei tun vor den Apartments und Häusern Trockenfutter und Wasser, damit die Tiere genug Nahrung etc zu sich nehmen. Dann muss ich das wohl auch tun.

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bwhoch2  25.08.2016, 16:53
@LuzifersBae

Aber das Problem hier ist dass die Katzen vergiftet werden.

Die Türkei scheint ein generelles Problem im Umgang mit missliebigen Mit-Kreaturen zu haben.

Viele hier in der Türkei tun vor den Apartments und Häusern
Trockenfutter und Wasser, damit die Tiere genug Nahrung etc zu sich nehmen.

Das sollte man machen, wenn es zu wenig Mäuse bei zu vielen Katzen gibt. Wichtig ist vor allem, dass die Tiere nicht hungern müssen.

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Deamonia  19.09.2016, 16:33

Das ist nun doch arg vermenschlicht...

Aber um es mal mit den gleichen Mitteln zu machen:

Stell dir vor du lebst seit Jahren auf der Straße im Dreck, musst dir dein Essen selbst suchen, oft im Müll und dich mit anderen drum prügeln. Ständig wirst du von Riesen verscheucht und auch geschlagen/getreten. 
Im Winter hast du keinen warmen Platz, und im Sommer immer durst. 

Plötzlich ist da ein Ort, an dem es kuschelig und gemütlich ist, wo es immer genug zu essen und zu trinken gibt, wo dich niemand schlägt, sondern die Riesen stets sanft und freundlich zu dir sind. 

Welches Leben würdest du wählen? 

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bwhoch2  19.09.2016, 16:38
@Deamonia

Ich würde natürlich das kuschelige Leben wählen. Weil ich aber ein Mensch bin, würde ich mir gleichzeitig Gedanken darüber machen, wie es wohl den anderen Mitmenschen geht, die nicht das Glück hatten, so eine tolle Aufnahme zu finden und sich weiterhin treten lassen müssen. Leider kann der "Riese der mich aufgenommen" hat, die vielen Tausend anderen nicht auch noch aufnehmen.

Zudem habe ich bald ein Problem damit, dass ich nicht mehr so frei bin, wie meine Mitmenschen, die weiterhin rumstreunen können, soviel sie wollen. Da ich aber Mensch bin und vernünftig, werde ich mich doch für das gute Leben entscheiden.

Ob jedoch "wilde" Katzen das auch so toll finden?

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maxi6  19.09.2016, 19:23
@bwhoch2

@ Daemonia: Eine Strassenkatze wird niemals zu einer Hauskatze werden. Die Katze wird vielleicht regelmässig zum Fressen ins Haus kommen und evtl. vor allem im Winter auch mal da übernachten oder tagsüber schlafen, aber sie wird nach wie vor raus in die Freiheit wollen.

Ich habe 8 Katzen, wovon 2 die Mutterkatzen sind, die ihre Babies selbst mit raus nahmen. Meine Katzen habe ich nun seit 8 Jahren, aber ich könnte sie niemals nur im Haus halten. Wenn sie raus wollen, können sie gehen, dafür gibt es Katzenklappen und so sehe ich auch nicht jeden Tag alle 8 Katzen.

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Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich Dir sagen, dass es zwar möglich ist, ne Strassenkatze anzufüttern, damit sie regelmässig kommt, aber zu ner Hauskatze wird sie nie werden.

Meine erste Katze hier in Kroatien ist/war ne Strassenkatze, die sich erst nach mehr als 10 Monaten überhaupt ins Haus getraut hat, um zu fressen, was nur bei geöffneter Haustüre ging.

Diese Katze konnte ich länger als 1 Jahr nicht anfassen oder streicheln, geschweige denn zwecks Kastra einfangen und so bekam sie auf dem Sofa in meinem Büro 5 Babies von denen eines im Alter von 8 Monaten gestorben ist und eine Katze 2 Jahr später überfahren wurde.

Zurück blieben die Mutter und ihre 3 Söhne. Die Mutter nahm ihre Babies mit in den Garten, kaum dass sie richtig laufen konnten und brachte ihnen bei, wie sie die Strasse zu überqueren haben. Zu diesen kam dann noch ein Strassenkater dazu, der mir auch geblieben ist.

Die Katzen schlafen zwar im Winter meist im Haus, aber sowie das Wetter einigermassen ist, sind alle draussen.

Vor 2 1/2 Jahren hat dann ne weitere Strassenkatze 2 Babies bei meinen Nachbarn auf die Welt gebracht, aber als die Nachbarn zusammen mit nem Hund aus den Ferien zurück kamen, brachte die Katze ihre Babies in meinen Garten, wo sie noch immer leben.

Eigentlich wollte ich die Katzen weggeben, aber da weder die Mutter noch die Babies ganz gesund sind, musste ich sie behalten.

Mittlerweile kann ich alle meine 8 Katzen streicheln, hochnehmen etc. Aber von Fremden lässt sich keine der Katzen anfassen. Alle sind auch kastriert und geimpft.

Es hat sehr lange gedauert, bis die Katzen so viel Vertrauen zu mir hatten, aber ich könnte keine von ihnen als reine Hauskatze halten und würde das auch nie tun.

Ich würde an Deiner Stelle den Katzen Futter und Wasser hinstellen und vielleicht hast Du das Glück, dass die Katzen dann immer wieder kommen und Du sie dann auch anfassen kannst.

Wichtig wäre auch, dass so viele Katzen wie möglich kastriert werden. In unserer Siedlung gab es mal so 30-40 Strassenkatzen, die auch zum Teil vergiftet oder im Meer ertränkt wurden. Dann haben wir angefangen, jedes Jahr die Katzen kastrieren zu lassen und nun gibt es nur noch ein paar Strassenkatzen, die von einigen Leuten hier auch im Winter gefüttert werden.

Man braucht sehr viel Zeit und noch mehr Geduld, bis eine Strassenkatze so viel Vertrauen hat, wie meine.

Es gibt auch Straßenkatzen die sich freuen wenn sie ein festest Zuhause bekommen. Man braucht eben etwas Geduld, dass sie sich ans drinsein gewöhnen. Und sicherer Balkon ist doch auch schön. Und sie würden regelmäßig ver- und umsorgt. Das vermissen auch Straßenkatzen.

Es wäre schön, wenn du dich um Streuner kümmerst.

 Sie zu Wohnungskatzen zu machen ist allerdings fast unmöglich und die Katzen würden unglücklich.

L. G. Lilly

Das KANN man Pauschal nicht sagen.

Gerade in Gegenden, wo es Katzen sehr schlecht geht, sind sie eher dazu bereit, ihre Freiheit für ein Sicheres Heim und einen vollen Napf einzutauschen. 

Allerdings ist es unwahrscheinlich, das sie sich mit eurem Stubentieger verstehen würden. Straßenkatzen sind es schließlich gewöhnt, zu Kämpfen um sich durchzusetzen, da hätte dein "verwöhnter" Stubentiger wohl eher nichts zu lachen...