Stört es euch, dass ihr introvertiert seid?
Hallo,
die Frage richtet sich logischerweise an Introvertierte. Aber Extrovertierte können natürlich auch etwas dazu schreiben :D
Mir ist natürlich klar, dass niemand zu 100% introvertiert oder extrovertiert ist. Aber meistens merkt man ja eine Tendenz.
LG
27 Stimmen
7 Antworten
... oder besser gesagt manchmal doch. In Prozent kann ich das natuerlich nicht ausdruecken aber ...
- Jeder Mensch braucht manchmal Ruhe um sich selber zu finden. (intro ...)
- Jeder Mensch moechte ab und zu im Mittelpunkt stehen. (extro ...)
Deine angesprochene "Tendenz" aendert sich aber im Laufe eines Lebens (bin 67J.).
Früher war das mal anders und da hätte die Antwort definitiv "Ja" gelautet. Aber es war ein langer Weg bis dahin.
Früher hatte ich oft den Fehler gemacht, alles meiner Introvertiertheit zuzuschreiben. Das tun denk ich sehr viele, ist aber schlichtweg falsch. Wenn ich zum Beispiel in einer Gruppe keinen Anschluss gefunden habe, das Gefühl hatte nicht mitreden zu können usw., schob ich das auf meine Introvertiertheit. Okay, ich bin nicht extrovertiert genug, ich bin im Vergleich zu den anderen nicht gut genug. Dabei, dieser Fehlschluss verletzt am Ende nur die Seele, und führt dazu dass ich mich umso mehr zurückziehe - und anderen nur bestätige, dass ich nicht dazu gehöre. Ein Teufelskreis entsteht also.
In Wirklichkeit ist dieser Fehlschluss natürlich Quatsch! Es liegt nicht am Introvertiertsein, sondern es liegt daran, dass die Leute nicht zu mir passen! Und in aller Regel liegt es in solchen Fällen gar nicht an "den Leuten", sondern meist nur an einer einzelnen Person, welche die Gruppendynamik vergiftet und ein wenig den Rädelsführer/Gesprächsleiter mimt. Ist es aber so, dass dieser Rädelsführer mich mag, herrscht gleich eine ganz andere Stimmung, ich fühle mich ganz anders und kann viel mehr mitreden und Späße machen usw. Und auch sonst kann man sich in einer solchen Konstellation top integriert fühlen, auch wenn man nicht immer die größte Klappe hat und meistens nur zuhört (das Gefühl bekommt man durch den Augenkontakt. Man schaut in Gruppen immer den am meisten an, der einem sympathisch ist; egal ob er dauernd redet oder nicht).
Und ganz allgemein ist es wichtig, Introvertiertheit nicht als Ausrede zu verwenden. Introvertiert sein sagt an sich total wenig aus; es sagt einfach nur aus, dass man sich am besten regenerieren kann wenn man Zeit alleine verbringt. Mehr nicht. Es bedeutet also nicht, dass man keine sozialen Kontakte braucht! Hat man also Probleme auf andere zuzugehen, ist man nicht zwingend introvertiert, sondern schüchtern.
Beispiele für solche Menschen hat bestimmt jeder in seinem Bekanntenkreis. Leute, die zwar sehr wortkarg sind und wenig sprechen, aber wenn sie was sagen, hat es Hand und Fuß. Das wäre dann so der Archetyp des "coolen Cowboys".
Ich musste zwar durchaus erst lernen, dass es nicht schlimm sondern auch normal ist, wenn man nicht das Bedürfnis hat ständig unter Menschen zu sein, wenn man besonders in Gruppen etwas passiver ist und wenn man insgesamt mehr Zeit nur für sich braucht. Aber in meiner Studienzeit habe ich endlich meinen Frieden mit mir selbst gemacht :)
Ja, teilweise. Ich bin zwar gerne für mich, einsam fühle ich mich selten aber wenn ich Lust habe auf einem Geburtstag oder zu anderen Veranstaltung zu gehen, dann stört es mich sehr. Kann dann nicht so locker sein, sende dann auch falsche Signale wie, dass ich mit niemanden was zutun haben möchte usw, was ja nicht meine Absicht ist.
Mal so und mal so...
Manchmal nervt es mich total. Vorallem wenn ich irgendwo neu bin und gern mehr auf mein neues Umfeld zugehen würde und somit auch schneller und besser Kontakte knüpfen könnte...
Aber so bin halt ich und dies ist ein Teil von mir. Und diesen muss ich akzeptieren. Entweder die Leute kommen damit klar oder eben nicht...
LG