Stimmt es wirklich ,dass die Mittelschicht zu viel Steuern zahlt?

9 Antworten

Das ist doch eine unendliche Diskussion. Natürlich wird jeder diese Frage für sich selbst immer mit ja beantworten.

Andererseits liest man hier immer wieder Forderungen: mehr Sozialleistungen, mehr Strassen, mehr Polizei, Weltherrschafft (gabs tatsächlich hier schon als Frage), mehr Bildung, mehr dies , mehr jenes...

Nun muss ein Volk entscheiden, was es für wichtiger hält. Weniger/keine Steuern oder ein starker Staat. Und diese Entscheidung trifft es über die Wahlen zu seinem Parlament.

Das Ergebnis ist dann ein Mix aus den verschiedenen Ansichten was sich auch in einem Mix der Steuersatzvorstellungen wiederspiegelt.

Wir entscheiden also an der Wahlurne selbst über unseren Steuersatz.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Einkommenssteuersätze sind gestaffelt von Null bis 45% des Einkommens. Logischerweise zahlen eben Geringverdienser auch prozentual weniger, bis 8000 jhrl.fällt keine Steuer an, dann gibt es weitere Grenzen, mit z.B. 15%, 25% usw. Ab 260.000 jährlich sind es dann 45%. Die höherverdienenden zahlen dann auch die höchsten Steuern.

Ich finde der Mittelstand sollte keine Einkommenssteuer bezahlen müssen. Man bezahlt sowieso schon Mehrwertssteuer und andere Steuern alleine wenn man im Supermarkt einkaufen geht. Dadurch nimmt der Staat das Geld sowieso wieder teilweise ein.

So etwas sollte in DE/AT verhindert werden:

https://www.gutefrage.net/frage/von-2400-euro-brutto-lohn-wurden-mir-1200-euro-steuern-abgerechnet-das-kann-doch-nicht-richtig-sein

So sollte es richtig gemacht werden:

https://www.gutefrage.net/frage/findet-ihr-es-okay-wenn-normalsterbliche-keine-steuern-bezahlen

Ist jedenfalls meine Meinung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

xubjan  02.08.2020, 13:05
Ich finde der Mittelstand sollte keine Einkommenssteuer bezahlen müssen.

Dann schließen wir am Besten auch alle Schulen, Krankenhäuser usw.

Das Leben kostet nun mal Geld. Die Gemeinschaft kostet Geld.

So etwas sollte in DE/AT verhindert werden:

Es tut mir ja leid, aber wenn der Arbeitgeber falsch rechnet, kann der Staat nichts dafür.

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Verglichen mit anderen europäischen Staaten - ja. Deswegen benötigt es eine Steuerreform, die kleine und mittlere Einkommen entlastet und die Reichen stärker zur Kasse bittet. Etwa durch die Erhöhung der Reichensteuer, der Erbschaftssteuer und/oder der Wiedereinführung der Vermögenssteuer.


MadameAnjelou 
Beitragsersteller
 02.08.2020, 12:53

Nein die Reichen zu besteuern macht die Mittelschicht und die Armen nicht reicher,dass ist Sozialistischer Unfug hoch 10000

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xubjan  02.08.2020, 13:00
@MadameAnjelou

Aha. Was würde denn stattdessen passieren? Würden die Armen umso Ärmer?

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Knoerf  02.08.2020, 13:01
@MadameAnjelou

Lies mein Kommentar. Man bezahlt sowieso schon Mehrwertssteuer und andere Steuern alleine wenn man im Supermarkt einkaufen geht. Von daher ist es sowieso fast egal ob die Einkommenssteuer erlassen wird oder nicht, denn das Mehrgeld nimmt der Mittelstand sowieso wieder her um es auszugeben und trägt es nicht die Schweiz so wie manche Reiche.

Außerdem könnte man reiche Menschen zumindest dazu verpflichten sich an gemeinnützigen Projekten beteiligen zu müssen wie beispielsweise die Finanzierung eines Jugendzentrums oder den Bau von Schulen oder so. Damit können sie auch werben wenn sie wollen. Win Win sozusagen.

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dieLuka  02.08.2020, 13:07
@MadameAnjelou

Natürlich macht das sinn. Du kannst die Progression nach hinten schieben.

Wenn du jetzt z.b. ab 20 000 € auf jeden € 30 % zahlst und ab 40 auf jeden 35 und ab 60 auf jeden 40%

und dann zukünftig ab 20 auf jeden 25, ab 40 auf jeden 30, ab 60 auf jeden 35, ab 80 auf jeden 40 und ab 100 auf jeden 45

entlastest du kleinere und mittlere einkommen und belastet wirklich hohe die zu einem großen Teil über den 100 000 liegen mehr.

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xubjan  02.08.2020, 12:59
Verglichen mit anderen europäischen Staaten

hat Deutschland keinesfalls die höchsten Steuern. Wir liegen insgesamt mir etwa 23% bis 24% des BIP eher im Mittelfeld. Ebenfalls, wenn man die Sozialabgaben auf das BIP bezieht.

Beispiel Belgien. Da liegt der Spitzensteuersatz bei etwa 50% ab 40,480€. Oder Finnland. 50 bis 51% ab 76.100€. Dort gibt es bereits einen deutlichen Sprung der Einkommenssteuer bei mehr als 13.000€ im Jahr.

Wenn man sich das genau anschaut bei vielen anderen europäischen Ländern ist das in Deutschland durchaus in einem gewissen Rahmen.

Ich sage nicht, dass man nicht darüber nachdenken sollte, etwas zu tun. Aber bei Vergleichen mit anderen europäischen Ländern sollte man etwas Vorsicht walten lassen.

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MadameAnjelou 
Beitragsersteller
 02.08.2020, 14:20
@xubjan

Diese anderen Länder haben aber auch per se ein viel höheres KKP National Euinkommen!!!!

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xubjan  02.08.2020, 20:17
@MadameAnjelou

Trotzdem werden gerade auch die Ärmeren deutlich schneller mit deutlich höheren Steuern zur Kasse gebeten. Wie gesagt: Bei der pauschalen Aussage, wir hätten mit die höchsten Steuern sollte man vorsichtig sein. Das stimmt nicht ohne Einschränkungen.

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Ontario  27.07.2021, 19:33

Wenn man den Mittelstand steuerlich entlastet, kann man das Sozialsystem nicht mehr in dieser Form aufrechterhalten. Der Mittelstand ist mit seinen Steuern eine tragende Säule unseres Staates.

Die ganz Großen kennen Wege, wie man weniger oder kaum Steuern zahlt. Machen bei uns Milliardenumsätze und zahlen nur ein Bruchteil dessen an Steuern, was ein Mittelständler zahlen muss. Prozentual gesehen.

Wenn man die Großen über Gebühr besteuert, dann verlagern sie ihre Produktionsstätten ins Ausland. Dann bekommen wir davon gar keine Steuern, aber mehr Arbeitslose die uns dann Geld kosten.

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Schau dir mal die steuerprogression an.

Wir haben einen ersten bereich bis etwa um die 8 oder 9000 im Jahr die steuerfrei sind (hab die genauen zahlen nicht im Kopf), dann läuft bis etwa 55 oder 60 000 die Progression und ab 55 oder 60 bis etwa 270 000 zahlt man den Spitzensteuersatz. Darüber hinaus die reichensteuer.

Man könnte ganz einfach die Progrssion weiter nach hinten schieben mit dem Spitzensteuersatz etwas höher ansetzen ggf bei 45 (derzeitiger reichensteuersatz) und dafür erst bei 150 000 z.b. Damit würden hohe einkommen stärker belastet durch den höheren Satz während kleine und mittlere einkommen weniger belastet werden.

Das Problem ist das so getan wird als ob man mit 55 0der 60 000 € Brutto im Jahr reich wäre.


MadameAnjelou 
Beitragsersteller
 02.08.2020, 13:08

Ist man ja auch im Median bei 35.000 Euro !!!!

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dieLuka  02.08.2020, 13:25
@MadameAnjelou

So einfach ist es nicht. Die Mittelschicht ist im engeren Sinne 70 bis 150 % des Median nettos.

Gehen wir von einem alleinstehenden (STK 1, Kirche) aus dann sind deine 35 000 etwa 1895 € Netto.

70 bis 150 % wären Netto 1326,5 bis 2842 Netto. 2842 Netto sind Brutto etwa 4890 im Jahr also 58680 also genau der Bereich der den Spitzensteuersatz zahlt ist noch Mitte im engeren sinne.

Damit haben wir die im engeren Sinne . Es gibt noch die einkommensschwache Mitte die geht runter auf lt. dieser quelle 50 % und die einkommensstarke die geht hoch auf 250 %.

Die einkommensstarke Mitte endet bei einem alleinstehenden also bei etwa 4737 Netto im Monat oder 104606 Brutto im Jahr. Weit oberhalb des Spitzensteuersatzes

https://www.handelsblattmachtschule.de/fileadmin/PDF/Sonstiges/Infografik-pdfs/Mittelschicht_Seiten_28_29_Handelsblatt_2017-06-19.pdf

https://rp-online.de/politik/deutschland/mittelschicht-wer-gehoert-dazu-friedrich-merz-loest-debatte-aus_aid-34592095

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