Stimmt es, dass früher Beziehungen länger gehalten haben?
Rainald Grebe singt in einem Lied 🎵:früher hielt eine Beziehung bis zur Beerdigung 🪦, heute nur noch bis zur Selbstverwirklichung. Was ist dran an seinen ominösen Worten?
7 Antworten
Es reimt sich (mehr oder weniger) - und als Liedchen klingt es gut.
Mehr steckt nicht dahinter.
Wobei.... früher war es nicht so "simpel" sich scheiden zu lassen. "Ganz früher" bis "etwas später früher" war die verheiratete Frau quasi abhängig von ihrem Mann. In den Bereichen Finanzen, Entscheidungen, Arbeitsplatzsuche, und so weiter.
Zusätzlich die Gesellschaft in der man lebte - als geschiedene Frau hatte man es weit schwerer als als Witwe.
Zumal man von klein auf vorgelebt und eingebläut bekam "Das ist so, das ist normal (um was auch immer es ging), das hast du zu erdulden als Ehefrau und früher oder später Mutter. Nur als verheiratete Frau taugst du was". Was man nur oft genug von allen möglichen Rollenvorbildern eingesagt bekommt, festigt sich zum inneren Mantra.
Wobei in jedem Krieg/ in jeder Nachkriegszeit dies auch immer mal wieder weniger wichtig gewertet wurde - da es dann rein ums überleben ging.
In gewisser Weise kann man aber auch sagen "früher wurde versucht zu reparieren, statt direkt aufzugeben und sich etwas Neues zu suchen". Sowohl bei Gebrauchsgegenständen als auch innerhalb einer Beziehung.
Ich denke, da ist schon was dran.
"Früher" war es doch oft undenkbar, den Bund fürs Leben zu lösen, weil dieser an sich schon einen Wert darstellt bzw. sicher oft auch ein wenn nicht den einen Punkt zur Selbstverwirklichung.
Man blieb halt zusammen, egal wie sinnig oder unsinnig es war. Egal wie tief die Gräben geworden sind.
Gegenteilig wird sich auswirken, das man heute dann eine Beziehung eingeht, wenn es auch tatsächlich passt. In alten Zeiten wurde es halt oft passend gemacht, gerne auch von dritten.
Ja, ich denke schon, dass da was wahres dran ist und wenn man sich die Generation von meinen Großeltern anschaut, so ist das ganz offensichtlich.
Da war die Ehe noch " heilig", und es wurde sich nicht einfach mal so schnell getrennt und die Scheidung eingereicht.
Das lag auch an den begrenzten Möglichkeiten der Frauen, eigenständig zu werden/sein.
Klar, früher war sowieso alles besser 🤦
Meine Eltern haben sich nach 43 Jahren Ehe scheiden lassen, von denen sie sich ungefähr 33 gegenseitig das Leben versaut haben.
Nein, ist eine Lüge. Auch heute halten die meisten Ehen ein Leben lang.
ein Drittel bis die Hälfte der Ehen in Deutschland geschieden wird
Woraus sich zwangsläufig ergibt, dass die Hälfte bis zwei Drittel eben nicht geschieden werden und folglich bis zum Tod (eines der Partner) halten, also durchaus "die meisten".
In Deutschland ist es nicht mehr so, dass die meisten Ehen ein Leben lang halten. Die Scheidungsrate ist relativ hoch und viele Ehen enden vorzeitig. Statistiken zeigen, dass etwa ein Drittel bis die Hälfte der Ehen in Deutschland geschieden wird, wobei die genaue Zahl von Jahr zu Jahr leicht schwankt.