230V mit 25A aus Drehstrom?

8 Antworten

Zeichne mal bitte einen Plan von dem IST-Stand.. (Absicherung in der Verteilung im Haus, inkl Zuleitung [ mit Aderzahl] und was im Schuppen noch alles verbaut ist). Mir ist nicht ganz klar geworden, wie die aktuelle Zuleitung und Fi-Verbau genau aussieht.... Denn theoretisch müsstest Du jetzt schon 5kW aufgeteilt auf die Stromkreise ohne weiteres ziehen können (16A = 3,6kW / Steckdosenstromkreis)... (Sofern jeder Stromkreis, wie Du es ja bezeichnest, eine eigene 16A-Sicherung hat und der Fi auch ein Drehstrom-Fi ist [also 4polig 3~N] und nicht 2polig.. [1~N] )

25A ist beim FI keine Absicherung sondern dessen Belastbarkeit. Man darf mit maximal 25A durchgehen ohne das er beschädigt wird, das ist natürlich bezogen auf den Nennstrom, eventuell auftretende Peaks durch Anlaufströme sind da schon mit einkalkuliert und machen dem Teil nichts aus. Bei 3x16A würde ich eher zu einem tendieren der 40A kann, das ist auch der Standard bei den dreiphasigen RCDs, die einphasigen sind meist auf 25A eingeschränkt.

Beziehungsweise würde ich auf einen "großen" FI verzichten und dafür in den Endstromkreisen drei B16A/0,03A RCBOs (das ist eine Kombination aus FI und Leitungsschutzschalter) einbauen. Die Vorsicherung für die drei RCBOs hängt von der Dimensionierung der Leitung ab (Querschnitt, Länge, Verlegeart). Da würde ich dann einen dreiphasigen Linocur-Schalter einbauen (Neozed- bzw. D0- Sicherungslasttrennschalter).

Insgesamt gibst du zuwenig Information was du eigentlich vorhast und wie die Gegebenheiten vor Ort sind.

Und wtf ist Starkstrom deiner Meinung nach? Denn was Starkstrom ist ist nirgends definiert. Es gibt Einphasenwechselspannung (230V), es gibt Dreiphasenwechselspannung die im Volksmund auch als Drehstrom bezeichnet wird (3x230/400V).

Servus,

der FI benötigt eine Vorsicherung von ≤ 25A, eine Haushaltsübliche Schukosteckdose kann / darf max. 16A liefern (entsprechend darf die Vorsicherung dann auch nur 16A haben). Wenn jetzt eine Drehstromsteckdose mit 16A zum Einsatz kommt, dann wären ca. 3500 Watt pro Phase an Leistung verfügbar, ~ ca. 10500 Watt Gesamtleistung und damit mehr als doppelt soviel wie von dir gefordert.

Allerdings muss in diesem Fall die Absicherung mit 16A erfolgen.

Wenn du jetzt pro Phase 5000 Watt ziehen willst, also gesamt ~ ca. 15000 Watt dann bleibt nur eine Drehstromsteckdose mit 32A.

Sollen es 3 Steckdosen sein von der jede 5000 Watt liefert, dann wären es 3 Stück Drehstromsteckdosen mit 32A, wobei bei in jeder Dose alle 3 Phasen aufgelegt werden / alle 3 Dosen werden parallel geschaltet und in den dazugehörigen Steckern wird jeweils eine andere Phase > L1, L2 und L3 aufgelegt. Damit wäre ein Wechselspannungsabgriff jenseits der 16A realisiert, wenn auch nicht in üblicher Weise.

Wie ich gerade lese hast du einen 400V Anschluss und möchtest den in 230V Anschlüsse aufteilen? Dann postete ich die richtige Antwort hier drunter in die Kommentare.


ProfDrDrStrom  07.04.2018, 08:06

3 x Wechselstrom aus 1 x Drehstrom

Es ist erlaubt und die Normen verlangen es folgendermaßen:

DIN VDE 0100-520 (VDE 0100-520):2013-06 

521.8 Anordnung von Stromkreisen

521.8.2 Die Zuordnung eines gemeinsamen Neutralleiters für mehrere Hauptstromkreise ist nicht zulässig. Aus einem Drehstromkreis mit einem Neutralleiter dürfen jedoch Einphasen-Wechselstromkreise aus je einem Außenleiter und dem Neutralleiter gebildet werden, wenn die Anordnung der Stromkreise erkennbar bleibt. Dieser Drehstromkreis muss durch eine Einrichtung zum Trennen nach DIN VDE 0100-537(VDE 0100-537):1999-06, 537.2 getrennt werden können, die alle Außenleiter trennt. ANMERKUNG Zu Anforderungen an das Trennen und Schalten siehe auch DIN VDE 0100-460 (VDE 0100-460) und an die Auswahl geeigneter Einrichtungen siehe auch DIN VDE 0100-530 (VDE 0100-530):2011-06, 536. Das Trennen muss nicht zum gleichzeitigen Abschalten aller Außenleiter führen.

ANMERKUNG Für die Zuordnung eines gemeinsamen Schutzleiters für mehrere Stromkreise siehe DIN VDE 0100-540 (VDE 0100-540).

521.8.3 Wenn mehrere Stromkreise in einer Verbindungsdose enden, müssen die Klemmen für jeden Stromkreis durch isolierende Trennwände innerhalb der Verbindungsdose abgeteilt werden, außer bei Verwendung von Verbindungsmaterial nach der Normenreihe DIN EN 60998 (VDE 0613) und Reihen-klemmen nach der Normenreihe DIN EN 60947-7 (VDE 0611).

ANMERKUNG Zum Trennen dieser Stromkreise von der Versorgung siehe DIN VDE 0100-460 (VDE 0100-460):2002-08,462.3.

Norm-Ende

Die Trenneinrichtung wird in dieser Norm -> DIN VDE 0100-537 (VDE 0100 Teil 537) Juni 1999 - genannt: 

537.2 Geräte zum Trennen

537.2.1 Geräte zum Trennen müssen alle Leiter des betreffenden Stromkreises unter Berücksichtigung der Bestimmungen der Publikation IEC 60364-4-46, Abschnitt 461.2, unterbrechen.

Das zum Trennen eingesetzte Gerät muß den Abschnitten 537.2.1.1 bis 537.2.5 entsprechen.

537.2.1.1 Geräte zum Trennen (Trenngeräte) müssen die folgenden zwei Bedingungen erfüllen:

a) Sie müssen im neuen, sauberen und trockenen Zustand in geöffneter Stellung zwischen den Anschlußstellen jedes Trennstreckenpols dem Wert der Steh-Stoß-Spannung standhalten, wie sie in Tabelle 53A, abhängig

von der Nennspannung der Anlage, angegeben ist.

ANMERKUNG: Größere Abstände, als die der Steh-Stoß-Spannung entsprechenden, können notwendig sein, wenn andere Gesichtspunkte als das Trennen berücksichtigt werden.

Tabelle 53A: Steh-Stoß-Spannung in Abhängigkeit der Nennspannung

Drehstromkreis mit einem Neutralleiter dürfen jedoch Einphasen-Wechselstromkreise aus je einem Außenleiter und dem

Neutralleiter gebildet werden, wenn die Anordnung der Stromkreise erkennbar bleibt. Dieser Drehstromkreis muss durch

Aus einem eine Einrichtung zum Trennen nach DIN VDE 0100-537 (VDE 0100-537):1999-06, 537.2 getrennt werden können, die alle Außenleiter trennt. 

Tabelle fehlt 

ANMERKUNG 1: Bezüglich transienter atmosphärischer Überspannungen wird nicht unterschieden zwischen geerdeten und nicht geerdeten Netzen.

ANMERKUNG 2: Die Steh-Stoß-Spannung bezieht sich auf 2 000 m über Meeresspiegel.

b) Der Ableitstrom zwischen den geöffneten Trennstreckenpolen darf folgende Werte nicht überschreiten:

– 0,5 mA je Trennstreckenpol im neuen, sauberen und trockenen Zustand und

– 6 mA je Trennstreckenpol am Ende der üblichen Lebensdauer des Gerätes, wie sie in den einschlägigen

Normen festgelegt ist, wenn die Werte zwischen den Anschlußstellen jedes Trennstreckenpols mit einer Spannung von 110 % der Spannung zwischen Außenleiter und Neutralleiter, bezogen auf die Nennspannung der Anlage, geprüft werden. Bei Prüfung mit Gleichspannung muß deren Wert gleich dem Effektivwert der Prüf-Wechselspannung

sein.

Norm-Ende 

Als Vorteil dieser Aufteilung eines z.B. NYM-J 5 x 1,5 im Vergleich zu 3 Stück NYM-J 3 x 1,5 ist die geringere Brandlast. Bei sinusförmiger Belastung mit Wirkwiderständen ist soweit keine Gefahr beim Neutralleiter zu sehen.

Der Neutralleiter ist aber trotzdem die Schwachstelle in diesem System:

1. Bei nicht sinusförmiger Belastung kann bis zum 1,73 fachen des Aussleiterstroms zum fliessen kommen 

2. Eine Unterbrechung des Neutralleiters hätte eine massive Verschiebung des Sternpunktes bei unsymetrischer Belastung zur Folge

3. Bei Oberschwingungsströmen mit der Ordnungszahl 3 ( dritte Harmonische ) heben sich die Ströme nicht gegenseitig auf, sondern addieren.

Wenn noch Fragen offen sind, bitte in die Kommentare schreiben.

MaximG5 
Beitragsersteller
 07.04.2018, 16:15
@ProfDrDrStrom

Tolle ausführliche Antwort, vielen Dank.

Richtig erkannt, ich habe einen 5 adrigen 400V Ausgangsstrom. Die Phasen auf die 3 Stromkreise aufzuteilen wäre also eine oder die mögliche Lösung. Aktuell führt eben eine 230V 16A Leitung aus der Haussteckdose in den FI und an dessen anderem Ende wurden dann über Klemmen die drei Stromkreise im Schopf aufgeteilt. Ich hatte gehofft eine Lösung zu finden bei der diese Konstellation weiterbestehen kann.

Denn ich brauche nicht auf jeder Leitung volle 3500W Leistung, vielmehr sieht es Anhand der angeschlossenen Verbraucher so aus:

Kreis 1: max. 2200W

Kreis 2: max. 1800W

Kreis 3: max. 1500W

Zusammen also maximal die 5500W die der 25A FI aushält. Und das ist absolute Oberkante an Belastung wenn alle Verbraucher gleichzeitig laufen, was in der Realität natürlich nicht der Fall ist/sein wird. Mehr als 25A will ich auch gar nicht.

Insofern wäre es doch ausreichend eine Zuleitung in den FI zu führen, über die ich direkt 25A ziehen kann. Im Grunde wollte ich mir ja eine 400V Kopplung mit verbauter 230V Steckdose besorgen und es scheitert nur daran, dass diese jeweils nur für 16A ausgelegt sind, genau wie Haushaltssteckdosen. Dass es da keinen legalen Weg drumrum gibt macht mich stutzig.

ProfDrDrStrom  07.04.2018, 16:40
@MaximG5

Ok, du kannst folgendes machen:

Je nach Länge (Entfernung) des FIs vom Haus, könntest du einen 3 x 4 qmm als 230V Leitung verlegen und mit einer 25A Neozedsicherung absichern . Da ab dem FI der Querschnitt reduziert wird, müsste hier eine weitere Absicherung (bei 1,5qmm) auf 16A erfolgen. Der Rest kann so bleiben.

Zuerst Mal sichert ein RCD (oder FI, wie man früher sagte) alleine schon mal gar nichts ab. Die Stromangabe auf dem Gerät bedeutet nur, dass er bist zu diesem Strom eingesetzt werden kann.

In der Regel sollte dieser Drehstromkreis also mit einer entsprechenden Sicherung oder einem Sicherungsautomaten abgesichert sein. Wenn man die Abgänge nachher aufteilt und als Wechselstromkreise verwendet, sollte man diese selektiv absichern.

Aus der Art deiner Fragestellung und deinen Kommission, sehe ich aber, dass du mit diesem Thema so wenig vertraut bist, dass du da lieber einen Fachmann ranlassen solltest.

Also Finger weg!


MaximG5 
Beitragsersteller
 07.04.2018, 07:52

Na in diesem Fall hättest du dir die Antwort auch gleich sparen können. Das macht ein Elektriker, aber ich lern nie dazu wenn ich mich nicht mal selbst damit befasse. Der Strom wird von meinem Haus zugeführt, deshalb ist jede Leitung natürlich korrekt abgesichert. In dieser Scheune habe ich aus Jux noch mal einen eigenen FI eingebaut, damit wirklich nichts passieren kann.

Mit Starkstrom will ich dort eig. gar nichts anfangen, aber das wird die einzige Möglichkeit sein um den Raum mit mehr als 16A zu versorgen.

Leider bleibt unklar, was du machen möchtest?

Benötigst du Wechselspannung? Oder Drehstrom?


MaximG5 
Beitragsersteller
 07.04.2018, 07:24

Ich dachte ich hätte alles nötige erklärt..

Ich habe einen Schuppen in dem ich drei 16a Stromkreise verlegt hab die in einem eigenen 25A FI zusammen laufen. Und jetzt geht es um die Zuleitung für diesen FI. Denn auf den 3 Kreisen möchte ich zeitweise kombiniert bis zu 5000W Leistung ziehen können. Deshalb kann ich die Zuleitung nicht einfach in eine Haussteckdose führen sondern sollte da was mit Starkstrom basteln (lassen). Deshalb ist meine Frage: wie bekomme ich es in das am FI auch tatsächlich 230v mit bis zu 25A ankommen.

ronnyarmin  07.04.2018, 13:02
@MaximG5

Es bleibt leider immer noch unklar. Benötigst du 230V? Oder Drehstrom 400V?