Sprung von Felix Baumgartner?

3 Antworten

Felix Baumgartner hat einen Höhenrekord (40 km) erzielt als Fallschirmspringer. Irgendwer hat das Märchen verbreitet, er sei mit dem Fallschirm im Weltraum gewesen (!?!). Der Weltraum beginnt nach allgemeiner Übereinkunft bei einer Höhe von 100 km.

Fallschirmspringer sind keine Meteoriten, die mit völlig anderen Geschwindigkeiten beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen.

Meteoriten verglühen, weil sie gegenüber der Erde eine sehr hohe Geschwindigkeit haben, so etwas in der Größenordnung 50 km/s (diese Geschwindigkeit kommt aus der Bewegung der Planeten und Asteroiden in ihren Bahnen um die Sonne). Sobald sie auf die Atmo­sphäre tref­fen, werden sie drastisch abgebremst, denn die maximale Fall­geschwin­dig­­keit in Atmo­sphäre beträgt je nach Form des fallenden Körpers ein paar Dutzend Meter pro Sekun­de, für einen Menschlichen Körper ≈50 m/s. Die ki­ne­tische Energie wird also fast vollständig durch Reibung in Wärme über­geführt und bringt die Luft zum Glühen.

Baumgartner hatte aber anfangs so gut wie Null Geschwindigkeit gegenüber der Erde, er sprang ja nur. Solange er im luftleeren Raum unterwegs war, konnte er kräftig Ge­schwindigkeit gewinnen, aber war noch weit von den Geschwindigkeiten anderer pla­ne­tarer Objekte entfernt.

Das können wir ganz grob ausrechnen: Nehmen wir an, er fällt aus Höhe h im luftlee­ren Raum, dann gewinnt er die Energie E=mgh und wandelt sie in kinetische Energie ½mv² um, also v=√(2gh). Baumgartner fiel insgesamt 36 km tief, und da zähle ich jetzt mal ganz grob nur die erste Hälfte des Falls zur Beschleunigung, weil ich schätze daß er in der zweiten Hälfte durch die Atmosphäre abgebremst wurde. Die Formel liefert dann eine Geschwindigkeit von 600 m/s, was lächerlich gering ist gegenüber den Geschwindigkeiten von echten Meteoriten (und die Energie geht quadratisch mit der Geschwindigkeit).


RedPanther  28.06.2023, 20:50

Hm...

Satelliten und Raumstationen haben auch eine deutlich niedrigere Geschwindigkeit als 50 km/s und verglühen, wenn sie abstürzen...

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indiachinacook  29.06.2023, 10:00
@RedPanther

Stimmt, die liegen in der Energie dazwischen — die iSS fliegt bei 400 km, das gibt bereits ca. die zehnfache Geschwindigkeit wie bei Baumgartner (3 km/s, und da­her die hundertfache Energie), geostationäre Kommunikationssatelliten fliegen auf 36000 km und erreichen beim Abstorz schon annähernd kosmische Geschwindigkeiten.

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Richtig. Durch den hohen Luftwiderstand wurde er gar nicht erst so schnell, dass genug Reibung für eine so hohe Temperatur entstehen konnte.


Kaksksk 
Beitragsersteller
 28.06.2023, 20:16

Dankeschön🙏🏽

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