Sollten Personen die (teilweise) nichtjapanischer Abstammung sind die japanische Staatsbürgerschaft bekommen dürfen?
Japan hat seit dem 17. Jahrhundert strikte Regelungen zur Einwanderung und Staatsbürgerschaft. Historisch gab es mehrfach Fälle, in Ausländer und Personen mit gemischter Abstammung kollektiv aus Japan ausgewiesen wurden. Bei Rückkehr drohte der Tod.
Japan ist ethnisch sehr homogen, und viele Japaner empfinden den Kontakt mit Menschen nicht-japanischer Herkunft als Zumutung und lehnen sie ab. Sollte man diesen Personen entgegenkommen? Sollten Personen, die keine ethnischen Japaner sind oder nicht von beiden Elternteilen japanischer Abstammung sind, die japanische Staatsbürgerschaft erhalten? Und sollte sie aberkannt werden, wenn sie bereits besteht?
3 Antworten
Die Regierung hat versucht, Einwanderung von Fachkräften zu fördern. Wobei es oft um einfachere Jobs wie LKW-Fahrer oder Hilfskräfte am Bau geht. Wenn sie fünf Jahre in Japan sind, dürfen sie bleiben.
Aber es will niemand nach Japan. Die Sprache und die Schrift und wohl auch die Kultur sind ein großes Hindernis. Es wurde nur ein Bruchteil der angestrebten Zuwanderer angeworben.
Ja, seit 2014 besteht für 14 Industrisektoren die Möglichkeit, dass dort ausgebildete Arbeitsmigranten Arbeiten dürfen. Dieses Konzept ist dabei eine Ergänzung zum extrem restriktiven zuvor vorhandenen Greencardsystem. Außerdem bemüht sich Japan schon länger Personen japanischer Abstammung nach Japan zurückzuholen. Teils leben diese Gruppen schon seit deutlich 100 Jahren nicht mehr in Japan. Für diese ethnischen Japaner bestehen auch keine Beschränkung im Arbeitsmarkt. Studien haben allerdings gezeigt, dass etwa 30 % Fachkräfte Probleme mit dem Japanischen haben. Etwa 67 % der Ausländer hat sich über zu hohe Arbeitszeiten beschwert. Es kann daher bezweifelt werden, ob diese Leute wirklich mit Japan kompatibel sind oder ob es nicht besser wäre, sie aus Japan auszuweisen. Außerdem hat Japan zwischen 2013 und 2018 knapp über 130 Asylanten Asyl gewährt. Dieses Vorgehen ist dabei auf große Kritik gestoßen, da einer dieser der Asylanten einen Mord begangen hat. Aufgrund des Mordes kam es zu großen Demonstrationen und Japan hat die Flutung Japans mit Asylanten eingestellt. Flüchtlinge bekommen in Japan nun grundsätzlich kein Asyl mehr.
viele Japaner empfinden den Kontakt mit Menschen nicht-japanischer Herkunft als Zumutung und lehnen sie ab
Das kann ich so überhaupt nicht bestätigen. Es kommt darauf an, was für eine Art von Ausländer auf was für eine Art von Japaner trifft. Es gibt Japaner, die glücklich in ihrem Land sind und erhalten wollen, was als „typisch japanisch“ gilt, und es gibt Japaner, die alles ablehnen, was „typisch japanisch“ ist. Und es gibt Ausländer, die Japan lieben, die die Sprache lernen und sich an japanische Gepflogenheiten anpassen, und es gibt andere Ausländer, die das nicht tun. Wenn jetzt die Ausländern, die nicht Japanisch sprechen, die sich nicht anpassen, auf die Japaner treffen, die Japan vor Einflüssen von außen schützen wollen, ja gut, das ist dann natürlich ein nicht besonders harmonisches Zusammentreffen. Alle anderen Konstellationen harmonieren aber.
Historisch gab es mehrfach Fälle, in Ausländer und Personen mit gemischter Abstammung kollektiv aus Japan ausgewiesen wurden. Bei Rückkehr drohte der Tod.
Gab es in Deutschland auch... Was in der Geschichte eines Landes passiert ist, ist ja nur eingeschränkt relevant dafür, wie gut es sich aktuell dort einwandern oder leben lässt. Die japanische Staatsbürgerschaft kann heutzutage grundsätzlich beantragt werden und es gibt Menschen, die das auch tun. Dass das natürlich nicht einfach so geht, sondern dass Bedingungen erfüllt sein müssen, ist klar und in anderen Ländern auch nicht anders.
Also es geht, und ich persönlich sehe jetzt weder einen Grund noch die Gefahr, dass dies in Zukunft nicht mehr gehen können sollte.
Da haben wir uns nicht einzumischen, das entscheiden die Japaner.